IAB-Arbeitsmarktprojektion 2007: Arbeitslosigkeit sinkt auf 3,9 Millionen

Dem IAB zufolge zeichnet sich allerdings ab, dass die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung 2007 schwächer ausfällt als im Jahr 2006. Die Arbeitslosigkeit nehme zudem im Osten weniger stark ab als im Westen. Die Arbeitslosenquote werde in den neuen Bundesländern mit 15,7 Prozent weiterhin fast doppelt so hoch sein wie im Westen mit 7,9 Prozent.

Für das Jahr 2008 nimmt das IAB an, dass sich die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung wieder beschleunigt. Die Arbeitsmarktlage werde sich weiter verbessern und die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt auf 3,6 Millionen sinken.

Fast 40 Millionen Erwerbstätige im Jahr 2007

Im Jahresdurchschnitt 2007 sei mit 39,41 Millionen Erwerbstätigen zu rechnen, 300.000 mehr als im Vorjahr. Die Vollzeitbeschäftigung dürfte nach Einschätzung des IAB erstmals seit dem Jahr 2000 wieder zunehmen, wenn auch nur leicht (plus 30.000 Personen). Bei den Teilzeitbeschäftigten sei 2007 ein Zuwachs von 250.000 Personen wahrscheinlich. Die Zahl der Selbständigen dürfte um gut 20.000 zulegen, also nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Bei den Mini-Jobs sei nicht von größeren Veränderungen auszugehen. Sie werden seit Juli 2006 mit höheren Abgaben belastet. Die Zahl der Mini-Jobber stagniere inzwischen nahezu bei 5,7 Millionen Personen. Auch bei den Ein-Euro-Jobs seien nur geringe Zunahmen zu erwarten.

Das Arbeitskräfteangebot sinke aufgrund der demographischen Entwicklung um rund 100.000. Erstmals seit den 70er Jahren nehme es auch in Westdeutschland ab (minus 20.000).

Stille Reserve nimmt um rund 110.000 zu

Die Stille Reserve steige um rund 110.000. Zum einen geht das IAB von wachsenden Teilnehmerzahlen an Weiterbildungen aus. Zum anderen werde ein Teil der Arbeitslosengeld-Empfänger die Arbeitslosmeldung nicht mehr erneuern, wenn der Arbeitslosengeld-I-Anspruch erschöpft ist, wegen mangelnder Bedürftigkeit kein Anspruch auf das Arbeitslosengeld II besteht und die Betroffenen ihre Arbeitsmarktchancen gering einschätzen.

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Wolfgang Braun idw

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