Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im April 2007

Arbeitslosenzahl im April: -141.000 auf 3.967.000 Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -824.000 Arbeitslosenquote im April: -0,3 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat im April im Zuge der Frühjahrsbelebung um 141.000 auf 3.967.000 abgenommen (West: 93.000 auf 2.605.000; Ost: -49.000 auf 1.362.000). Der Rückgang war schwächer als im Durchschnitt der letzten Jahre. Das ist aber auch darin begründet, dass in diesem Jahr weniger Winterarbeitslosigkeit abzubauen war.

Saisonbereinigt verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 9.000. Dies ist zwar weniger als in den Monaten zuvor, aber auch hierbei spielt der milde Winter eine Rolle. Dieser überzeichnet die Rückgänge in den Winter- und unterzeichnet sie in den Frühjahrsmonaten. Im Durchschnitt der Winter- und Frühjahrsmonate errechnen sich seit November 2006 beachtliche monatliche Abnahmen von 77.000.

Gegenüber dem Vorjahr wurden im April 824.000 Arbeitslose weniger gezählt. Die günstige Entwicklung erklärt sich vor allem mit dem konjunkturell bedingten Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Daneben haben aber auch weitere Faktoren eine Rolle gespielt: ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot sowie die professionellere Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften zur Betreuung der Arbeitslosengeld II-Bezieher.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im März saisonbereinigt um 52.000 gestiegen. Nach hochgerechneten Daten der BA, die bis Februar reichen, hat auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung saisonbereinigt um 56.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von Februar auf März um 143.000 auf 39,11 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 601.000 zu. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Februar nach der Hochrechnung der BA bei 26,47 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs um 650.000. Dabei entfallen deutlich mehr als die Hälfte des Anstiegs auf Vollzeitstellen. Außerdem gab es einen Anstieg bei den Selbständigen.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den März auf 3,03 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,2 Prozent.

Das Stellenangebot lag im April weiter deutlich über dem Vorjahreswert, saisonbereinigt hat es gegenüber Februar allerdings um 11.000 abgenommen. Betrachtet man allerdings nur Stellen für ungeförderte „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung widerspiegeln, errechnet sich keine Veränderung. Nicht saisonbereinigt gab es im April insgesamt 651.000 Stellen, von denen 90 Prozent sofort zu besetzen waren. Im Vergleich zum Vorjahr hat ihre Zahl um 105.000 zugenommen. Von allen gemeldeten Stellen waren 61 Prozent oder 400.000 ungeförderte Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, das waren 127.000 mehr als vor einem Jahr.

Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die Bundesagentur noch zusätzliche Stellen, unter anderem gemeldet aus der privaten Arbeitsvermittlung sowie aus ihrer Job-Börse und dem Job-Roboter.

Zusammen waren das im März 923.000. Stellen, 178.000 mehr als vor einem Jahr. Nach Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für Arbeit damit deutlich mehr als die Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können darauf Bewerber vermitteln – teilweise aber erst nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber.

Nach den Daten der BA gab es im laufenden Berufsberatungsjahr bisher weniger gemeldete Bewerber und zugleich auch weniger gemeldete Ausbildungsplätze: Von Oktober 2006 bis April 2007 haben sich 552.300 Jugendliche als Bewerber für Ausbildungsstellen registrieren lassen, 41.800 weniger als vor einem Jahr. Zugleich sind den Agenturen für Arbeit 342.000 Ausbildungsplätze gemeldet worden, 3.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang beruht allein auf weniger betrieblichen Stellen (-10.300 auf 324.100). Dies kann allerdings darauf zurückzuführen sein, dass Ausbildungsbetriebe Jugendliche aus Einstiegsqualifizierungen in reguläre Ausbildung übernehmen und deshalb keine Ausbildungsplätze melden. Die Zunahme der Zahl der Ausbildungsplätze für außerbetriebliche Ausbildungen geht auf die Zusage der BA zurück, im Rahmen des Ausbildungspaktes zusätzliche Lehrstellen für Jugendliche mit Migrationshintergrund einzurichten.

Für eine fundierte Bewertung der Lage am Ausbildungsmarkt ist es noch zu früh. Es bleibt beispielsweise abzuwarten, ob die Rückgänge bei Bewerbern und Ausbildungsstellen auf ein geändertes Meldeverhalten zurückzuführen sind.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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