Exporte 2012 vor neuem Allzeithoch – Außenhandel knackt Zwei-Billionen-Marke

Die Ausfuhren werden im Gesamtjahr 2012 nach Einschätzung des BGA nominal um 6 Prozent auf 1.124 Milliarden Euro steigen. Die Importe steigen mit plus 7 Prozent noch ein wenig dynamischer als die Exporte und erreichen 965 Milliarden Euro.

Insbesondere Europa profitiert damit von der Exportstärke Deutschlands. Viele europäische Unternehmen gelangen Huckepack mit dem deutschen Exportmodell auf die Weltmärkte. Zum ersten Mal in der Geschichte wird Deutschland damit die Marke von zwei Billionen Euro beim Außenhandelsvolumen erreichen.

Per Saldo ergibt sich ein Außenhandelsüberschuss von 159 Milliarden Euro, nach 158 Milliarden im Vorjahr. Die Ausfuhren nach Nord- und Mitteleuropa entwickeln sich stabil. Hingegen haben die Sparmaßnahmen und die krisenbedingte

Investitions- und Konsumzurückhaltung Spuren bei den Ausfuhren in einigen europäische Länder hinterlassen. Langfristig gibt es jedoch in einer Vielzahl der vor allem südeuropäischen Staaten keine Alternative zu einer Haushaltskonsolidierung mit den damit einhergehenden Rückgängen beispielsweise im öffentlichen Beschaffungswesen.

Gute Wachstumschancen sieht der BGA im laufenden Jahr insbesondere erneut in Südost- und Ostasien, in Lateinamerika und auch wieder in Nordamerika sowie im Nahen Osten. Aber auch auf dem afrikanischen Kontinent werden gute Wachstumschancen gesehen.

Hintergrund ist, dass die Emerging Markets kaum von der Schuldenkrise belastet sind und weiterhin kräftig in Zukunftstechnologien investieren. Die globalen Megatrends sind intakt. Die aufholenden Länder befinden sich im Wettlauf mit einer explodierenden Bevölkerungsentwicklung, welche massive Investitionen u.a. in Technologien zur Energie- und Ressourceneffizienz, in Verkehrs-, Bau- und Telekommunikationsinfrastruktur unabdingbar macht. Erhebliche Chancen sieht der BGA auch im Dienstleistungsexport.

Noch ist der Anteil der Dienstleistungen mit 14% am Gesamtexport Deutschlands gering, jedoch mit dynamischem Wachstum – seit 2000 haben sich die Zahlen verdoppelt. Besonders relevant sind Ingenieurs- und IT-Dienstleistungen. Aber auch Pflege- sowie Gesundheitsdienstleistungen werden in der Zukunft in den Schwellenländern verstärkt gefragt sein. Die größte Unsicherheit für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und damit auch für Deutschland geht nach Einschätzung des BGA kurzfristig von den sprunghaft gestiegenen Energiekosten aus.

Asiatisches Jahrhundert: Droht uns der Abstieg aus der Champions League? Der Aufstieg Chinas ist zweifelsohne eine Herausforderung, weniger für Deutschland aber in erster Linie für die USA. Mit seiner Ingenieurskunst, seiner industriellen Basis, aber auch seinen innovativen Dienstleistungen verfügt Deutschland über genügend Assetts, um im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Unser Anteil am Welthandel wird daher auf absehbare Zeit nicht abnehmen, sondern zunehmen.

„Weder droht uns der wirtschaftliche noch der politische Untergang. Der Aufstieg Asiens und insbesondere Chinas ist nicht automatisch unser Abstieg, sondern ganz im Gegenteil: Er sichert auch unseren weiteren Aufstieg für die nächsten Jahrzehnte“, so Börner. Deutschland gehöre zu den größten Profiteuren des Asienbooms und wachse im Windschatten des asiatischen Wachstums. Während Europa als Absatzmarkt an Bedeutung verlöre, nehme Asien immer weiter zu.

Setze sich dieser Trend mit dem derzeitigen Tempo fort, werde sich in den nächsten 30 Jahren die Bedeutung Europas und Asiens für die deutsche Wirtschaft immer weiter angleichen und um das Jahr 2040 schließlich gleich bedeutend sein.

„Deutschland und Europa verfügen mit ihrem auf Vielfalt, Rechtssicherheit sowie individueller Freiheit und Mitbestimmung beruhenden Lebensmodell über die besten Voraussetzungen für Kreativität und Wachstum. Gleichzeitig hat sich dieses Modell auch als absolut notwendige Grundlage für ein stabiles und sicheres Wirtschaftssystem herausgestellt.

Darüber hinaus müssen wir Länder wie China auch aktiv begleiten, bei seiner weiteren Integration in die Weltwirtschaft die internationalen Wettbewerbsstandards einzuhalten. Wir sind und bleiben aber zuversichtlich, dass wir auch die zukünftigen Herausforderungen meistern werden“, so der BGA-Präsident abschließend.

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