Deutsche Börse erzielt 2008 neue Rekorde bei Umsatz und Ergebnis

Die Deutsche Börse AG hat das Geschäftsjahr 2008 bei Umsatz und Ergebnis sehr erfolgreich abgeschlossen. Auf Basis der vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen am Dienstag veröffentlichte, sind die Umsatzerlöse im Jahr 2008 um 12 Prozent auf 2.455,1 Mio. € gestiegen (2007: 2.185,2 Mio. €).

Die Umsatzerlöse reflektieren eine übers Jahr stabile Umsatzentwicklung in den beiden größten Geschäftsbereichen der Gruppe, Eurex und Clearstream, sowie die Konsolidierung der International Securities Exchange (ISE) im Jahr 2008.

Zudem flossen der Gruppe Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von 236,8 Mio. € zu (2007: 230,8 Mio. €). Die Gesamtkosten von 1.284,0 Mio. € beinhalten die positiven Effekte des im September 2007 angekündigten Restrukturierungs- und Effizienzprogramms und lagen im Rahmen der Kostenprognose der Gesellschaft für 2008. Das EBITA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Wertminderungsaufwand für Geschäfts- oder Firmenwert) stieg um 12 Prozent auf 1.508,4 Mio. € (2007: 1.345,9 Mio. €). Der Konzern-Jahresüberschuss für 2008 beläuft sich auf 1.033,3 Mio. € gegenüber 911,7 Mio. € im Vorjahr, ein Anstieg von 13 Prozent. Dem Konzern-Jahresüberschuss liegt eine stark reduzierte effektive Gruppensteuerquote von 28,5 Prozent zugrunde, die unter anderem durch den Umzug von Mitarbeitern nach Eschborn erreicht werden konnte. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 190,5 Mio. ausstehenden Aktien um 15 Prozent auf 5,42 € (2007: 4,70 € bei 194,1 Mio. ausstehenden Aktien).

Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Börse AG Reto Francioni sagte: „Das Jahr 2008 hat den Finanzsektor weltweit vor Herausforderungen noch nicht dagewesenen Ausmaßes gestellt. Mit ihrem integrierten Geschäftsmodell, zuverlässigen und leistungsfähigen Technologien und effektiven Risikomanagementsystemen war die Gruppe Deutsche Börse mehr als erfolgreich und leistete zugleich einen wertvollen Beitrag zur Finanzmarktstabilität. Seit Jahresbeginn beobachten wir eine Zurückhaltung beim Handel in Wertpapieren und Derivaten. Vor diesem Hintergrund wird der Vorstand der Deutsche Börse AG konsequent seine Möglichkeiten ausschöpfen, durch gezielte Ergebnissteuerung die Wettbewerbsposition der Gruppe im aktuellen Kapitalmarktumfeld weiter zu stärken. Wir rechnen mit einem herausfordernden Jahr 2009, das unsere ganze Kraft benötigen wird.“

Der Finanzvorstand der Deutsche Börse AG Thomas Eichelmann sagte: „Die Gruppe Deutsche Börse ist für ein schwieriges Kapitalmarktumfeld im Jahr 2009 durch geeignete Maßnahmen und flexible Planungs- und Steuerungssysteme gut gerüstet. Die bereits Ende 2007 und Anfang 2008 eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der operationellen Effizienz auf der Kosten- und Steuerseite haben bereits für das Ergebnis 2008 positive Auswirkungen gezeigt und werden ihre volle Wirkung ab dem Jahr 2010 entfalten. Unser neu eingeführtes Steuerungssystem erlaubt es uns, sehr schnell auf ein sich änderndes Umfeld zu reagieren. Für das laufende Geschäftsjahr senken wir unsere Kostenprognose auf maximal das Kostenniveau des Vorjahres, ohne etwaige Veränderungen bei volumenabhängigen Kosten einzurechnen und unter Beibehaltung wichtiger Wachstumsinitiativen.“

Der Vorstand der Deutsche Börse AG schlägt für 2008 eine Dividende auf Vorjahresniveau von 2,10 € je Aktie vor. Dies entspricht einer Dividendenausschüttungsquote von 38 Prozent. Einschließlich der Aktienrückkäufe im Wert von 380 Mio. € während des Geschäftsjahres 2008 beliefe sich der an die Aktionäre der Deutsche Börse AG ausgekehrte Betrag damit auf 770 Mio. €.

Über Aktienrückkäufe im laufenden Geschäftsjahr entscheidet die Gesellschaft mit Vorlage des Halbjahresergebnisses 2009. Der Vorstand wird, wie in der Vergangenheit, Anforderungen an die Kapitalstruktur, Investitionsbedürfnisse sowie generelle Liquiditätserwägungen bei der Entscheidung berücksichtigen. Im vierten Quartal 2008 verzeichnete die Deutsche Börse bei den Umsatzerlösen eine Steigerung um 13 Prozent auf 609,0 Mio. € (Q4/2007: 537,7 Mio. €).

