Viele Geschäftsideen neu gegründeter Unternehmen entstehen während vorangegangener Tätigkeiten der Gründer als Arbeitnehmer in privaten Unternehmen. Aus solchen Ideen hervorgegangene junge Unternehmen sind erheblich innovativer als andere Gründungen. Sie bringen zu einem deutlich höheren Anteil Marktneuheiten hervor. Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Schwerpunktbefragung des KfW/ZEW-Gründungspanels, die gemeinsam von der KfW Bankengruppe, dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und dem Verband der Vereine Creditreform durchgeführt wurde.
Ideen von Unternehmensgründern aus einer früheren abhängigen Beschäftigung spielen für das Gründungsgeschehen eine wichtige Rolle. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 14.500 Unternehmen gegründet, für deren Gründung neue Ideen unverzichtbar waren, die im Rahmen einer früheren Tätigkeit des Gründers in einem privaten Unternehmen entwickelt wurden. Auf diese so genannten ideenbasierten Spinoffs aus privaten Unternehmen entfallen knapp 7 Prozent aller wirtschaftsaktiven Gründungen.
Gründer profitieren jedoch nicht nur von den Ideen, sondern auch von besonderen Fähigkeiten, die sie bei ihrem früheren Arbeitgeber entwickelt haben. Bei 21 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen waren diese Fähigkeiten unverzichtbar für die Gründung. Man spricht in diesem Fall von kompetenzbasierten Spinoffs aus privaten Unternehmen.
Ideenbasierte Spinoffs, das zeigt das KfW/ZEW-Gründungspanel, bringen zu einem deutlich höheren Anteil Marktneuheiten hervor als andere Gründungen. In den ersten vier Jahren ihres Bestehens haben 40 Prozent der ideenbasierten Spinoffs mindestens eine Marktneuheit eingeführt, bei anderen Gründungen waren dies nur: 28 Prozent. Kompetenzbasierte Spinoffs sind dagegen nicht innovativer als andere Gründungen. Es führen somit weniger die vermittelten Fähigkeiten als vielmehr die Ideen, die Arbeitnehmer in bestehenden Unternehmen entwickeln, zur Gründung innovativer Unternehmen.
Gründungsideen entstehen besonders oft während der Tätigkeit des Gründers in der Forschungsabteilung eines Unternehmens. Auch Gründerpersonen, die früher als Geschäftsführer oder leitende Angestellte beschäftigt waren, entwickeln überdurchschnittlich häufig gründungsrelevante Ideen. Gut die Hälfte der Gründer ideenbasierter Spinoffs hat zunächst versucht, ihre Idee im Herkunftsunternehmen selbst umzusetzen. Dass dies offensichtlich nicht gelungen ist, kann daran liegen, dass die neue Idee aus Sicht des Herkunftsunternehmens nicht in die eigene Produktpalette gepasst hat.
Möglicherweise hat das Herkunftsunternehmen die Idee aber auch als zu riskant oder zu wenig Erfolg versprechend angesehen und deshalb auf eine eigene Umsetzung der Idee verzichtet. 29 Prozent aller ideenbasierten Spinoff-Vorhaben wurden vom Herkunftsunternehmen des Gründers unterstützt oder gar initiiert. Die meisten Herkunftsunternehmen verhalten sich zu den Gründungsvorhaben ihrer ehemaligen Mitarbeiter neutral, nur in wenigen Fällen (8 Prozent der ideenbasierten Spinoffs) haben sie die Gründung behindert. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn das Herkunftsunternehmen um den Verlust der eigenen Wettbewerbsfähigkeit fürchtet, falls sich die vom ehemaligen Mitarbeiter entwickelte neue Geschäftsidee oder die neue Technologie als überlegen erweisen sollte.
Pressekontakt:
Dr. Michaela Niefert, ZEW, Telefon 0621-1235-171, niefert@zew.de
Michael Bretz, Creditreform, Telefon 02131-109-171, m.bretz@verband.creditreform.de
Sonja Höpfner, Pressestelle KfW, Telefon 069-7431-4606, sonja.höpfner@kfw.de
Gunter Grittmann | idw
Weitere Informationen:
http://www.zew.de
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