Deutsche Börse AG: Umsatzanstieg im zweiten Quartal 2010

Die Gruppe Deutsche Börse hat am Dienstag ihr Ergebnis für das zweite Quartal 2010 vorgelegt. Nach einem stabilen ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. So sind die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 564,4 Mio. € gestiegen.

Die Gesamtkosten lagen im zweiten Quartal 2010 bei 356,0 Mio. €. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 82,0 Mio. € für die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz lagen die Kosten mit 274,0 Mio. € deutlich unter dem Niveau von 2009. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 257,4 Mio. €. Bereinigt um die Restrukturierungsaufwendungen lag das EBIT bei 338,4 Mio. €, ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorquartalen.

Dazu Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG: „Im zweiten Quartal 2010 hat sich das Geschäftsumfeld für die Gruppe Deutsche Börse weiter verbessert. Hinzu kam die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten insbesondere im Monat Mai. Zudem wirkten sich die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz bereits positiv auf das Ergebnis der Gruppe aus. Für das Gesamtjahr 2010 erwarten wir daher eine Unterschreitung unserer Kostenprognose.“

Ergebnis Q2/2010

Im zweiten Quartal 2010 verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse im Zuge der sich erholenden Weltwirtschaft sowie gestiegener Volatilität an den Finanzmärkten deutliche Zuwächse bei den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahresquartal und Vorquartal. Mit 564,4 Mio. € Umsatzerlösen im zweiten Quartal 2010 ergab sich gegenüber dem zweiten Quartal 2009 (Q2/2009: 515,6 Mio. €) ein Anstieg von 9 Prozent und gegenüber dem ersten Quartal 2010 (Q1/2010: 519,2 Mio. €) ebenfalls ein Anstieg von 9 Prozent.

Zusätzlich zu den Umsatzerlösen flossen der Gruppe Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft in Höhe von 15,7 Mio. € zu, 39 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (Q2/2009: 25,9 Mio. €) und 43 Prozent mehr als im Vorquartal (Q1/2010: 11,0 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal ist bedingt durch die niedrigen kurzfristigen Zinssätze, ausgelaufene Zinssicherungsgeschäfte sowie Endfälligkeit bei längerfristigen Anlagen.

Der Anstieg gegenüber dem Vorquartal ist bedingt durch den höheren durchschnittlichen Liquiditätsbestand, der im zweiten Quartal auf 7,0 Mrd. € angestiegen ist (Q1/2010: 5,9 Mrd. €), und einen leichten Anstieg der kurzfristigen Marktzinsen. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im zweiten Quartal 2010 bei 24,6 Mio. € (Q2/2009: 12,1 Mio. €). Der Anstieg ergibt sich maßgeblich aufgrund einer Laufzeitanpassung des Anlageportfolios bei Eigenmitteln von Clearstream.

Die Gesamtkosten lagen mit 356,0 Mio. € über dem Niveau des zweiten Quartals 2009 (Q2/2009: 311,7 Mio. €), beinhalten aber 82,0 Mio. € an Restrukturierungsaufwendungen im Rahmen der im ersten Quartal 2010 angekündigten Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz. Bereinigt um diesen Effekt lagen die Kosten bei 274,0 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahresquartal und auf dem Niveau des Vorquartals (Q1/2010: 271,0 Mio. € bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen). Bei den Kosten unterscheidet das Unternehmen seit dem ersten Quartal 2010 zwischen volumenabhängigen und operativen Kosten. Die volumenabhängigen Kosten lagen im Berichtszeitraum bei 51,4 Mio. € (Q2/2009: 62,6 Mio. €) und die operativen Kosten bei 304,6 Mio. € (Q2/2009: 249,1 Mio. €). Ohne Restrukturierungsaufwendungen lagen die operativen Kosten bei 222,6 Mio. €.

Der Rückgang der volumenabhängigen Kosten gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich auf die Konsolidierung der STOXX Ltd. und die Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. zurückzuführen. Zudem hat eine Reduzierung der Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft im Rahmen der laufenden Effizienzmaßnahmen zu niedrigeren volumenabhängigen Kosten geführt.

