Dienstleistungswüste Deutschland? Das war einmal!

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie wollen verreisen und stellen – kurz bevor Sie auf dem Münchener Flughafen in Ihr Flugzeug steigen – fest, dass Sie ihren Laptop am Check-Inn vergessen haben. Der Purser vom Bodenpersonal, dem Sie ihr Problem schildern, verspricht sich darum zu kümmern. Und tatsächlich: Sie bekommen Ihren Rechner eigens zum Flugzeug gebracht und dieses startet nebenbei gesagt auch noch pünktlich. Die Schilderung ist kein Werbetext, sondern an diesem Flughafen täglich erlebbare Realität und nur eines von vielen Beispielen dafür, dass Dienstleistungen in Deutschland besser sind als ihr Ruf.

Dies hat einen Grund, denn seit zwölf Jahren wird in diesem Bereich geforscht. Die These? Dienstleistungsforschung stellt einen wesentlichen Betrag zu Innovationen in diesem Sektor dar. Und das Ziel? Dienstleistungen systematisch zu entwickeln und diese dann in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen umzusetzen. „Service Engineering“ lautet der Oberbegriff dieser Disziplin und die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Grund genug, sie einmal näher vorzustellen. So begibt sich das Projekt „Innovative Dienstleistungen auf dem Weg zur Weltspitze“ auf eine spannende Reise durch Deutschland und stellt in acht Innovationsforen die Forschungsergebnisse und die daraus folgenden praktischen Resultate dar.

Die innovativen Dienstleistungen des schon erwähnten Münchener Flughafens, der 2005 und 2006 zu Europas besten Airport gekürt wurde, sind ein hervorragendes Beispiel dafür. Hier findet am 17. September das Auftakt-Forum statt. Unter dem Titel „Sehnsucht nach Aufbruch und Abenteuer: Superior Service als Treiber innovativer Dienstleistungen“ stellen Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann (Präsident der TUM) deren Dienstleistungen und die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen dar. Eingeladen sind dazu Interessenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Weiter geht es am 25. Oktober in Stuttgart. Hier präsentiert sich das Verbundprojekt „ServLab“. Dabei hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zusammen mit Accor ein Hotel in die virtuelle Wirklichkeit übertragen, um u. a. innovative Check-In-Prozessse zu entwickeln, die dem Kunden im Hotel später ganz real zu Gute kommen.

Danach rückt in Frankfurt am Main das Thema „Elektronische Märkte und Prognosebörsen“ in den Mittelpunkt.

Eine weitere Fragestellung ist „Gesundheit, Wellness und Fitness als Grundlage der Innovation mit Dienstleistungen“. In Berlin haben sich dazu die Verbundprojekte „IMIV IT basiertes Management von integrierten Versorgungsnetzwerken“, „Das innovative Krankenhaus“ und „Geschäftsmodelle der Telemedizin“ an der Technischen Universität Berlin in Verbindung mit dem Telemedizincentrum der Charite (TMCC) und dem Verbundprojekt SPRINT „Der individuelle Gesundheitscoach“ Lösungen überlegt. Innovationen wie die intensivere Vernetzung und die telemedizinische Unterstützung der Gesundheitsversorgung sind notwendig um auch zukünftig das Bedürfnis nach Gesundheit zu befriedigen. Die Projekte sind der Überwindung der zahlreichen Innovationsbarrieren und dem Aufbau realer innovativer Versorgungskonzepte gewidmet.

Auch nach Herzogenaurach führt die Reise durch die deutsche Dienstleistungswelt. Dieses Innovationsforum steht ganz im Zeichen der Sehnsucht nach Selbstverwirklichung und dem Erfolg durch Individualität. Adidas und das Verbundprojekt „WinServ“ haben die Antwort: „Mass Customization und Personalisierung“ heißt sie. Das bedeutet, dass für jeden Kunden genau das Produkt bereitgestellt wird, welches er sich wünscht.

Weitere Station ist Hamburg, dort präsentiert sich das Verbundprojekt „China Star – Deutsche Dienstleister auf dem Weg nach China“. Hier wurden praxisnahe Konzepte erarbeitet, die es deutschen Dienstleistungsunternehmen erlauben, systematisch neue Märkte mit ihrem Dienstleistungsangebot zu erschließen.

Im Innovationsforum „Standardisierung als Basis der Innvotiven Dienstleistungen“ in Aachen bietet das Projekt „Standard:IS“ die Erfüllung nach Einfachheit. Es trägt durch Normung und Standardisierung in Unternehmen dazu bei, die Internationalisierung von Dienstleistungsunternehmen zu fördern und die Exportfähigkeit von Dienstleistungen zu steigern.

Beim Abschlussforum in Leipzig geht es dann um die „HHL Open School Initiative“. Ein Ansatz, der die Wirtschaft mit in Forschungsprozesse einbezieht und mit allen Beteiligten akademische Programme im Hochschulbereich entwickelt.

Eines ist auf jeden Fall sicher: Nach dieser Deutschlandreise weiß man, dass das Land mit seinen innovativen Dienstleistungen auf dem Weg zur Weltspitze ist!

Kontakt:
Handelshochschule Leipzig (HHL)
Antje Sauerland
Public Relations
Tel.: 0341-9 85 16 64
E-Mail: antje.sauerland@hhl.de

Media Contact

Volker Stößel idw

Weitere Informationen:

http://www.hhl.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer