Deutsche Börse IPO-Indikator deutet steigende Emissionsaktivität an

Die Deutsche Börse hat am Dienstag den IPO-Indikator für das 3. Quartal 2010 veröffentlicht. Die seit einigen Wochen wieder sinkende Volatilität in Verbindung mit steigenden Aktienkursen und der Erwartung eines besseren IPO-Klimas bei den Marktteilnehmern weisen auf eine Zunahme der Börsengänge in den nächsten Monaten hin.

Zusammengenommen zeichnet sich ein sich stetig verbesserndes Umfeld für Börsengänge ab. Die Märkte scheinen die Unsicherheiten überwunden zu haben, die nicht zuletzt durch die Krise auf den Märkten für europäische Staatsanleihen ausgelöst worden waren.

Der quartalsweise erhobene IPO-Indikator ist ein wichtiges Messinstrument für Kapital suchende Unternehmen, die einen Börsengang anstreben und den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg in den Kapitalmarkt suchen. Der Indikator setzt sich aus Befragungen unter Marktteilnehmern und Berechnungen der TU München auf Basis von Handelsdaten der Deutschen Börse zusammen.

„Sieht man sich die Ergebnisse der Befragung etwas genauer an, so fällt auf, dass sich die Stimmung der Emittenten deutlicher verbessert hat als jene der anderen Marktteilnehmer. Getragen wird diese Entwicklung vor allem durch die Aufwärtsbewegung im Bewertungsniveau. In Verbindung mit der sinkenden Volatilität könnte das eine gute Voraussetzung für eine zunehmenden Emmissionsdynamik sein“, sagte Prof. Christoph Kaserer von der TU München.

Hintergrund zum IPO-Indikator

Die Deutsche Börse hat den Deutsche Börse IPO-Indikator zusammen mit Prof.
Christoph Kaserer vom Center for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS)
an der TU München als einen Stimmungsbarometer für den Primärmarkt entwickelt.
Der Indikator basiert auf Erkenntnissen aus der empirischen Kapitalmarktfoschung und kombiniert diese mit Erfahrungen aus der verhaltensorientierten Kapitalmarkttheorie (Behavioral Finance). Er wird jeweils zum Quartalsende berechnet und besteht seit Beginn dieses Jahres aus vier Komponenten, nämlich dem Underpricing-Sentiment (wahrgenommene Spanne zwischen dem Emissionspreis und dem ersten Börsenpreis), der DAX-Kursentwicklung, der Volatilität und dem IPO-Klima. Dadurch hat sich die Prognosequalität weiter verbessert. Erstmals wurde der Indikator im März 2005 berechnet.

Ergebnisse der Befragung aktiver Marktteilnehmer Das IPO-Klima wird mittels Befragung eines Panels von Konsortialbanken, aktiven Investoren und Emittenten ermittelt. Den Teilnehmern werden fünf Fragen gestellt:

Die beiden ersten Fragen betreffen die Attraktivität des IPO-Marktes. Sie sind verbunden und werden somit auch verbunden ausgewertet. Die dahinter stehende Idee ist, dass die Einschätzung der Attraktivität des Marktes mit den tatsächlichen Handlungen der Befragten abgeglichen werden soll. Die Antwort kann umso zuverlässiger eingestuft werden, je größer die inhaltliche Konsistenz beider Antworten ist. Fragen drei und vier erheben die Einschätzung des jetzigen und des zukünftigen Bewertungsniveaus am Aktienmarkt. Die letzte Frage ermittelt die Einschätzung der zukünftigen IPO-Aktivität am Primärmarkt.

Die Antworten werden auf einer Skala von 1 bis 5 ausgewertet; daraus resultiert ein Gesamtwert für das IPO-Klima, der sich zwischen einem Wert von 3 und 60 bewegt.

Das IPO-Klima liegt aktuell bei 33,48 Punkten und bleibt damit nahezu unverändert gegenüber dem Stand des letzten Quartals (33,42). Den Tiefpunkt hatte das Klima im vierten Quartal 2008 erreicht, wo es bei 27,18 Punkten lag.

Seither ist ein stetiger Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Historische Werte des IPO-Klimas in der angehängten Datei.

Die vollständige Analyse ist im Internet auf www.boerse-frankfurt.de/sentiment zu finden

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