Zunahme deutscher Investitionen in Frankreich

Frankreich bleibt für deutsche Unternehmen auch in Zeiten der Wirtschaftskrise ein attraktiver Standort. Die Zahl der deutschen Investitionen in Frankreich stieg 2008 leicht an und lag bei 111 Projekten gegenüber 106 im Vorjahr.

Eine deutliche Zunahme um 23% zeigte sich bei den 4 725 Arbeitsplätzen, die von deutschen Firmen geschaffen oder aufrecht erhalten wurden. Auch im internationalen Ranking der Ursprungsländer für ausländische Investitionen in Frankreich konnte Deutschland seine Position verbessern. Gemessen an der Zahl der Arbeitsplätze nahm es nach den USA (6 111) und vor Italien (3 600) den zweiten Platz ein.

Bei den Expansionen handelte es sich vor allem um kleine bis mittlere Projekte mit durchschnittlich 42,5 Arbeitsplätzen. Die Investitionen deutscher Firmen verteilten sich auf alle Branchen. Neben traditionellen Wirtschaftszweigen wie Automobilindustrie, Maschinenbau oder Metallurgie waren vor allem junge Branchen wie IT oder Erneuerbare Energien betroffen.

Besonders die Umweltbranche bietet deutschen Unternehmen derzeit gute Wachstumsperspektiven. Der überwiegende Teil der Investitionen wurde in Form von Unternehmensneugründungen (52%) getätigt, gefolgt von Standorterweiterungen (40%) und Firmenübernahmen (8%). Zu den größten deutschen Investoren im Jahr 2008 zählten T-Systems, der Papierhersteller WEPA, Bertelsmann, Festo und Lidl.

Fast ein Viertel aller Firmen entschied sich wie schon im Vorjahr für eine Niederlassung in der Region Paris/Ile-de-France, wo 23% aller Expansionsprojekte realisiert wurden. Weitere Zielregionen waren Rhônes-Alpes (17 %), Lothringen (13%) sowie Elsass und Midi-Pyrénées mit jeweils 8%. Es zeigte sich zudem, dass auch grenzferne Standorte wie Languedoc-Roussillon oder Provence-Alpes-Côte d'Azur zunehmend gefragt sind. Bei der geografischen Herkunft der deutschen Investoren lagen die wirtschaftsstarken und traditionell frankreichorientierten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern wie in den Vorjahren an der Spitze. Weitere Ursprungsregionen für Unternehmen auf Expansionskurs waren Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Firmen aus den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Thüringen fanden sich hingegen kaum unter den Investoren.

„Auslandsinvestitionen werden langfristig geplant. Deshalb gab es trotz einsetzender Wirtschaftskrise im vierten Quartal 2008 keinen Einbruch“, erklärt Didier Boulogne, Direktor der Invest in France Agency Germany. Auch für dieses Jahr ist seine Prognose optimistisch. Bisher deute nichts darauf hin, dass die Investitionen deutscher Firmen abnähmen. „In unsicheren Zeiten gehen Unternehmen weniger Risiken ein. Frankreich ist der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands und der zweitgrößte Markt Europas. Das Land verfügt über eine hohe Kaufkraft, eine hervorragende Infrastruktur und gut ausgebildete Fachkräfte. Faktoren, die Unternehmen aus Deutschland zu schätzen wissen“, betont Boulogne. Es gäbe hierzulande einen gesunden Mittelstand, das heißt Familienunternehmen, die nicht kreditabhängig seien und trotz Wirtschaftskrise über genug Kapital verfügten um zu expandieren. Diese Unternehmen werde die IFA in den kommenden Monaten gezielt ansprechen und besonders unterstützen.

Die Jahresbilanz 2008 für ausländische Investitionen in Frankreich wurde am Freitag, den 13. März 2009 bei einer Pressekonferenz in Paris von der französischen Wirtschaftsministerin Christine Lagarde und dem Präsidenten der Invest in France Agency, David Appia, vorgestellt. Ausländische Unternehmen realisierten in Frankreich insgesamt 641 Investitionsprojekte gegenüber 624 im Vorjahr. Es wurden dadurch 31 932 Arbeitsplätze geschaffen oder aufrecht erhalten, das waren 2 585 weniger als im Vorjahr. Europa war auch 2008 wieder wichtigste Ursprungsregion für ausländische Investitionen (21 187 geschaffene Stellen, 416 Projekte), gefolgt von den USA (6 111 / 120) und Asien (3 193 / 70). Gemessen am Zufluss ausländischer Direktinvestitionen nimmt Frankreich 2008 mit 114,3 Milliarden US-Dollar hinter den USA und gleichauf mit Großbritannien den zweiten Platz ein (Quelle: Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung Januar 2009). Die gesamte Jahresbilanz 2008 finden Sie im Internet unter: www.investinfrance.org.

Die Invest in France Agency (IFA) ist eine Außenstelle der französischen Regierung, die über ein gezieltes Standortmarketing ausländische Investitionen in Frankreich fördert und Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt. Der Service ist kostenfrei, unverbindlich und vertraulich. Die IFA hat ihren Hauptsitz in Paris und verfügt über ein internationales, nationales und regionales Netzwerk. Sie arbeitet eng mit den 22 Wirtschaftsförderungsgesellschaften der französischen Regionen zusammen, um ausländische Unternehmen best möglich zu unterstützen.

Kontakt Presse:
Invest in France Agency / Julia Kronberg / Tel: +49 (0)211 542 267 15

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Julia Kronberg Invest in France Agency

Weitere Informationen:

http://www.investinfrance.org/germany

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