Lieber unabhängig bleiben als wachsen – wie entscheiden Familienunternehmen bei Finanzierungen

Familienunternehmen bleiben lieber unabhängig von Banken als um jeden Preis zu wachsen – das ist die zentrale Aussage des jetzt vorgelegten vierten Bandes der WIFU-Schriftenreihe zu Familienunternehmen.

Basierend auf Fallstudien von insgesamt 13 großen deutschen Familiengesellschaften untersucht Dr. Florian Berthold die spezifischen Merkmale von Wachstumsstrategien und typische Finanzierungsmuster in Familienunternehmen. Er zeigt darin, dass insbesondere große Familienunternehmen inzwischen vielfältige Kapitalquellen nutzen und sich in Finanzierungsfragen nicht selten sehr kreativ, flexibel und modern zeigen.

Dabei stehe die Umsetzung einer klugen und sinnvollen strategischen (Wachstums-)Option im Vordergrund, allerdings nicht um jeden Preis: „Würde das Familienunternehmen nur unter Aufgabe seiner Identität oder unter der Inkaufnahme existenzieller Risiken die Finanzierung für eine bestimmte größere Wachstumsmaßnahme lösen können, so wird es vermutlich in den meisten Fällen seine Pläne überdenken,“ so Berthold.

„Die charakteristischen Wechselwirkungen in dem Merkmalsdreieck „Familienunternehmen – Wachstum – Finanzierung“ liegen noch weitgehend im Dunkeln. Genau hier positioniert sich die Arbeit und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Verhältnisses von Wachstum und Finanzierung in Familienunternehmen“, erläutert Prof. Dr. Rudolf Wimmer vom Wittener Institut für Familienunternehmen den momentanen Forschungsstand. Es sei in der Forschung völlig offen, ob Familienunternehmen ihre eigenen Finanzierungsmethoden haben und wie Geldgeber angepasste Angebote entwickeln können. Diese gerade auch vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise hochaktuelle Fragestellung steht im Zentrum des unter dem Titel „Familienunternehmen im Spannungsfeld zwischen Wachstum und Finanzierung“ soeben im Eul-Verlag erschienenen vierten Bandes der WIFU-Schriftenreihe.

Seit Mitte 2009 gibt das WIFU eine eigene Schriftenreihe heraus. In den „Schriften zu Familienunternehmen“ werden herausragende Forschungsarbeiten veröffentlicht, die sich wissenschaftlich mit den Besonderheiten dieser Unternehmensform auseinandersetzen, dabei jedoch zugleich sprachlich und stilistisch so formuliert sind, dass sie einem breiten Kreis von Interessierten zugänglich sind. Die WIFU Schriftenreihe zu Familienunternehmen soll auf diese Weise zur Bildung einer übergreifenden Theorie des Familienunternehmens beitragen.

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Lehrstühle – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie / Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit

2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von über 40 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell sieben Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit über zwölf Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Tom Rüsen (02302-926-519;
tom.ruesen@uni-wh.de) oder bei Christian Pieper (02302-926-537; christian.pieper@uni-wh.de).

Florian Berthold: Familienunternehmen im Spannungsfeld zwischen Wachstum und Finanzierung, Josef Eul Verlag, 332 Seiten, ISBN 978-3-89936-895-6

Media Contact

Kay Gropp Uni Witten/Herdecke

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

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