Drittes Quartal 2014: KfW-Förderung weiter auf hohem Niveau

Die KfW Bankengruppe erreicht mit ihrer Fördertätigkeit in den ersten neun Monaten 2014 ein Gesamtvolumen von 50,7 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 51,1 Mrd. EUR). Das ausländische Geschäftsvolumen ist von 12,6 Mrd. EUR auf 16,1 Mrd. EUR (+3,6 Mrd. EUR) angestiegen. Maßgeblich konnten zu diesem Wachstum insbesondere das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung (+2,8 Mrd. EUR) und der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank (+1 Mrd. EUR) beitragen.

Die Neuzusagen für das inländische Fördergeschäft fallen mit 33,7 Mrd. EUR (-4,4 Mrd. EUR) niedriger aus als im Vorjahr (38,1 Mrd. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die verhaltene Kreditnachfrage und Investitionsbereitschaft im Mittelstand zurück zuführen.

„Die deutsche Konjunktur hat sich nach einem guten Jahresstart spürbar abgekühlt. Dennoch erreicht die Nachfrage nach KfW-Förderung nach neun Monaten ein hohes Niveau. Insgesamt entspricht die Entwicklung unseren Erwartungen und reflektiert gleichzeitig die subsidiäre Rolle der KfW“, sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Mit einem Konzerngewinn von 1.272 Mio. EUR (923 Mio. EUR im Vergleichszeitraum 2013) hat sich die gute Entwicklung der Ertragslage im dritten Quartal weiter fortgesetzt. Aus dem sehr niedrigen Zinsniveau und der sich weiter abflachenden Zinskurve resultierte zwar im Vergleich zum Vorjahr ein rückläufiges Zinsergebnis und damit verbunden ein schwächeres Betriebsergebnis vor Bewertungen. Allerdings profitierte die KfW gleichzeitig von der guten Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft und dem positiven Ergebnis aus dem Wertpapier- und Beteiligungsportfolio, die den Rückgang im Betriebsergebnis vor Bewertungen überkompensierten. Darüber hinaus belasten die im Vorjahr noch zusätzlich übernommenen staatlichen Förderleistungen (30.09.2013 254 Mio. EUR) die Ertragslage nicht mehr.

„Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW im ersten Halbjahr hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Wir gehen auch zum Jahresende von einem zufriedenstellenden Jahresergebnis aus“, sagt Dr. Schröder.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderleistungen) beträgt 1.544 Mio. EUR (1.835 Mio. EUR). Dabei stellt der Zinsüberschuss (vor Förderleistungen) in Höhe von 2.041 Mio. EUR auf Basis der weiterhin sehr guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Der Zinsüberschuss liegt aber infolge des verschlechterten Zinsumfelds deutlich unter dem Vorjahresniveau (2.312 Mio. EUR).

Die erbrachten Förderleistungen – im Wesentlichen Zinsverbilligungen aus dem Neugeschäft 2014 – liegen insbesondere aufgrund der geringeren Zusagevolumina mit 267 Mio. EUR den Erwartungen entsprechend unter dem Niveau des Vorjahres (422 Mio. EUR).

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat die Ertragslage mit 109 Mio. EUR (195 Mio. EUR) nur moderat belastet.

Das weiterhin erfreuliche Beteiligungs- und Wertpapierergebnis in Höhe von 230 Mio. EUR (46 Mio. EUR) entfällt insbesondere auf das Beteiligungsgeschäft der DEG.

Die Bilanzsumme liegt mit 487,1 Mrd. EUR über dem Niveau des 31.12.2013 (464,8 Mrd. EUR). Diese Entwicklung ist vor allem auf Marktwertveränderungen im Zusammenhang mit Absicherungsgeschäften zurückzuführen.

Das Neugeschäft sowie die USD-Aufwertung haben zu einem Rückgang der regulatorischen Kapitalquoten geführt. Die Kernkapitalquote beträgt nun 14,0 %, die Gesamtkapitalquote liegt bei 15,0 %.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäft im Geschäftsbereich Mittelstandsbank liegt mit 14,4 Mrd. EUR knapp 3,0 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (17,3 Mrd. EUR). Erwartungsgemäß entwickelte sich die Kreditnachfrage auch im 3. Quartal 2014 wenig dynamisch. Unternehmen greifen bei der Finanzierung ihrer Investitionen vielfach zunächst auf eigene Mittel zurück.

Im Bereich Allgemeine Unternehmensfinanzierung und Gründung führt dies zu einem Rückgang um 1,1 Mrd. EUR auf 7,5 Mrd. EUR. Der wichtige Förderschwerpunkt Gründung erreicht mit knapp 2,0 Mrd. EUR Zusagevolumen erfreulicherweise das Vorjahresniveau (Vorjahreswert 2,1 Mrd. EUR).

Gegen den allgemeinen Trend stieg das Zusagevolumen im Bereich Innovation gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mrd. EUR auf 1,0 Mrd. EUR. Haupttreiber dieser positiven Entwicklung ist das ERP-Innovationsprogramm, das sich gut am Markt etabliert hat.

