Deutsche Wirtschaft im konjunkturellen Hochsommer

„Die deutsche Wirtschaft befindet sich gegenwaertig in hochsommerlicher Verfassung“, erklaert Prof. Dr. Manfred Weber, Geschaeftsfuehrender Vorstand des Bankenverbandes, bei der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts in Berlin. Vor allem das zurueckliegende zweite Quartal habe einen kraeftigen Wachstumsschub gebracht. Im gesamten Jahr 2010 sei inzwischen mit einem Wirtschaftswachstum von um die 2 Prozent zu rechnen.

Gleichzeitig wuerden aber erste Wolken am Konjunkturhorizont aufziehen.
Weber verwies auf zahlreiche Fruehindikatoren, die sich sowohl fuer die Weltwirtschaft als auch fuer Deutschland abgeschwaecht haetten. Neben dem Auslaufen der Konjunkturprogramme und des Lageraufbauzyklus seien dafuer auch Belastungen durch die Staatsschuldenkrise verantwortlich. Fuer weitere Verunsicherungen koennten ferner nationale Alleingaenge bei der Finanzmarktregulierung sorgen. „Die Gefahren eines unkoordinierten Vorgehens sind gross. Die Lasten tragen am Ende die Nutzer von Finanzdienstleistungen, Anleger und Unternehmen, die Kredite benoetigen“, betont Weber. Hier muesse das Ziel der G20-Staaten, bessere und vor allem international weitestgehend abgestimmte Regeln fuer die Finanzmaerkte zu etablieren, wieder staerker in den Vordergrund ruecken.

Nach Webers Einschaetzung lasse sich in Deutschland das aussergewoehnlich hohe Wachstumstempo aus dem zweiten Quartal nicht halten. Befuerchtungen, dass Deutschland oder die Weltwirtschaft wieder in eine Rezession zurueckfallen, seien aber ueberzogen. Das wahrscheinlichste Szenario fuer die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr bleibe ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um rund 1 1/2 Prozent.

Ueber eine Staerkung der Binnennachfrage koennte die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland mehr Stabilitaet bekommen. Der Bankenverband warnt aber vor vermeintlich „einfachen“ Rezepten: Nicht zuletzt die Erfahrungen waehrend der deutschen Wiedervereinigung haetten gezeigt, dass ueberzogene Lohnerhoehungen und kreditfinanzierte Staatsausgaben in gravierende Strukturprobleme muenden. Eine nachhaltige Staerkung der Inlandsnachfrage sei in Deutschland deshalb nach wie vor nur ueber bessere Rahmenbedingungen fuer Investitionen sowie den weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit moeglich.

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