Schavan: "Zukunft Ost heißt Investitionen in die Forschung"

Die Bundesregierung hat am Mittwoch den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2009 vorgelegt. Neben der Erinnerung an die friedliche Revolution vor 20 Jahren steht vor allem die aktuelle Wirtschaftskrise im Vordergrund des Berichtes.

„Wirtschaftlichen Aufschwung und die damit verbundene Angleichung von Ost und West können wir nur mit einer konsequenten Stärkung von Bildung und Forschung erreichen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Mittwoch in Berlin. „Exzellente Forschung ist die Grundlage für Innovation und damit für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, für Arbeitsplätze und den Wohlstand einer Region.“

Erst im Mai hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 135 Millionen Euro für Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern bereitgestellt. Seit Jahren legt das BMBF einen Schwerpunkt auf innovationspolitische Programme, mit denen gezielt zukunftsträchtige Forschungsstrukturen in den Neuen Ländern ausgebaut werden.

In Ostdeutschland ist die Innovationsfähigkeit aufgrund von Strukturschwächen und fehlenden Großunternehmen weniger ausgeprägt als in Westdeutschland. Deshalb spielen der weitere Ausbau außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und die Stärkung der Hochschulen eine noch zentralere Rolle als im Westen. Mit der neu gegründeten Nationalen Akademie der Wissenschaft in Halle und dem auf Klima- und Nachhaltigkeitsforschung ausgerichteten Institute for Advanced Sustainibility Studies (IASS) in Potsdam seien die Weichen gestellt für zwei international bedeutsame Standorte exzellenter Forschung, so Schavan. „Ostdeutschland verfügt mittlerweile über ein weltweit immer stärker beachtetes System der Spitzenforschung. Aus wissenschaftlicher Sicht sollten wir uns im allgemeinen Sprachgebrauch allmählich an den Begriff ,Zukunft Ost' statt 'Aufbau Ost' gewöhnen.“

Zur Stärkung der Innovationskraft der Neuen Länder engagiert sich das BMBF besonders mit der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“, die mit 92 Millionen Euro jährlich gefördert wird, und mit dem 2008 gestarteten Programm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“, bei dem 17 Forschungskooperationen mit insgesamt 200 Millionen Euro gefördert werden. Ziel ist es, eine international wettbewerbsfähige Innovationslandschaft mit großen Potenzialen für exzellente Forschung und nachhaltiges Wirtschaftswachstum herauszubilden. 2008 kamen zudem acht neue und mit insgesamt 73 Millionen Euro geförderte Zentren für Innovationskompetenz hinzu. Dabei handelt es sich um Spitzenforschungsstätten, die Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher aus der ganzen Welt anziehen.

Weitere Informationen zur BMBF- Innovationsinitiative Neue Länder finden Sie unter http://www.unternehmen-region.de/ und auf der Website des BMBF unter http://www.bmbf.de/de/1280.php.

Den Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit finden Sie im Internet unter: http://www.bmvbs.de/beauftragter/

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