Trotz der Konsolidierung der ISE sanken die Aufwendungen im vierten Quartal 2008 um 15 Prozent auf 359,7 Mio. € (Q4/2007: 423,8 Mio. €), da im vierten Quartal 2007 Sondereffekte bei der aktienbasierten Vergütung sowie Rückstellungen für das Restrukturierungs- und Effizienzprogramm in den Kosten enthalten waren. Im vierten Quartal 2008 betrug das EBITA 322,5 Mio. €, verglichen mit 355,5 Mio. € im Vorjahresquartal. Neben den bereits genannten Effekten auf der Kostenseite wurde im vierten Quartal 2007 ein steuerfreier Buchgewinn von rund 120 Mio. € aus dem Verkauf von Gebäuden in Luxemburg erzielt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug im vierten Quartal 2008 1,19 €, verglichen mit 1,40 € im Vorjahresquartal.

Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr 2008

Infolge eines Rückgangs der Handelsaktivität im Segment Xetra im Zuge der Unsicherheit an den Finanzmärkten sanken die Umsatzerlöse um 8 Prozent auf 399,4 Mio. € (2007: 435,0 Mio. €). Der Orderbuchumsatz auf dem elektronischen Handelssystem Xetra ging um 12 Prozent auf 2.149,0 Mrd. € zurück, und der Umsatz auf dem Frankfurter Parkett sank um 27 Prozent auf 80,1 Mrd. €. Das Handelsvolumen auf den Plattformen für strukturierte Produkte, Scoach, sank um 14 Prozent auf 64,9 Mrd. €. Das EBITA des Segments ging um 12 Prozent auf 219,4 Mio. € zurück (2007: 250,1 Mio. €).

Das Segment Eurex verzeichnete eine Steigerung der Handelsaktivität von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erzielte mit 3.173 Mio. gehandelten Kontrakten einen neuen Rekord (2007: 2.704 Mio.). Die europäischen Aktienindexprodukte trugen mit einer Steigerung von 36 Prozent im Berichtszeitraum erneut am stärksten zum Wachstum bei. Die Umsatzerlöse des Segments Eurex erhöhten sich um 41 Prozent auf 1.010,1 Mio. € (2007: 713,9 Mio. €). Grund für den Anstieg war neben der erhöhten Handelsaktivität die Konsolidierung der ISE im Jahr 2008. Das EBITA stieg um 35 Prozent auf 597,5 Mio. € (2007: 443,2 Mio. €).

Im Verwahrgeschäft des Segments Clearstream stieg der Durchschnittswert der verwahrten Wertpapiere um 1 Prozent auf 10,6 Bio. € (2007: 10,5 Bio. €).

Dabei stieg das Verwahrvolumen der internationalen Wertpapiere um 7 Prozent. Bei den inländischen Wertpapieren gab es trotz der stark rückläufigen Aktienindizes nur einen leichten Rückgang von 4 Prozent. Im Abwicklungsgeschäft sank die Zahl der Transaktionen bedingt durch die geringere Handelsaktivität im Aktienbereich um 7 Prozent auf 114,3 Mio. (2007: 123,1 Mio.). Davon wurden 21,8 Mio. Transaktionen in außerbörslich gehandelten internationalen Wertpapieren verzeichnet, ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsbereich Global Securities Financing (GSF) erhöhten sich die durchschnittlichen monatlichen Außenstände um 20 Prozent auf 398,8 Mrd. € (2007: 332,7 Mrd. €). Die Umsatzerlöse im Segment Clearstream lagen mit 769,3 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (2007: 768,2 Mio. €). Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft stiegen um 3 Prozent auf 236,8 Mio. € (2007: 230,8 Mio. €). Das EBITA erhöhte sich aufgrund von geringeren Kosten um 29 Prozent auf 489,6 Mio. € (2007: 379,4 Mio. €).

Das Segment Market Data & Analytics erzielte Umsatzerlöse von 180,6 Mio. €, was einer Steigerung von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2007: 168,3 Mio. €). Der Anstieg ist hauptsächlich auf neu gewonnene Kunden, höherwertige Produkte und Handelsdatenpakete für den Kassa- und Terminmarkt sowie auf Wachstum bei Indexprodukten zurückzuführen. Das EBITA in diesem Segment verbesserte sich um 21 Prozent auf 106,9 Mio. € (2007: 88,3 Mio. €).

Im Segment Information Technology sanken die externen Umsatzerlöse um 4 Prozent auf 95,7 Mio. € (2007: 99,8 Mio. €). Der Rückgang der externen Umsatzerlöse ist durch einen Rückgang der Transaktionsvolumina auf den betriebenen Plattformen begründet. Die internen Umsatzerlöse mit anderen Segmenten der Gruppe Deutsche Börse sanken um 1 Prozent auf 393,1 Mio. € (2007: 397,9 Mio. €). Das EBITA erhöhte sich aufgrund von geringeren Kosten um 19 Prozent auf 119,2 Mio. € (2007: 100,2 Mio. €).

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