Der Rückgang der operativen Kosten gegenüber dem Vorjahr steht insbesondere im Zusammenhang mit einer im Vorjahr gebildeten Rückstellung für den Umzug nach Eschborn, die im zweiten Quartal 2010 teilweise aufgelöst werden konnte, da der Standortwechsel insgesamt kosteneffizienter als ursprünglich angenommen umgesetzt werden kann. Zudem haben die Eliminierung der aktivierten Eigenleistungen zum 1. Januar 2010, der Rückgang der regulären Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der International Securities Exchange sowie die positiven Effekte der laufenden Effizienzmaßnahmen zu einem Rückgang der operativen Kosten beigetragen. Aufgrund der guten Kostenentwicklung im ersten Halbjahr 2010 erwartet das Unternehmen nun eine Unterschreitung der ursprünglichen Kostenprognose von 1.210 Mio. € für das Gesamtjahr 2010 vor Restrukturierungsaufwendungen.

Zudem haben sich die Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen mit Projektfortschritt weiter konkretisiert. Sie werden sich auf unter 200 Mio. € belaufen und liegen damit rund 40 Mio. € unter der ursprünglichen Annahme. Das Beteiligungsergebnis lag mit 8,7 Mio. € über dem Vorjahr (Q2/2009: 6,9 Mio. €). Es wird im Wesentlichen erreicht durch die Scoach Holding S.A., Direct Edge Holdings LLC und European Energy Exchange AG. Bei allen Gesellschaften entwickelte sich das Geschäft im zweiten Quartal 2010 ebenfalls positiv und daher stieg der Beitrag zum Beteiligungsergebnis der Gruppe.

In Summe konnte die Gruppe Deutsche Börse damit ein EBIT von 257,4 Mio. € erzielen, ein Anstieg von 3 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2009 (Q2/2009: 248,8 Mio. €). Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen ergab sich ein noch deutlicherer Anstieg von 36 Prozent auf 338,4 Mio. €.

Das Finanzergebnis belief sich im zweiten Quartal 2010 auf −29,8 Mio. €. Neben Zinszahlungen im Zusammenhang mit der im Jahr 2008 abgeschlossenen ISE Finanzierung beinhaltet das Finanzergebnis im zweiten Quartal 2010 Aufwendungen aus der Rückführung von langfristigen Finanzierungsinstrumenten. Der Zinsdeckungsgrad, bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen, lag im zweiten Quartal bei 20,2 nach 16,6 im ersten Quartal 2010. Die effektive Gruppensteuerquote lag im zweiten Quartal 2010 bei 27,0 Prozent und damit auf dem Niveau von 2009. Die Verbesserung der Gruppensteuerquote seit dem zweiten Halbjahr 2008 reflektiert den Umzug von Mitarbeitern nach Eschborn. Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss, über den Gewinne und Verluste von Tochterunternehmen mit Minderheitsaktionären geteilt werden, lag mit 5,3 Mio. € auf dem Niveau des zweiten Quartals 2009.

Der Konzern-Periodenüberschuss für das zweite Quartal 2010 belief sich auf 160,8 Mio. € gegenüber 164,9 Mio. € im zweiten Quartal 2009. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen ergab sich ein Konzern-Periodenüberschuss von 219,9 Mio. €, ein Anstieg von 33 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag im zweiten Quartal 2010 auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 185,9 Mio. ausstehenden Aktien bei 0,87 € (Q2/2009: 0,89 € bei 185,8 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen lag das unverwässerte Ergebnis je Aktie mit 1,19 € um 34 Prozent über dem Vorjahr.

Ergebnis H1/2010

Kumuliert beliefen sich die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2010 auf 1.083,6 Mio. € (H1/2009: 1.055,4 Mio. €, plus 3 Prozent). Die Gesamtkosten lagen bei 654,8 Mio. € (H1/2009: 600,2 Mio. €, plus 9 Prozent). Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen lagen die Gesamtkosten mit 545,0 Mio. € um 9 Prozent unter der Vorjahresperiode. Das EBIT im ersten Halbjahr betrug 503,0 Mio. € (H1/2009: 560,4 Mio. €, minus 10 Prozent).

Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen lag das EBIT bei 611,8 Mio. € und damit um 9 Prozent über dem ersten Halbjahr 2009. Der Konzernperiodenüberschuss lag im ersten Halbjahr bei 317,7 Mio. € gegenüber 370,8 Mio. € in der gleichen Periode im Vorjahr. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen ist der Konzernperiodenüberschuss um 7 Prozent auf 397,1 Mio. € gestiegen.

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,71 € (H1/2009: 2,00 €, minus 15 Prozent). Ohne Restrukturierungskosten ergab sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 2,14 € und damit ein Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der unverwässerte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der Gruppe lag im ersten Halbjahr bei 2,43 € je Aktie und drückt die hohe Ertragskraft der Gruppe aus.

Pressekontakt: Frank Herkenhoff Tel.: + 49-69-21 11 15 00

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