Eine neue Ära in den deutsch-brasilianischen Beziehungen

– Deutsche Unternehmen erzeugen 17 Prozent der industriellen Wertschöpfung in Brasilien

– Exporte nach Brasilien steigen um 43 Prozent

– Mehr Wettbewerbsfähigkeit anstatt höherer Steuern

„Wir stehen am Anfang einer neuen Ära in den deutsch-brasilianischen Beziehungen. Brasilien gehört für die deutsche Industrie gegenwärtig zu den interessantesten Märkten weltweit. Wir werden unsere Kooperation noch deutlich ausbauen.“ Dies sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel zur Eröffnung der 29.

Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage vor fast 2 000 Teilnehmern am Montag in Rio de Janeiro.

Rund 17 Prozent der industriellen Wertschöpfung in Brasilien werden laut BDI von deutschen Unternehmen vor Ort erzeugt. „Damit ist die deutsche Industrie in Brasilien in erster Reihe, um am wirtschaftlichen Aufstieg Brasiliens entscheidend mitzuwirken“, sagte Keitel.

Die deutschen Exporte in das südamerikanische Land sind im vergangenen Jahr um 43 Prozent auf gut zehn Milliarden Euro gestiegen. Damit wuchsen sie deutlich stärker als die Gesamtexporte mit 19 Prozent. Für einzelne Branchen wie beispielsweise die Chemie ist Brasilien zurzeit sogar der stärkste Wachstumsmarkt.

„Deutsches Know-how ist in Brasilien sehr gefragt – gerade im Hinblick auf die riesigen Investitionen in die Infrastruktur und die Modernisierung der eigenen Industrie“, machte Keitel deutlich. Dies gelte insbesondere für die Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016.

Um auch dem deutschen Mittelstand den Zugang nach Brasilien zu erleichtern, bedürfe es aber stärkerer Unterstützung der Politik. Dazu müssten die Regierungen beider Länder endlich aufeinander zugehen, um ein Doppelbesteuerungsabkommen abzuschließen.

Sorge bereiten der deutschen Industrie die jüngsten Beschlüsse der brasilianischen Regierung, die darauf hinauslaufen, Lieferungen aus dem Ausland zu benachteiligen. „In einer immer stärker global vernetzen Wirtschaft wird der Beschluss zulasten der eigenen Volkswirtschaft gehen. Anstatt höherer Steuern sollte die brasilianische Regierung Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit konsequent steigern“, erklärte Keitel. Mehr Engagement sei auch bei den Verhandlungen für ein EU-Mercosur-Freihandelsabkommen erforderlich, mit dessen Abschluss die größte Freihandelszone der Welt entstehen würde.

Die Zusammenarbeit mit Brasilien beschränkt sich aber nicht nur auf den reinen Handel, sondern umfasst zunehmend auch Wissenschaft und Innovation. „Hierin unterscheiden wir uns von vielen anderen Ländern, die sich in Brasilien engagieren“, so Keitel. „Mit unserem 'Deutschlandjahr in Brasilien' 2013/2014 wird sich Deutschland in seiner ganzen Breite als Wirtschafts-, Wissenschafts-, Kultur- und Bildungsnation darstellen“, betonte Keitel.

Die 29. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage finden von 18. September bis zum 20. September in Rio der Janeiro statt. Die Konferenz wird jährlich vom BDI und seinem brasilianischen Partnerverband CNI organisiert und ist das wichtigste regelmäßige bilaterale Wirtschaftstreffen, das bereits zum 29. Mal stattfindet.

Teilnehmer sind unter anderem BDI-Präsident Hans-Peter Keitel, der Vorsitzende des BDI-Brazil-Boards, Stefan Zoller, der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, sowie die Staatssekretäre im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Jochen Homann, und im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Rainer Bomba. Auf brasilianischer Seite werden mehrere Minister und Staatssekretäre erwartet.

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.bdi.eu/brasilien2011.htm
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