Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Internetseite www.lohnspiegel.de, die vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird und an der sich rund 16.000 Beschäftigte beteiligt haben. Die Analyse der Befragungsdaten, die im Zeitraum von Mitte 2010 bis Mitte 2011 erhoben wurden, zeigt, dass die Chancen ein Weihnachtsgeld zu erhalten, ungleich verteilt sind.
- Betriebsgröße: Je größer der Betrieb, umso eher gibt es Weihnachtsgeld. Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten erhalten zu rund zwei Dritteln (67 Prozent) ein Weihnachtsgeld, in Betrieben unter 100 Beschäftigten sind es nur 48 Prozent.
- West/Ost: Nach wie vor gibt es Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In Westdeutschland bekommen 60 Prozent, in Ostdeutschland 39 Prozent der Beschäftigten ein Weihnachtsgeld.
- Berufserfahrung: Je länger das Berufsleben dauert, umso größer die Chance auf ein Weihnachtsgeld. Bei einer Berufserfahrung von unter fünf Jahren gibt es für knapp die Hälfte eine Jahressonderzahlung, der Anteil steigt auf knapp zwei Drittel (62 Prozent) bei 20 und mehr Jahren Berufserfahrung.
- Einkommenshöhe: Je höher das Einkommen, umso eher erhalten die Beschäftigten Weihnachtsgeld. Bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von bis zu 1.500 Euro kommen nur 29 Prozent in den Genuss eines Weihnachtsgeldes, in der Einkommensklasse von 4.000 - 5.000 Euro sind es immerhin 67 Prozent. Ab 5.000 Euro Monatsverdienst gibt es seltener Weihnachtsgeld, dafür häufiger gewinnabhängige oder sonstige Jahressonderzahlungen.
- Männer-Frauen: Frauen erhalten weniger oft Weihnachtsgeld als Männer. Bei den Frauen sind es 53 Prozent, bei den Männern dagegen 57 Prozent.
- Tarifbindung: Eindeutig profitieren die Beschäftigten von einer Tarifbindung ihres Arbeitgebers. Beschäftigte mit Tarifbindung erhalten zu 71 Prozent ein Weihnachtsgeld, Beschäftigte ohne Tarifbindung dagegen nur zu 43 Prozent.
Grundsätzlich sehen in den meisten Wirtschaftszweigen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor, dies zeigt die Auswertung des WSI-Tarifarchivs. Es wird überwiegend als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet (siehe die ausführliche Tabelle in der pdf-Version). Die in den einzelnen Tarifverträgen festgelegten Prozentsätze haben sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Dort, wo die Tarifabschlüsse dieses Jahr höher ausgefallen sind, steigen auch die tariflichen Weihnachtsgelder stärker. Die Spanne reicht von plus 1,1 Prozent im öffentlichen Dienst (Gemeinden) und 2,7 Prozent in der Metallindustrie über 3,0 Prozent im Baugewerbe West, im Einzelhandel und im Versicherungsgewerbe, bis zu 4,1 Prozent in der chemischen Industrie.
Ein im Vergleich hohes Weihnachtsgeld erhalten unter anderem die Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der westdeutschen Chemieindustrie sowie in der Druckindustrie (95 bis 100 Prozent eines Monatseinkommens). Darunter liegen unter anderem die Bereiche Versicherungen (80 Prozent), Einzelhandel (West) (62,5 Prozent) sowie Metallindustrie (West) (55 Prozent). Im öffentlichen Dienst (Gemeinden, West) beträgt das Weihnachtsgeld je nach Vergütungsgruppe zwischen 60 und 90 Prozent. In vielen Bereichen haben die Beschäftigten in den neuen Ländern mittlerweile gleichgezogen.
Weniger als ihre KollegInnen im Westen erhalten die Ost-Beschäftigten z. B. in den Bereichen Chemie (65 Prozent), öffentlicher Dienst (Gemeinden, 45 - 67,5 Prozent) und Metallindustrie (50 Prozent). Kein Weihnachtsgeld erhalten unter anderem die Beschäftigten im Gebäudereinigerhandwerk und im Bauhauptgewerbe Ost.
Die Pressemitteilung mit Grafik und Tabelle (pdf):
Rainer Jung | idw
Weitere Informationen:
http://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2011_11_03.pdf
http://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=38195&chunk=1
Weitere Berichte zu: > Baugewerbe > Berufserfahrung > Jahressonderzahlung > Metallindustrie > Monatseinkommen > Tarifbindung > Tarifvertrag > WSI > Weihnachtsgeld > öffentlicher Dienst
RWI/ISL-Containerumschlag-Index auf hohem Niveau deutlich rückläufig
24.04.2018 | RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Mehr Existenzgründungen in den Freien Berufen – weniger im gewerblichen Bereich
24.04.2018 | Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wie Astronauten in Zukunft Werkzeug oder Ersatzteile per 3D-Druck in der Schwerelosigkeit selbst herstellen können. So können Gewicht und damit auch Transportkosten für Weltraummissionen deutlich reduziert werden. Besucherinnen und Besucher können das innovative additive Fertigungsverfahren auf der Messe live erleben.
Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit heißt das Projekt, bei dem ein Bauteil durch Aufbringen von Pulverschichten und selektivem...
At the Hannover Messe 2018, the Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) will show how, in the future, astronauts could produce their own tools or spare parts in zero gravity using 3D printing. This will reduce, weight and transport costs for space missions. Visitors can experience the innovative additive manufacturing process live at the fair.
Powder-based additive manufacturing in zero gravity is the name of the project in which a component is produced by applying metallic powder layers and then...
Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren...
Physiker des Labors für Attosekundenphysik, der Ludwig-Maximilians-Universität und des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik haben eine leistungsstarke Lichtquelle entwickelt, die ultrakurze Pulse über einen Großteil des mittleren Infrarot-Wellenlängenbereichs generiert. Die Wissenschaftler versprechen sich von dieser Technologie eine Vielzahl von Anwendungen, unter anderem im Bereich der Krebsfrüherkennung.
Moleküle sind die Grundelemente des Lebens. Auch wir Menschen bestehen aus ihnen. Sie steuern unseren Biorhythmus, zeigen aber auch an, wenn dieser erkrankt...
Physicists at the Laboratory for Attosecond Physics, which is jointly run by Ludwig-Maximilians-Universität and the Max Planck Institute of Quantum Optics, have developed a high-power laser system that generates ultrashort pulses of light covering a large share of the mid-infrared spectrum. The researchers envisage a wide range of applications for the technology – in the early diagnosis of cancer, for instance.
Molecules are the building blocks of life. Like all other organisms, we are made of them. They control our biorhythm, and they can also reflect our state of...
Anzeige
Anzeige
infernum-Tag 2018: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
24.04.2018 | Veranstaltungen
Fraunhofer eröffnet Community zur Entwicklung von Anwendungen und Technologien für die Industrie 4.0
23.04.2018 | Veranstaltungen
Mars Sample Return – Wann kommen die ersten Gesteinsproben vom Roten Planeten?
23.04.2018 | Veranstaltungen
Von der Genexpression zur Mikrostruktur des Gehirns
24.04.2018 | Biowissenschaften Chemie
Bestrahlungserfolg bei Hirntumoren lässt sich mit kombinierter PET/MRT vorhersagen
24.04.2018 | Medizintechnik
RWI/ISL-Containerumschlag-Index auf hohem Niveau deutlich rückläufig
24.04.2018 | Wirtschaft Finanzen