Finanzexperten sehen wenig geldpolitischen Spielraum, Vermögenspreisblasen entgegenzuwirken

Nach Ansicht einer Mehrheit von 68 Prozent der befragten Experten ist es wenig aussichtsreich, wenn die Zentralbank bereits beim Entstehen einer Vermögenspreisblase mit leicht steigenden Zinsen gegensteuert. So sieht ein Teil der Befragten das Problem darin, dass Blasen durch irrationalen Überschwang der Investoren begründet sind und dass daher die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen gering ist.

Ein anderer Teil der Befragten ist der Ansicht, dass Zentralbanken ungerechtfertigte Preissteigerungen nicht besser identifizieren können als alle anderen Marktteilnehmer und daher gar nicht im Voraus handeln können. Ein weiterer Teil der Befragten denkt, dass sich selbst ein geringer Zinsanstieg von ein oder zwei Prozentpunkten auf Inflation und Konjunktur negativ auswirken würde, während gleichzeitig massive Aktienkurssteigerungen dadurch kaum beeinträchtigt würden. Lediglich rund 32 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass eine richtige Diagnose von Blasen oder eine geldpolitische Prävention möglich sind.

Eine andere Strategie für die Zentralbank ist es abzuwarten, bis die Vermögenspreisblase platzt. Sie könnte dann durch ein stärkeres Senken der Zinsen versuchen, die Konsequenzen des Aufbrechens der Blase zu mildern. Über die Richtigkeit dieser Strategie sind sich die Experten nicht einig. Knapp die Hälfte der Befragten würde ein solches Verhalten befürworten, die andere Hälfte sieht hingegen die Gefahr, dass das die Investoren zu unvorsichtigem und risikofreudigem Verhalten im Vorfeld verleiten könnte.

Ansprechpartnerin:
Sandra Schmidt, Telefon 0621/1235-218, Fax -223, E-Mail s.schmidt@zew.de
Weitere Informationen finden Sie im Finanzmarktreport Februar 2007. ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/frep/aktuell.pdf

Media Contact

Katrin Voss idw

Weitere Informationen:

http://www.zew.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer