Markt für Vermögensverwaltung gewinnt nach der Krise wieder an Dynamik

– Neue Studie von Roland Berger zur Vermögensverwaltung („Wealth Management“): Verwaltete Vermögen legten Ende 2010 im Vergleich zu 2008 global um knapp 14 Prozent auf 7,6 Billionen Euro zu

– 90 Prozent des verwalteten Vermögens entfallen auf Europa, Asien und Nordamerika

– Anleger haben nach wie vor Zweifel an der Stabilität des Finanzmarktes

– Kunden verlangen exklusive Beratung, passgenaue Angebote und mehr Transparenz bezüglich Risikogruppen und Preise

– Offshore Banking ist weiterhin im Kurs

– Technische Lösungen wie E-Banking sollten in der Beratung stärker integriert werden

Nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise hat der Markt für Wealth Management wieder deutlich zugelegt. Aufgrund der beschränkten Risikobereitschaft vermögender Kunden hat sich allerdings der Produktmix hin zu weniger margenträchtigen Produkten verschoben. Vor diesem Hintergrund stehen Anbieter vor der Aufgabe, nicht nur die Kosten zu senken, sondern auch die Erträge zu steigern. Wer bei den Kunden punkten möchte, muss außerdem auf exklusive und transparente Beratung setzen, die die persönlichen Wertevorstellungen der Anleger berücksichtigt. Das ist das Ergebnis der neuen Wealth Management-Studie von Roland Berger Strategy Consultants, für die 180 Kunden weltweit befragt wurden.

„Das Wealth Management hat deutlich schneller als erwartet wieder an Dynamik gewonnen“, sagt Daniel Gresch, Partner und Leiter der Asset und Wealth Management Group bei Roland Berger. „Nach dem gravierenden Einbruch in der Finanzmarktkrise haben sich die Vermögenswerte, die dem aktiven Wealth Management weltweit zur Verfügung stehen, kräftig erholt.“

Weltweiter Wealth Management-Markt auf Erholungskurs

Verbuchte der weltweite Markt für Wealth Management im Jahr 2008 noch ein Minus von 19 Prozent, so legte er bis Ende 2010 um knapp 14 Prozent auf 27,6 Billion Euro zu. Davon entfallen rund 90 Prozent auf Kunden aus Nordamerika, Asien und Europa. Diese Märkte verzeichnen auch die stärksten Zuwachsraten. So nahm der europäische Markt 2010 um satte 17 Prozentpunkte im Vergleich zu 2008 zu. Der asiatische Markt wuchs im gleichen Zeitraum um 14 Prozent und der US-amerikanische Markt um 12 Prozent.

Anleger sind sehr vorsichtig – margenträchtige Produkte weniger gefragt

Der Zuwachs, der sowohl auf Nettomittelzuflüssen als auch auf Kurseffekten beruht, kann allerdings nicht über strukturelle Schwächen hinwegtäuschen. Denn Kunden gehen nach der großen Finanzkrise viel vorsichtiger mit ihrem Vermögen um; der Produktmix verschiebt sich daher zunehmend in Richtung weniger margenträchtiger Produkte wie etwa börsennotierte Indexfonds (ETFs). „Im Vordergrund stehen im Moment Absicherung und Vermögenserhalt“ erklärt Daniel Gresch. „Kunden betrachten komplexe Anlageprodukte nach den negativen Erfahrungen in der Krise noch zurückhaltend und entscheiden sich eher für Produkte, die hohe Sicherheit garantieren.“

Trotz Kostensenkungsmaßnahmen bewegt sich die Cost-Income-Ratio des Wealth Management-Marktes daher mit 70 Prozent über dem Vorkrisenniveau. 2007 lag die Cost-Income-Ratio bei 63 Prozent. Zusätzlich zur Kostensenkung sollten sich die Anbieter deshalb verstärkt darauf konzentrieren, ihre Erträge zu steigern.

Kunden verlangen exklusive Beratung

Auch auf erstklassige Beratung sollten Vermögensverwalter setzen, denn darauf legen Kunden besonders viel Wert. „Anbieter sollten auf den internationalen Zuschnitt ihres Portfolios und auf passgenaue Lösungen für ihre Kunden achten. Das setzt aber voraus, dass sie die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden genau kennen“, betont Dr. René Fischer, Principal bei Roland Berger und Co-Autor der Studie. „Die Beratung darf sich nicht nur an der Größe des Vermögens orientieren; sie sollte auch die persönlichen Wertevorstellungen der Kunden berücksichtigen.“

Für die Anbieter bedeutet das: Sie sollten sich von herkömmlichen, produktbezogenen Ansätzen lösen und den gesamten Beratungsprozess auf den Prüfstand stellen. Dabei spielt Transparenz bei der Beratung bezüglich Risikoeinstufung und Kosten der einzelnen Anlagenprodukte eine immer wichtigere Rolle.

Offshore Banking im Kurs

Die sehr hohe Qualität der Anlagenberatung, politische Stabilität der ausgewählten Länder und internationale Ausrichtung des Produktportfolios sind wesentliche Gründe, warum sich Kunden eher für Offshore Banking-Optionen entscheiden. Steuerliche Vorteile spielen, wie die Umfrage ergab, eine zweitrangige Rolle. Etablierte Finanzplätze – allen voran die Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein – gelten immer noch als vertrauenswürdige Zentren für Anlagenberatung.

Technische Lösungen auf dem Vormarsch

Wealth Management-Kunden schätzen nicht nur die hochqualitative und transparente Beratung, sondern auch den Einsatz moderner Technologielösungen. So nutzen vermögende Kunden immer öfter E-Banking-Möglichkeiten, die ihnen ermöglichen, zeit- und ortsunabhängig ihr Vermögen zu verwalten. „Anbieter sollten daher zunehmend Wert darauf legen, zuverlässige Technologien in ihr Beratungsmodell zu integrieren, um ihren Kunden einen weiteren Mehrwert zu bieten“, resümiert Fischer.

Die vollständige Studie können Sie kostenfrei herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit über 2.000 Mitarbeitern und 43 Büros in 31 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von mehr als 200 Partnern.
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