MWI- Rating-Selbstcheck mit Unternehmenskennwerten

Dieser MWI-Rating-Selbstcheck mit Unternehmenskennwerten ermöglicht Anwendern sowohl eine qualitative Einschätzung ihres Unternehmens bezüglich der Managementqualität, der Wirtschaftlichkeit und der Innovationsstärke als auch eine quantitative Bewertung mit Daten aus der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlust-Rechnung.

Die qualitative Einschätzung des Unternehmens beginnt mit der Managementbewertung. Sie stützt sich auf die Beantwortung von Fragen durch den Unternehmer aus den Kriteriengruppen Geschäftsführung sowie Personal, Geschäftsplanung, Marktorientierung und Jahresabschluss. Die Wirtschaftlichkeits-bewertung beurteilt die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, die leistungswirtschaftliche Situation, die Planungsrechnungen und die Kostenpolitik im Unternehmen. Die Innovationstätigkeit wird bezüglich der Innovationsfähigkeit, des Innovationsmanagements, der Markt- und Wettbewerbsorientierung und der Innovationswirkungen bewertet.

Die konkreten Antworten/Zuordnungen im qualitativen MWI-Rating-Selbstcheck führen über eine Hochrechnung zum Ausweis eines Ratingprädikats für das Unternehmen. Dieses Ratingprädikat drückt die Stärken bzw. Schwächen des Unternehmens differenziert für die Merkmale Management, Wirtschaftlichkeit und Innovation mit den vier Buchstaben A (gut), B (ausreichend), C (bedingt ausreichend) und D (nicht ausreichend) aus. Weiterhin erfolgt eine Umrechnung des MWI-Ratingprädikats auf die IFD-Ratingmasterskala. Damit wird eine Vergleichbarkeit mit internen Ratings von Banken und Sparkassen ermöglicht.

Die quantitative Bewertung innerhalb des Ratingchecks mit Unternehmenskennwerten stützt sich auf Auswertungen von 23 Unternehmenskennwerten. Aus der Bilanz werden 10 Positionen ausgewertet. Dazu gehören u.a. das Eigenkapital des laufenden Jahres und des Vorjahres, die langfristigen Verbindlichkeiten und das Umlaufvermögen. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung werden 7 Angaben ausgewertet, z.B. der Umsatz und der Jahresüberschuss des laufenden Jahres und des Vorjahres sowie der Zinsaufwand. Die 6 zusätzlichen Angaben beziehen sich u.a. auf die Branche, den Absatzschwerpunkt und die Beteiligungsfinanzierung.

Die quantitative Analyse der 23 Unternehmenskennwerte erfolgt unabhängig vom MWI-Rating-Selbstcheck (qualitativ). Die Auswertung basiert auf Untersuchungen der KfW-Bankengruppe. Dabei ging des darum, den Einfluss finanzieller Kennziffern und anderer Faktoren auf die Insolvenzwahrscheinlichkeit kleiner und mittlere Unternehmen (KMU) auszuweisen. Als zusammenfassendes Auswertungsergebnis der quantitativen Bewertung wird ein Prozentsatz der Ausfallwahrscheinlichkeit ausgewiesen.

Die „Buchstaben und Prozentsätze“ des Auswertungsergebnisses des Rating-Selbstchecks werden bei Unternehmern kaum zu unmittelbaren Handlungen führen. Dagegen können die umfassenden sachlichen Beurteilungen im mehrseitigen Auswertungsprotokoll dem Unternehmer und dem Management wichtige Hinweise zur Verbesserung der Führungstätigkeit geben. Im Auswertungsprotokoll der qualitativen Bewertung werden die neun größten Schwachstellen/Defizite der Managementqualität, der Wirtschaftlichkeit und der Innovationsstärke des Unternehmens ausgewiesen. Dafür ein Beispiel: Bei der Beurteilung des Innovationswirkungen im Unternehmen wird u.a. bewertet: Wie erfolgt die Planung des Markteintrittzeitpunktes (MEZP) für neue Produkte? Die Unternehmenspraxis soll sein: Der Termin für den MEZP liegt geschätzt vor. Damit erreicht das Unternehmen aber nur 60 % vom Bestwert. Diese Aussage findet man dann im Auswertungsprotokoll. Der Bestwert wäre: Der Termin des MEZP wird begründet festgelegt. Mit den Geschäftspartnern sind Abnahmegarantien vertraglich vereinbart. Die Innovationswirkungen wären auch höher als im Beispiel zu bewerten, wenn der Termin für den MEZP begründet auf ein bestimmtes Datum festgelegt wird.

Im Auswertungsprotokoll der quantitativen Bewertung werden 20 Kennwerte/Aussagen zur Unternehmenssituation im Vergleich zu Durchschnittswerten aus den Untersuchungen der KfW-Bankengruppe angeboten. Zuerst werden 8 Kennziffern verglichen, z.B. die Eigenkapitalquote, die Umsatzrendite, die Sachanlagenquote. Es folgen 12 weitere beschreibende Sachverhalte zur Unternehmenssituation. Dabei handelt es sich um solche Sachverhalte wie: die Sachanlagen sind mit langfristigen Mitteln gedeckt, im laufenden Jahr stiegen die Umsatzerlöse, Absatzschwerpunkt ist der regionale Markt.

Kontakt/Information:
Dr. Bernd Lindemann, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Finanzwirtschaft/Investition, Forschungsgruppe Investor Relations und Rating für KMU. e-mail: bernd.lindemann@tu-ilmenau.de

Media Contact

Wilfried Nax idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-ilmenau.de/fin-rsc.

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