KfW blickt bei ihren Kapitalmarkt-Aktivitäten zuversichtlich in das zweite Halbjahr

„Das Anleihegeschäft war im ersten Halbjahr 2009 auch für große internationale Emittenten kein „Selbstläufer“, gleichzeitig verdeutlichen die letzten sechs Monate jedoch, wie außerordentlich gut die KfW auf den globalen Kapitalmärkten positioniert ist.“, so die Bewertung von Dr. Günther Bräunig, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, anlässlich der halbjährlichen Pressekonferenz zu den Kapitalmarkt-Aktivitäten der deutschen Förderbank, die heute in London stattfindet.

Besonders die ersten drei Monate hatten es in sich: Zahlreiche Anleihen von neuen, staatlich garantierten Banken drängten auf den Markt, und auch die Emission von Staatsanleihen stieg sprunghaft an.

Gleichzeitig konnten viele Zentralbanken – also typische Kerninvestoren der KfW – aufgrund der Finanzkrise weniger Reserven investieren, und zahlreiche institutionelle Investoren nahmen sich eine Auszeit, um ihre Risikobereitschaft neu zu bewerten. Dies führte im ersten Quartal zu einem neuen, deutlich höheren Preisniveau auch für staatliche, staatsnahe und supranationale Emittenten; im zweiten Quartal entspannte sich die Situation aufgrund einer zunehmenden Investitionsbereitschaft, zumal sich auch das Angebot neuer staatlich garantierter Anleihen in einem überschaubaren Rahmen hielt.

Die KfW hat ihr Fördergeschäft auch unter diesen schwierigen Umständen erfolgreich refinanziert: Im ersten Halbjahr wurden an den internationalen Kapitalmärkten 51,2 Mrd. EUR – dies entspricht zwei Drittel des für 2009 avisierten Volumens – aufgenommen. Es wurden über 220 Emissionen in insgesamt 15 verschiedenen Währungen am Markt platziert. Die größten Anteile entfielen neben dem EUR (43 %) und dem USD (39 %) auf die Währungen GBP (7 %) und JPY (5 %).

Als einzige Emittentin in ihrem Segment konnte die KfW sowohl im EUR als auch im USD großvolumige Anleihen in allen besonders gefragten Laufzeiten (also über drei, fünf und zehn Jahre) begeben.

Bislang wurde über die KfW-Benchmark-Programme (acht Neuemissionen und zwei Aufstockungen) ein Gegenwert von 29,5 Mrd. EUR refinanziert.

„Unsere Emissionstätigkeit in langen Laufzeiten ist hierbei besonders bemerkenswert, weil risikobewusste Investoren in volatilen Zeiten eher kurz laufende Papiere suchen. Uns ist es gleichwohl gelungen, zehnjährige Benchmark-Anleihen mit einem Rekordvolumen von 6 Mrd. EUR und 3 Mrd. USD zu emittieren – ein eindrucksvoller Vertrauensbeweis institutioneller Investoren in die KfW!“, hebt Bräunig hervor.

Zu diesem Erfolg hat beigetragen, dass die KfW ihre Vermarktung für großvolumige EUR-Benchmark-Anleihen neu aufgestellt hat: So wurden die Investor-Relations-Aktivitäten in Deutschland und Europa ausgeweitet. Darüber hinaus wurden verstärkt Banken mit einer ausgesprochen starken regionalen Distributionskraft in die Verkaufskonsortien einbezogen. Der Anteil heimischer Investoren im ersten Halbjahr 2009 hat sich so gegenüber 2008 mehr als verdoppelt.

Ähnliches war bei den USD-Anleihen zu beobachten: Der Anteil der US-Investoren hat sich ebenfalls durchschnittlich verdoppelt. „Das regelmäßige und umfassende Informieren unserer Stamminvestoren sowie das Werben um neue Investoren zahlt sich aus. Wir bieten weiterhin hochliquide Anleihen an, und das ist diesen außerordentlich wichtig.“, so Bräunig.

Die zunächst verhaltene Nachfrage nach öffentlichen bzw.
Fremdwährungsanleihen außerhalb der Benchmark-Programme sowie nach strukturierten Papieren zog erst im zweiten Quartal spürbar an.

Investoren zeigten in Bezug auf Währung, Laufzeit und Struktur wieder mehr Risikofreude, gleichzeitig behalten sie aber weiterhin die Bonität des Emittenten genau im Auge.

An ihrem im Januar avisierten Refinanzierungsvolumen von etwa 75 Mrd. EUR für das Jahr 2009 hält die Förderbank fest. Für das 2. Halbjahr geht sie weiterhin von einem bisweilen unsicheren und volatilen Marktumfeld aus. „Die letzten Monate haben jedoch gezeigt, dass unser Marktauftritt auch in einem sehr schwierigen Umfeld erfolgreiche Emissionen ermöglicht“, äußert sich Bräunig zufrieden.

„Die KfW hat sich in den internationalen Kapitalmärkten tadellos behauptet. Es gibt also allen Grund, zuversichtlich in das zweite Halbjahr zu blicken“.

Als „positives Signal für den Verbriefungsmarkt“ wertet Bräunig eine im Juni mit der Postbank über die KfW-Verbriefungsplattform PROVIDE abgeschlossene Transaktion. Verbrieft wurde ein Portfolio aus deutschen Wohnungsbaukrediten mit einem Volumen von 1,5 Mrd. EUR.

Bräunig verschweigt nicht, dass es in der Vergangenheit in einigen Segmenten des internationalen Verbriefungsmarktes zu massiven Fehlentwicklungen gekommen sei, plädiert jedoch für eine differenzierte Betrachtungsweise dieses Marktes. Denn Verbriefungen, denen granulare Kreditforderungen zugrunde liegen und die aus dem Bestandsgeschäft der Banken stammen, zeigen sich auch in der Krise als fundamental robust. Die Verluste aus solchen Transaktionen liegen in Europa im Schnitt bei unter 1 %, bei den Plattformtransaktionen der KfW gar unter 0,1 %. Dies spricht für die durchschnittlich hohe Qualität der verbrieften Portfolien.

„Einfach strukturierte Verbriefungen, die den Banken vor allem als Eigenkapitalentlastung und als Mittel zur Refinanzierung ihres Kerngeschäfts nutzen, bleiben auch künftig wichtig, um die Kreditversorgung insbesondere an Unternehmen sicherzustellen“, sagt das Vorstandsmitglied der größten deutschen Förderbank. „Sie sind ein volkswirtschaftlich sinnvolles Instrument und daher werden wir unsere Verbriefungsplattformen und unsere Expertise weiter anbieten, um die Kreditvergabe von Banken an den Mittelstand und für private Baufinanzierungen zu unterstützen.“, unterstreicht Bräunig.

Detaillierte Informationen zu den Kapitalmarkt-Aktivitäten der KfW finden Sie unter www.kfw.de im Bereich „Presse“.

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