Sachsen: Kreativbranche sorgt für mehr Wachstum und Beschäftigung im Freistaat

Die Kultur- und Kreativwirtschaft rückt zunehmend in das Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit. Zu der Branche werden Unternehmen gerechnet, die überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Produktion sowie medialen Verbreitung von kulturellen sowie kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.

Auf aktuelle Kulturwirtschaftsberichte konnten etliche Bundesländer bereits zurückgreifen, in Sachsen gab es eine fundierte Übersicht der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren Teilmärkten bislang nicht. Der vom IfL und dem Kölner Büro für Kulturwirtschaftsforschung im Auftrag des sächsischen Wirtschafts- und Kultusministeriums erarbeitete Bericht schließt jetzt diese Lücke.

Die Autoren führen darin die verfügbaren Daten zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen zusammen und analysieren die besondere Situation der Kreativwirtschaft im Freistaat auf der Grundlage aktueller Erhebungen. Die Zahl der sächsischen Kultur- und Kreativunternehmen ist danach seit 2000 kontinuierlich gestiegen, wobei aktuell vor allem Kleinstunternehmen weiter auf den Markt drängen. Und auch beim Umsatz sind Zuwächse im deutlich zweistelligen Bereich zu verzeichnen gewesen, wenn auch mit teilweise starken Schwankungen von Jahr zu Jahr.

Die Analysen der Forscher zeigen zudem, dass Sachsen eine große Zahl von selbstorganisierten sowie branchenübergreifenden Markt-, Vernetzungs- und Messeplattformen aufweist. Dazu zählen die unabhängige DesignersOpen-Messe oder die Independent-Musikmesse PopUp in Leipzig. Der Report stellt auch fest, dass gerade aus der wirtschaftlich schwierigen Situation vieler Marktteilnehmer oft innovative Lösungen wie unabhängige Ateliers oder Arbeitsorte der Kreativen in ehemaligen Manufaktur- und Industriegebäuden entstehen. Das trifft auch für Dresden zu: Die Landeshauptstadt besitzt nicht nur international bedeutsame Kulturinstitutionen wie Frauenkirche und Semperoper, sondern mittlerweile auch viele privatwirtschaftliche Initiativen im Kreativsektor, wie den „7. Stock“, die „Motorenhalle“ oder die „Schokofabrik“.

Diese unterschiedlichen Facetten des in Sachsen äußerst dynamischen Kreativsektors spiegeln sich im aktuellen Kulturwirtschaftsbericht wider, der die vielfältige und kleinteilige Kulturlandschaft im Freistaat erstmals anhand konkreter Zahlen und Fakten sichtbar macht. Dr. Bastian Lange, der das Projekt Kulturwirtschaftsbericht am IfL wissenschaftlich betreut hat, sieht das Werk nicht als bloße Bestandsaufnahme, sondern auch als Werbung für den Kreativstandort Sachsen: „Der Bericht kann dazu beitragen, Sachsen als innovatives und kreatives Land stärker in den europäischen Fokus zu rücken“.

Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Eva-Maria Stange und Wirtschaftsminister Thomas Jurk werden den Bericht am 17. März im Rahmen einer Kabinettspressekonferenz in Dresden der Öffentlichkeit vorstellen. Eine PDF-Version des Kulturwirtschaftsberichts wird nach der Präsentation am 17. März unter http://www.ifl-leipzig.de sowie auf den Internetseiten des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit (http://www.smwa.sachsen.de, http://www.serviceland.sachsen.de) zur Verfügung stehen.

Auch die vom IfL herausgegebene Internet-Zeitschrift „Nationalatlas aktuell“ (http://aktuell.nationalatlas.de) wird sich in ihrem nächsten Beitrag mit der Kreativszene in Deutschland und Sachsen beschäftigen. Ab dem 17. März sind dort die wichtigsten Aspekte und Entwicklungen der Branche in kompakten Texten und anschaulichen Karten dargestellt.

Bei Fragen zum Kulturwirtschaftsbericht wenden Sie sich bitte an Dr. Bastian Lange, T. +49 (0)151 23426413, b_lange@ifl-leipzig.de.

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Dr. Peter Wittmann idw

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