Ungleichheit und Wirtschaftswachstum: Südafrikas Wirtschaft vor globalen Herausforderungen

Seit dem Ende der Apartheid haben die Regierungen Nelson Mandelas und Thabo Mbekis tief greifende Wirtschaftsreformen durchgeführt und sich dabei auf die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Marktwirtschaft konzentriert. Die neue Regierung unter Präsident Zuma setzt diese Politik trotz zahlreicher Forderungen nach mehr Staatsinterventionismus fort.

Die Mehrheit der Südafrikaner hat von dieser Wirtschafts- und Sozialpolitik profitiert. Die Zahl der Arbeitsplätze ist deutlich angestiegen, ebenso die Produktivitäten und die Einkommen. Der Bau von Häusern für die arme Bevölkerung, der Ausbau des Gesundheitswesens und des Bildungssektors und die gute Infrastruktur sorgten viele Jahre für nachhaltiges Wachstum. Ein neues „black enterprise“ und auch eine inzwischen breitere schwarze Mittelschicht sind entstanden. Aber:

— Die globale Finanzkrise hat die südafrikanische Wirtschaft – trotz relativ geringer finanzwirtschaftlicher Verflechtung – nicht verschont. Der Einbruch der Exporteinnahmen, die Schließung von Firmen sowie Entlassungen von Arbeitskräften sind deutliche Krisensymptome.

— Die neue Regierung unter Präsident Zuma versucht, durch ihre Geldpolitik und das Reformprogramm ASGISA die Weichen für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit zu stellen. Es ist zu früh, deren Erfolg zu beurteilen.

— Der Regierungspartei African National Congress (ANC) ist es gelungen, weitestgehend politische Stabilität zu sichern. Die größten Herausforderungen für die fragmentierte Gesellschaft Südafrikas sind jedoch nach wie vor die sehr hohe Arbeitslosigkeit und die extrem hohe Ungleichheit. Zu den Problemen gehören auch ineffiziente Verwaltungen, der wenig entwickelte Dienstleistungssektor, autoritäre Tendenzen, verringerte Partizipationsmöglichkeiten und die ausufernde Kriminalität.

— Gelingt keine Beseitigung der Arbeitslosigkeit über hohes Wachstum, stehen die Zeichen in Südafrika auf Sturm.

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