Deutsche Börse AG: Leichter Umsatz- und EBIT-Anstieg in Q3/2010

Die Gruppe Deutsche Börse hat am Mittwoch ihr Ergebnis für das dritte Quartal 2010 vorgelegt. Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1 Prozent auf 504,3 Mio. € gestiegen.

Die Gesamtkosten lagen mit 287,0 Mio. € trotz Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 12,9 Mio. € um 5 Prozent unter denen des Vorjahres. Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme lagen die Kosten um 10 Prozent unter dem Niveau von 2009. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 244,1 Mio. € leicht über dem Vorjahresniveau.

Bereinigt um die Kosten für Effizienzprogramme lag das EBIT bei 257,4 Mio. €, ein Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Dazu Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG: „Der leichte Anstieg der Umsatzerlöse im dritten Quartal führte in Verbindung mit einem straffen Kostenmanagement zu einem Anstieg des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2010 reduzieren wir unsere Kostenprognose auf rund 1.150 Mio. € vor Kosten für Effizienzprogramme.“

Programm zur Steigerung der operativen Effizienz

Die Implementierung der im ersten Quartal 2010 bekannt gegebenen Maßnahmen zur Optimierung operativer Prozesse und Kostenstrukturen, die ab 2013 jährlich zu rund 150 Mio. € Einsparungen führen sollen, verläuft schneller als ursprünglich geplant. Da einige der für 2011 geplanten Maßnahmen schon im laufenden Geschäftsjahr umgesetzt werden konnten, rechnet das Unternehmen bereits für 2010 mit Einsparungen in Höhe von insgesamt rund 25 Mio. €. Die Höhe der zusätzlich in 2011 erwarteten Einsparungen beträgt daher rund 60 Mio. €. Insgesamt werden damit wie geplant Kosteneinsparungen in Höhe von rund 85 Mio. € in 2011 gegenüber 2009 erzielt.

Auch die Aufwendungen für die Effizienzprogramme lassen sich mit zunehmendem Projektfortschritt konkretisieren: Sie werden sich auf unter 200 Mio. € belaufen. In den ersten neun Monaten 2010 wurden Kosten in Höhe von 122,7 Mio. € für Effizienzprogramme erfolgswirksam erfasst, hauptsächlich bei den Personalkosten in allen Segmenten der Gruppe. Die übrigen Kosten werden maßgeblich in den Jahren 2011 und 2012 anfallen.

Kostenprognose 2010

Aufgrund der positiven Kostenentwicklung in den ersten neun Monaten 2010 erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2010 nun Gesamtkosten in Höhe von rund 1.150 Mio. € ohne Kosten für Effizienzprogramme. Damit liegt das Unternehmen rund 60 Mio. € unter der ursprünglichen Kostenprognose von 1.210 Mio. €.

Entwicklung der International Securities Exchange (ISE)

Aufgrund weiterhin ausstehender regulatorischer Genehmigungen für bestimmte Funktionalitäten und der verhaltenen Marktentwicklung des US-Optionsmarktes hat sich die Wahrscheinlichkeit für eine Wertminderung auf die im Rahmen der Akquisition der ISE erworbenen anderen immateriellen Vermögenswerte im dritten Quartal 2010 erhöht. Sollte sich keine Verbesserung bei den nachhaltigen Geschäftsaussichten der ISE ergeben, erwartet die Deutsche Börse im vierten Quartal 2010 eine Wertminderung auf die anderen immateriellen Vermögenswerte.

Ergebnis Q3/2010

Im dritten Quartal 2010 verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse einen leichten Zuwachs bei den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahresquartal. Mit 504,3 Mio. € Umsatzerlösen im dritten Quartal 2010 ergab sich gegenüber dem dritten Quartal 2009 ein Anstieg von 1 Prozent (Q3/2009: 500,9 Mio. €).

Zusätzlich zu den Umsatzerlösen flossen der Gruppe Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft in Höhe von 15,8 Mio. € zu, 28 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (Q3/2009: 21,9 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal ist bedingt durch die niedrigen kurzfristigen Zinssätze, ausgelaufene Zinssicherungsgeschäfte sowie Endfälligkeit von längerfristigen Anlagen. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im dritten Quartal 2010 bei 11,7 Mio. € (Q3/2009: 18,7 Mio. €) und enthalten einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 10,7 Mio. € aus der Veräußerung der Beteilung an der Avox Ltd.

Die Gesamtkosten lagen mit 287,0 Mio. € unter dem Niveau des dritten Quartals 2009 (Q3/2009: 301,5 Mio. €). Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 12,9 Mio. €, die im Rahmen der im ersten Quartal 2010 angekündigten Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz anfielen, lagen die Kosten bei 274,1 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahresquartal und auf dem Niveau des Vorquartals (Q2/2010: 274,0 Mio. € bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme). Bei den Kosten unterscheidet das Unternehmen seit dem ersten Quartal 2010 zwischen volumenabhängigen und operativen Kosten. Die volumenabhängigen Kosten betrugen im Berichtszeitraum 51,6 Mio. € (Q3/2009: 58,6 Mio. €) und die operativen Kosten 235,4 Mio. € (Q3/2009: 242,9 Mio. €).

