IAB erwartet 2009 Stagnation am Arbeitsmarkt

Dies wäre ein Rückgang um 100.000 gegenüber 2008. Der Rückgang des Jahresdurchschnitts sei aber nur eine Folge der niedrigeren Arbeitslosenzahl am Jahresbeginn 2009 im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2008.

Im Verlauf des Jahres 2009 dürften die monatlichen Beschäftigten- und Arbeitslosenzahlen saisonbereinigt stagnieren. „Die Verbesserung am Arbeitsmarkt wird ins Stocken geraten“, lautet die Einschätzung des IAB.

Das IAB erwartet für das Jahr 2009 im Schnitt 40,39 Millionen Erwerbstätige.

Dabei rechnet das Institut mit einem preisbereinigten Wirtschaftswachstum von einem Prozent. Selbst bei einer pessimistischen Annahme von nur einem halben Prozent Wachstum würde die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt noch knapp unter dem Stand von 2008 liegen.

Unterbeschäftigung ein Drittel niedriger als 2005

Die Unterbeschäftigung insgesamt, also die registrierte Arbeitslosigkeit plus die sogenannte Stille Reserve, wird nach Einschätzung des IAB auf rund 4,24 Millionen sinken. Das entspräche dem Stand von 1991 – dem Jahr, in dem die niedrigste Unterbeschäftigung im geeinten Deutschland erreicht wurde. Die Unterbeschäftigung wäre damit um zwei Millionen oder 32 Prozent geringer als im Jahr 2005. Damals wurden im Zuge der Hartz-IV-Reform die Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II zusammengelegt.

Anteil der Hartz-IV-Empfänger an den Arbeitslosen steigt auf 70 Prozent

Durch die abflauende Konjunktur werde die Arbeitsnachfrage abnehmen und sich wieder mehr als bisher auf gut qualifizierte und leistungsstarke Personen konzentrieren, so die IAB-Studie. Insbesondere die Chancen der arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger würden sich verschlechtern, da es sich hier häufig um Langzeitarbeitslose mit geringerer Qualifikation und Personen mit persönlichen Vermittlungshemmnissen handle. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger an den Arbeitslosen steige daher im Jahr 2009 weiter auf 70 Prozent. Hier besteht dem IAB zufolge Bedarf an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, beispielsweise an Weiterbildung, um einer Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken.

Arbeitskräfteangebot sinkt erstmals auch in Westdeutschland

Das Arbeitskräfteangebot werde aufgrund der demografischen Entwicklung um rund 130.000 Personen sinken, schreiben die Autoren der Studie. Erstmals gebe es auch im Westen einen demografisch bedingten Rückgang.

Die IAB-Arbeitsmarktprojektion im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb1308.pdf.

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Wolfgang Braun idw

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