Wegen sich verzögernder Projekte bei Offshore Windenergieanlagen sowie im Vergleich zum Rekordjahr 2013 geringerer Zusagen im KfW-Energieeffizienzprogramm liegt das Volumen im Förderfeld Umwelt mit 5,9 Mrd. EUR rd. 2,0 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert. Bei den Erneuerbaren Energien kompensieren Finanzierungen von Wind-Onshore Anlagen teilweise den Rückgang im Bereich Photovoltaik.

Das Fördervolumen im Geschäftsfeld Kommunal- und Privatkundenbank / Kreditinstitute beläuft sich auf 19,3 Mrd. EUR (20,9 Mrd. EUR). Auf den Förderschwerpunkt Wohnen entfällt dabei ein Zusagevolumen von 11,2 Mrd. EUR (11,9 Mrd. EUR). Den wesentlichen Beitrag hierzu lieferten die vom Bund unterstützten Programme für Energieeffizientes Bauen und Sanieren mit einem Fördervolumen von 7,4 Mrd. EUR (8,0 Mrd. EUR). Der nur leichte Rückgang zum Vorjahr ist insbesondere auf die sich abschwächende Nachfrage beim Neubau zurückzuführen.

Mit einem Volumen von 2,7 Mrd. EUR (3,4 Mrd. EUR) entwickelte sich die Zusagetätigkeit im Förderschwerpunkt Infrastrukturfinanzierung erwartungsgemäß, nachdem das Vorjahr stark durch das Ende 2013 ausgelaufene Kita-Ausbauprogramm und große Einzeltransaktionen in der Kommunalfinanzierung geprägt war. Erfreulich ist die zunehmende Kreditvergabe bei den Programmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Das Segment der Bildungsfinanzierung erreichte mit 1,8 Mrd. EUR sein Vorjahresniveau.

Ein wieder gestiegenes Interesse der Landesförderinstitute an der Allgemeinen Refinanzierung führte mit 2,8 Mrd. EUR zu einer Überschreitung des Vorjahresvolumens (1,9 Mrd. EUR). Bei den Individualfinanzierungen Banken lag das Volumen mit 0,9 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert (1,9 Mrd. EUR).

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 12,8 Mrd. EUR (10 Mrd. EUR) zugesagt. Hierunter befinden sich mehrere große Finanzierungen für den Bau von Kreuzfahrtschiffen. Insgesamt trägt die Geschäftssparte Maritime Industrie so 3,1 Mrd. EUR zum Zusagevolumen des laufenden Jahres bei. Jeweils 1,9 Mrd. EUR entfallen auf die Sparten Grundstoffindustrie sowie Luftfahrt und Schienenverkehr.

Das Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer liegt bei 3,4 Mrd. EUR (2,6 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat sein Zusagevolumen bis zum Ende des dritten Quartals 2014 deutlich gesteigert. Insgesamt wurden 2,7 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) für Projekte und Programme in Entwicklungs- und Schwellenländern zugesagt. Davon fließen 851 Mio. EUR nach Asien, 614 Mio. EUR nach Lateinamerika und 420 Mio. EUR nach Subsahara-Afrika. Das Neugeschäft der DEG entwickelte sich im Laufe des dritten Quartals etwas dynamischer. Zum 30.09.2014 sagte sie 706 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu (884 Mio. EUR). In Afrika, einem strategischen Schwerpunkt der DEG, konnten die Zusagen des Vorjahres mit 208 Mio. EUR deutlich übertroffen werden (161 Mio. EUR). Die meisten Finanzierungszusagen entfielen mit 305 Mio. EUR erneut auf die Region Asien (367 Mio. EUR).

Im Geschäftsfeld Kapitalmärkte wurden Banken und Leasingunternehmen über Verbriefungsinstrumente in den ersten 9 Monaten 932 Mio. EUR (458 Mio. EUR) für die Finanzierung des Mittelstandes zur Verfügung gestellt. Die KfW hat per 30.09.2014 an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von rd. 40 Mrd. EUR in 12 verschiedenen Währungen aufgenommen (per 31.10.2014 48 Mrd. EUR).

Im Juli wurde der erste Green Bond über 1,5 Mrd. EUR platziert. Dies war die bislang größte Erstemission im Green-Bond-Markt. Um das Marktsegment insgesamt richtungsweisend voranzubringen, legt die KfW bei ihrem Green-Bond-Konzept besonderen Wert auf Transparenz und hohe Qualitätsstandards. Für das Gesamtjahr rechnet die KfW mit einem Refinanzierungsvolumen von 55-60 Mrd. EUR.

*** Die vollständige Presseerklärung mit einer tabellarischen Übersicht der Finanzkennzahlen (IFRS)erhalten Sie unter: www.kfw.de.

Service: Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht auf www.kfw.de/geschaeftszahlen  zum Download bereit.

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