Kernkraftboom fördert Zusammenarbeit

Mit Blick auf die 250 Kernenergieprojekte, die gegenwärtig weltweit auf ihre Realisierung warten, rücken die Komponenten- und Ausrüstungshersteller enger zusammen, um den steigenden Bedarf decken zu können. Gleichzeitig intensivieren Hersteller und Versorger ihre Kooperation, um sich die Investitionskosten zu teilen und eine zügige Umsetzung der Projekte zu ermöglichen.

Repräsentative Beispiele für diesen Trend sind die Partnerschaften zwischen Siemens und Rosatom, EdF und Enel, Ensa und GE-Hitachi Nuclear Energy, BHEL und Sheffield Forgemasters, Kazatomprom und der China Guangdong Nuclear Power Group sowie die Zusammenarbeit von GdF-Suez mit Iberdrola und Scottish and Southern Energy.

Ein Hauptgrund für das Entstehen solcher Partnerschaften sind die hohen Investitionskosten, die jede einzelne Anlage erfordert. So erläutert Maciej Jeziorski, Analyst bei der Unternehmensberatung Frost & Sullivan: „Das derzeitige Wirtschaftsklima macht die Finanzierung für alle komplizierter. Dabei haben große Unternehmen wie die führenden Energieversorger die besten Chancen, ihre Projekte finaziert zu bekommen. Die Kernenergie, die als eine der langfristigsten Investitionen mit erheblicher staatlicher Unterstützung gilt, ist im gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwung besonders gut positioniert. So wurde weltweit bisher nur ein einziges Kernenergieprojekt wegen der Finanzkrise gestrichen.“

Ein weiterer Aspekt, der für die Bildung von Allianzen spricht: Es gibt nicht viele Unternehmen, die über das erforderliche Know-how und die entsprechende Erfahrung verfügen, so dass die Gewinnung solcher Partner über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann. Seit Anfang diesen Jahres sorgen Nachrichten von Deutschlands Maschinenbauriesen Siemens in der Kernenergiebranche für Wirbel. Im Januar 2009 gab das Münchener Unternehmen seine 34-prozentige Beteiligung an Areva NP ab und unterzeichnete anschließend eine Vereinbarung über die Einrichtung eines Jointventures mit dem staatlichen russischen Atomenergie-Unternehmen Rosatom. Auf jeden Fall sind ernsthafte langfristige Implikationen für den globalen Kernenergiemarkt zu erwarten, wenn sich neue Mitspieler in Spitzenpositionen im Kernenergiegeschäft schieben.

Mit Interesse wird auch die Entwicklung in Großbritannien verfolgt, wo die jüngst geschlossenen Partnerschaften Maßstäbe für die Kernenergiebranche weltweit setzen könnten. Denn dort berücksichtigt das laufende Kernenergieprogramm die neuen Kernreaktoren der Generationen III und III+ verschiedener ausländischer Hersteller, wobei die erste Anlage der neuen Generation zwischen 2017 und 2020 ans Netz gehen und weitere in relativ kurzer Folge dazukommen sollen. Verschiedene Unternehmen gehen im Rahmen der Vorbereitung auf neue Projekte industrielle Allianzen ein. Bisher haben alle großen Energieversorger wie EdF, E.ON, RWE, Iberdrola und Electrabel ihre Absicht erklärt, im Rahmen verschiedener Partnerschaften an der Umsetzung des Kernenergieplanes in Großbritannien mitwirken zu wollen. Wenn die bestehenden und noch zu errichtenden Gemeinschaftsunternehmen in Großbritannien erfolgreich arbeiten, ist zu erwarten, dass dieselben Akteure in anderen Ländern in ähnlicher Form kooperier en.

Allerdings kann eine solche Entwicklung auch zu Problemen führen: „Nimmt die Zahl derartiger Kernenergieprojekte weiter zu, könnte die Verfügbarkeit neuer Anlagen leiden, da sich die Lieferzeiten verlängern“, so Jeziorski. „Denn die meisten Ausrüstungen für Anlagen der neuen Generation kommen von internationalen Herstellern und Zulieferern, deren Kapazitäten ausgelastet sind.“

Um den Anforderungen des boomenden Marktes genügen zu können, haben allerdings viele Ausrüstungshersteller schon damit begonnen, in neue Produktionskapazitäten zu investieren – sei es, dass sie neue Werke errichten, die Kapazität vorhandener Produktionsstätten ausbauen oder neue Maschinen kaufen. So hat z. B. im Dezember 2008 Japan Steel Works – ein weltweit führendes Unternehmen der Schwerindustrie – angekündigt, seine Fertigungskapazitäten bis Mitte 2012 verdreifachen zu wollen.

Für weitere Informationen zum Markt für Kernenergie und Frost & Sullivan wenden Sie sich bitte unter Angabe Ihrer vollständigen Kontaktdaten an Katja Feick – Corporate Communications (katja.feick@frost.com).

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