Fit im Reich der Mitte

Der aktuelle Deloitte-Report „Life Sciences and Health Care in China – Opportunities, challenges and implications“ zeigt: Auch im Gesundheitssektor legt China ein erstaunliches Wachstum vor – und orientiert sich bei der Reform der Krankenversicherung unter anderem an deutschen und englischen Modellen. Nicht zuletzt durch die Größe des Landes und die Entwicklungsdynamik ergeben sich attraktive Absatzpotenziale: So wird China im Jahr 2020 den weltgrößten Markt für OTC-Produkte haben.

Derzeit gewinnt vor allem der Markt für Biopharmazeutika an Bedeutung, jedoch bei abnehmendem Marktanteil chinesischer Anbieter.

Die Regierung setzt deshalb verstärkt auf die Arbeit von Universitäten und staatlichen Forschungsinstituten. Starker Ausbaubedarf herrscht bei der Infrastruktur, insbesondere in ländlichen Gebieten – interessante Perspektiven auch für ausländische Investoren. Ein weiterer Vorteil für Investoren und Partnerunternehmen aus der EU und den USA entsteht durch die aktuelle Gesundheitsoffensive der chinesischen Regierung: Künftig besteht die Möglichkeit, mittels Studien Daten nach internationalen Standards zu erheben, die in regulatorischer Hinsicht auch relevant für die Heimatmärkte der EU- und US-Partner sind.

„Der Bedarf der Chinesen an medizinischen Leistungen steigt rasant, die Gesundheitsausgaben des Landes lagen 2009 bei 1,6 Billionen RMB. Dabei investierte die Regierung allein 293 Milliarden RMB für verschiedene Programme, der Anteil der Gesundheitsausgaben am Gesamthaushalt betrug 9,9 Prozent. Allerdings liegt China im internationalen Vergleich – zumindest mit den Industrieländern – noch deutlich hinten. Aber allein die Tatsache, dass die Bevölkerung 2025 etwa 266 Millionen Rentner umfassen wird, dürfte ein starkes Argument für den weiteren Ausbau sein“, meint Gregor-Konstantin Elbel, Partner Life Science & Health Care bei Deloitte.

Nationales Gesundheitskonzept bis Ende 2010

Das Gesundheitssystem Chinas soll deutlich erweitert werden. Die Regierung spielt dabei eine zentrale Rolle – bis Ende 2010 will sie die Grundzüge eines umfassenden, allgemein zugänglichen Gesundheitssystems geschaffen haben. Dazu gehören eine leistungsfähige Erstversorgung, die flächendeckende Bereitstellung von Medikamenten und vor allem eine Krankenversicherung für alle Bevölkerungsteile. Hierbei wollen sich die Verantwortlichen auch an deutschen und britischen Modellen orientieren.

Wachstumstreiber OTC-Markt

Der chinesische Markt für Pharmazeutika wird über kurz oder lang der größte der Welt sein. Derzeit liegt das Land auf Platz sieben, in zehn Jahren wird es hinter den USA bereits den zweiten Platz einnehmen. Dies schlägt sich schon jetzt in der Förderung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit durch die Regierung nieder. Optimierungsfähig ist die Vertriebsinfrastruktur, die unter einer starken Fragmentierung sowie unnötiger Komplexität leidet. Das stärkste Wachstumssegment ist der OTC-Markt, schon 2020 wird er weltweit die Nummer eins sein.

Biopharmaka-Industrie hat Nachholbedarf

Etwas anders sieht es bei den Biopharmazeutika aus. Zwar wächst dieser Sektor insgesamt am schnellsten, doch hält das Wachstum chinesischer Hersteller nicht Schritt. Produziert werden zumeist Biogenerika, lediglich bei Impfstoffen und Blutprodukten sind die chinesischen Anbieter international konkurrenzfähig. Aktuell bemüht sich die Regierung um die Schaffung von geeigneten regulatorischen Bedingungen sowie eine massive Unterstützung des Segments, auch gibt es verstärkte Aktivitäten zur Initiierung von F&E-Partnerschaften mit ausländischen Konzernen.

Export medizinischer Ausrüstungen in Schwellenländer

Die Branche der Produzenten medizinischer Ausrüstung ist ebenfalls stark fragmentiert: Nicht weniger als 12.000 Anbieter gibt es, jährlich kommen etwa 1.000 neue dazu. Inzwischen ist China zu einem wichtigen Exporteur medizinischer Geräte vor allem in Schwellenländer geworden. Künftig wollen sie intensiver mit internationalen Unternehmen wie z.B. Siemens kooperieren, u.a. auch, um die strengen Qualitätsanforderungen der chinesischen Aufsichtsbehörden besser erfüllen zu können.

Bessere Krankenhäuser auf dem Land

Die Anzahl der Krankenhäuser wächst jährlich um drei Prozent. Die Bettenkapazität liegt derzeit bei 2,6 Millionen, 80 Prozent davon in den urbanen Zentren. Die unausgewogene Infrastruktur ist dringend reformbedürftig. Es gibt insgesamt drei Krankenhauskategorien: Klasse 1 sind kleine, schlecht ausgestattete Kliniken in ländlichen Gebieten, Häuser der Klasse 2 werden auf Provinzlevel betrieben und Klasse-3-Häuser in den Städten – nur zehn Prozent sind in Privathand. Die Reformbemühungen gelten vor allem einer besseren Erstversorgunng auf dem Land, geplant ist die Abschaffung von Krankenhäusern der Klasse 2.

„Die Reformanstrengungen der Regierung bei Krankenhäusern betreffen auch die Korruptionsbekämpfung sowie die Etablierung von Ausschreibeverfahren bei der Medikamentenversorgung. Insgesamt gilt es, mehr Vertrauen zu schaffen und den unterprivilegierten Schichten den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern“, kommentiert Gregor-Konstantin Elbel.

Den kompletten Report finden Sie unter http://www.presseportal.de/go2/Chinas_Gesundheitsindustrie zum Download.

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