Wann sollten Familienunternehmen Geld von Private Equity-Gesellschaften ins Unternehmen holen?

Im Februar 2012 ist der Praxisleitfaden „Familienunternehmen und Private Equity“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) in Kooperation mit der DZ Equity Partner GmbH erschienen. Darin werden Möglichkeiten aufgezeigt, frisches Kapital über die Aufnahme neuer Gesellschafter zu beschaffen, eine sinnvolle Alternative zur klassischen Fremdkapitalfinanzierung über Banken oder dem Börsengang.

Mit Private Equity verfügen Familienunternehmen über eine Finanzierungsalternative, die ihren Handlungsspielraum deutlich erweitern kann. „Es gibt erst wenige Private Equity-Gesellschaften, die Familienunternehmen richtig verstanden haben“, erläutert Dr. Tom A. Rüsen, geschäftsführender Direktor des WIFU. Der neue Partner sollte idealerweise spezifisches Wissen und Verständnis für die Besonderheiten von Familienunternehmen verfügen.

„Wichtig ist dabei, dass das Unternehmen den potenziellen Finanzierungspartner vor Vertragsabschluss gut kennenlernt, dessen Erwartungen und Ziele genau prüft und sie gründlich mit den eigenen Vorstellungen abgleicht“, sagt Olivier Weddrien, Geschäftsführer der DZ Equity Partner GmbH. „Wichtig ist zudem, dass die Chemie zwischen den handelnden Personen stimmt. Dies kann einen großen Anteil am Erfolg des gemeinsamen Projekts haben.“

Der Praxisleitfaden zeigt die Bedingungen auf, wann eine Private Equity-Finanzierung für ein Unternehmen wirklich sinnvoll ist und welche Kriterien bei der Auswahl eines geeigneten Partners berücksichtigt werden sollten. Wichtig vor Abschluss der Beteiligung ist, gemeinsam ein einheitliches Verständnis für die gewünschte Weiterentwicklung des Unternehmens zu entwickeln. Hierzu sollte sich die Gesellschafterfamilie Fragen beantworten, die die Auswahl eines geeigneten Partners und die zukünftige Zusammenarbeit erleichtern, wie z.B. gewährt uns die Private Equity-Gesellschaft genug Handlungsspielraum und Eigenständigkeit, passt der Investor wirklich zu unserer Unternehmensphilosophie. Alle wichtigen Elemente der Beteiligung sind in einem Beteiligungsvertrag zu erfassen, von Beginn der Partnerschaft bis zu den gewählten Ausstiegszenarien, damit Private Equity als aktives, intelligentes Kapital genutzt werden kann.

Der Praxisleitfaden kann bei www.wifu.de heruntergeladen werden.

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb gehen an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrgebiete – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie / Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet.

Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von rund 50 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell zwölf Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit über vierzehn Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.

Das Leiten und Führen von Familienunternehmen stellt eine komplexe und mitunter auch paradoxe Herausforderung dar. Ein neues Studienangebot leistet hier wichtige Unterstützung: Seit Oktober 2010 bietet die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Universität Witten/Herdecke den als „Land der Ideen“ ausgezeichneten Studiengang „Master in Family Business Management (M.Sc.)“ an. Hierdurch kann das WIFU seine Expertise an potentielle Nachfolger, Fach- und Führungskräfte und Berater in Familienunternehmer weitergeben. Daneben gibt es für Studierende im Bachelorstudiengang „Business Economics (B.A.)“ sowie im Masterstudiengang „General Management (M.A.)“ die Möglichkeit, ein Vertiefungsfach im Bereich Familienunternehmen zu belegen bzw. Schwerpunktzertifikate zum Thema zu erwerben.

Weitere Informationen zum Praxisleitfaden erhalten Sie von Dr. Tom A. Rüsen (tom.ruesen@uni-wh.de; 02302-926-519)

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Kay Gropp Universität Witten/Herdecke

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