Ohne Kosten für Effizienzprogramme lagen die operativen Kosten bei 222,5 Mio. €. Der Rückgang der volumenabhängigen Kosten gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich auf die Konsolidierung der STOXX Ltd. und die Entkonsolidierung der Scoach Holding S.A. zurückzuführen. Zudem hat eine Reduzierung der Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft im Rahmen der laufenden Effizienzmaßnahmen zu niedrigeren volumenabhängigen Kosten geführt.

Bei den operativen Kosten haben die Abnahme der regulären Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit der International Securities Exchange (ISE) sowie die positiven Effekte der laufenden Effizienzmaßnahmen zu dem Rückgang beigetragen.

Das Beteiligungsergebnis lag mit −0,7 Mio. € unter dem des Vorjahres (Q3/2009: 3,7 Mio. €). Allgemein wird das Beteiligungsergebnis bestimmt durch die Entwicklung bei Scoach Holding S.A., Direct Edge Holdings LLC und European Energy Exchange AG. Der positive Beitrag dieser Gesellschaften wurde allerdings im dritten Quartal von Abschreibungen bei kleineren Beteiligungen, wie etwa dem Anteil, den die ISE an Ballista Securities, LLC hält, überkompensiert.

In Summe konnte die Gruppe Deutsche Börse damit ein EBIT von 244,1 Mio. € erzielen, ein leichter Anstieg gegenüber dem dritten Quartal 2009 (Q3/2009: 243,7 Mio. €). Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme ergab sich ein Anstieg von 7 Prozent auf 257,4 Mio. €. Das Finanzergebnis belief sich im dritten Quartal 2010 auf −18,6 Mio. €.

Der Zinsdeckungsgrad, bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen, lag im dritten Quartal bei 16,7 nach 18,3 im ersten Halbjahr 2010. Die effektive Gruppensteuerquote lag im dritten Quartal 2010 bei 27,0 Prozent und damit auf dem Niveau von 2009. Die Verbesserung der Gruppensteuerquote seit dem zweiten Halbjahr 2008 reflektiert den Umzug von Mitarbeitern nach Eschborn. Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss, über den Gewinne und Verluste von Tochterunternehmen mit Minderheitsaktionären geteilt werden, lag mit 3,2 Mio. € etwas unter dem Niveau des dritten Quartals 2009.

Der Konzern-Periodenüberschuss für das dritte Quartal 2010 belief sich auf 161,3 Mio. € gegenüber 158,3 Mio. € im dritten Quartal 2009. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen ergab sich ein Konzern-Periodenüberschuss von 171,0 Mio. €, ein Anstieg von 9 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag im dritten Quartal 2010 auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 185,9 Mio. ausstehenden Aktien bei 0,87 € (Q3/2009: 0,85 € bei 185,9 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen lag das unverwässerte Ergebnis je Aktie mit 0,92 € um 9 Prozent über dem Vorjahresquartal.

Ergebnis Q1–Q3/2010

Kumuliert beliefen sich die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2010 auf 1.587,9 Mio. € (Q1–Q3/2009: 1.556,3 Mio. €, plus 2 Prozent). Die Gesamtkosten lagen bei 941,8 Mio. € (Q1–Q3//2009: 901,7 Mio. €, plus 4 Prozent).

Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme lagen die Gesamtkosten mit 819,1 Mio. € um 10 Prozent unter denen der Vorjahresperiode. Das EBIT in den ersten neun Monaten betrug 747,1 Mio. € (Q1–Q3/2009: 804,1 Mio. €, minus 7 Prozent). Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme lag das EBIT bei 869,2 Mio. € und damit um 10 Prozent über den ersten neun Monaten 2009.

Der Konzern-Periodenüberschuss lag in den ersten neun Monaten bei 479,0 Mio. € gegenüber 529,1 Mio. € in der gleichen Periode im Vorjahr. Bereinigt um Kosten für Effizienzprogramme ist der Konzern-Periodenüberschuss um 9 Prozent auf 568,1 Mio. € gestiegen. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 2,58 € (Q1– Q3/2009: 2,85 €, minus 9 Prozent). Ohne Kosten für Effizienzprogramme ergab sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 3,06 € und damit ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der unverwässerte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der Gruppe lag in den ersten neun Monaten bei 3,63 € je Aktie und drückt die hohe Ertragskraft der Gruppe aus.

Pressekontakt: Frank Herkenhoff

Media Contact

Frank Herkenhoff Gruppe Deutsche Börse

Weitere Informationen:

http://www.deutsche-boerse.com

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