Etablierte Märkte klammern sich an Schwellenländer

Die Schwellenlandmärkte scheinen die Angstzustände wegen enttäuschender Konjunkturaussichten bereits wieder überwunden zu haben. Nach wenigen Tagen fallender Kurse tendieren die Börsen wieder allmählich nach oben.

So hatte der MSCI Emerging Market Index nach seinem kurzzeitigen Höhepunkt rund zehn Prozent eingebüßt. Experten erkennen darin jedoch eine nach der Rally fällig gewordene Kurskorrektur und keinen anhaltenden Einbruch. Vielmehr sind etwa die Ökonomen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Ansicht, dass sich die Rolle der Schwellenländer in der Weltwirtschaft signifikant zu ihren Gunsten verändern wird.

Nicht die USA oder die Industrieländer Europas würden das Zugpferd des erwarteten Aufschwungs sein, sondern die Emerging Markets – allen voran China, Indien und Brasilien. Sich daran zu beteiligen, könnte sich lohnen.

Schwellenländern wie Indien, Brasilien oder auch Peru wird eine schnellere und bessere Entwicklung prognostiziert als den etablierten Märkten. „Die Staatsverschuldung sowie das Inflationsrisiko sind niedriger und die Wirtschaft wächst künftig wahrscheinlich deutlich schneller als im Westen“, meint Fidelity-Fondsmanager Tal Eloya gegenüber pressetext. Besonders der Finanzsektor in Schwellenländern biete vielversprechende Anlagemöglichkeiten.

Hohe Markteintrittsbarrieren würden vor Wettbewerbern schützen und das Risiko staatlicher Eingriffe sei relativ gering, das Wachstumspotenzial hingegen „außerordentlich“ hoch. Gerade der Nachholbedarf trage dazu bei. Allerdings gelte dies nicht für alle Regionen. „In Asien haben sich Finanztitel beispielsweise schon wieder so stark verteuert, dass sie an Attraktivität verloren haben“, so der Experte.

Während die Emerging Markets noch vor wenigen Monaten fürchteten, zu den größten Opfern der Finanzkrise zu gehören (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/081103030/), zeichnen mittelfristige Prognosen nunmehr ein deutlich freundlicheres Bild. Im kommenden Jahr steht ihnen nach Angaben der OECD eine starke Erholung bevor. Europa, die USA und Japan würden hingegen nachhinken. Anders als bisher üblich sollen China, Indien und Brasilien die Rolle der Industrienationen übernehmen und Lokomotive der Weltwirtschaft sein.

Allein den Chinesen wird in diesem Jahr ein Wachstum von 7,7 Prozent vorhergesagt, während sich führende Industrieländer gegenseitig mit Rezessionsprognosen überbieten. 2010 und damit früher als bislang angenommen steuert die Volksrepublik bereits wieder in Richtung zehn Prozent. Auch Indiens Wachstum könne von knapp sechs auf 7,2 Prozent zulegen. Die Wirtschaft in den Industrieländern würde hingegen mit minus 2,8 Prozent in den USA, minus 4,8 Prozent in Europa bzw. minus 6,8 Prozent in Japan noch stärker schrumpfen als bisher angenommen.

Media Contact

Manuel Haglmüller pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.oecd.org

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