Führerschein für Unternehmensgründer

Das mehrstufige System erlaubt vor allem eine europaweite Vergleichbarkeit der erworbenen Qualifikationen. Neun Partner aus neun Ländern arbeiten in dem im Rahmen des europäischen Leonardo da Vinci Programms geförderten Projekt. Unter ihnen ist auch die Darmstädter INI-Novation GmbH, die sich auf die Unterstützung von Unternehmensgründungen aus Forschungseinrichtungen spezialisiert hat. Nach Abschluss des Lehrplans für Gründer geht das Projekt nun in die nächste Phase.

Mehr als neunzig Prozent aller Unternehmen in Europa haben weniger als zehn Mitarbeiter und gehören damit zu den so genannten Mikro-Unternehmen. Ihre Mitarbeiter haben in der Regel ein breites Aufgabengebiet und sind als Unternehmer im Unternehmen gefordert. Die Ausbildung in Europa – egal ob an der Hochschule oder in Berufsschulen – bereitet auf diese Anforderungen allerdings nur unzureichend vor. Der Weg in die Selbstständigkeit fällt vielen schwer, da ihnen häufig betriebswirtschaftliche Kenntnisse fehlen und sie nur schwer einschätzen können, was mit der Selbstständigkeit auf sie zukommt.

Weiterbildungsangebote in diesem Bereich gibt es zwar in ausreichendem Maß, doch deren Inhalte und Qualität sind sehr unterschiedlich und damit auf europäischer Ebene nicht vergleichbar.

Das europäische Projekt SofE – IDEA School of Entrepreneurs möchte diese Lücke schließen: „Unser Ziel ist es, einen qualitativ hochwertigen Weiterbildungsstandard zu schaffen, der Gründerinnen und Gründern in ganz Europa einen Leitfaden an die Hand gibt, welche Fertigkeiten und Kenntnisse für die berufliche Selbstständigkeit notwendig sind. Gleichzeitig möchten wir eine europaweite Vergleichbarkeit der Kenntnisse erreichen und den Absolventen von Gründerkursen damit auch den Einstieg in anderen europäischen Ländern erleichtern“, beschreibt Dr. Marion Mienert, Geschäftsführerin der INI-Novation GmbH, die ambitionierte Zielsetzung des Projekts. „Das Zertifizierungsprogramm ist in insgesamt drei Kompetenzstufen gestaffelt. Nach jeder Stufe legt der Lernende eine standardisierte Prüfung ab, ähnlich der European Computer Driving Licence ECDL. Das Ergebnis dieses Tests wird in einem Zertifikat dokumentiert. Unternehmensgründern dient es als Referenz, mit der sie beispielsweise Geldgebern nachweisen können, dass sie über das nötige unternehmerische Wissen und Gründungskompetenzen verfügen“, erklärt Mienert das Zertifizierungssystem.

Die erste Stufe vermittelt Grundlagenwissen. Darauf aufbauend werden immer komplexere Kompetenzen vermittelt. Die letzte Stufe soll als Anreiz zum lebenslangen Lernen gesehen werden. Das hier ausgestellte Zertifikat verliert nach einiger Zeit seine Gültigkeit. Dann muss der oder die Lernende sich neues Wissen aneignen und mit einem erneuten Test beweisen, dass er oder sie sich fachlich weiterentwickelt hat. Die Inhalte der Kurse decken insgesamt sieben Themenfelder ab, die für die Arbeit in Kleinstunternehmen oder die Selbstständigkeit elementar sind. Dazu gehören etwa Management, Marketing und Organisation ebenso wie rechtliche und kulturelle Aspekte. Damit die Inhalte stets auf dem neuesten Stand sind, werden sie regelmäßig von einem internationalen Expertenteam überarbeitet.

Das Projekt läuft seit Oktober 2005 und endet im September diesen Jahres. Entsprechend weit sind die Arbeiten bereits vorangeschritten. „Die Lehrinhalte und ein Modell-Lehrplan wurden bereits entworfen. Nun sind wir daran, das Prüfungssystem zu organisieren, durch das die Teilnehmer ihre Zertifikate erwerben können und das Franchise-Konzept zu definieren, über das später in jedem EU-Staat die Tests abgenommen werden können“, erläutert Mienert den aktuellen Projektstatus.

Finanziert und unterstützt wird das Projekt durch die Europäische Kommission und das europäische Austauschprogramm Leonardo da Vinci.

Die Projektpartner:
INI-Novation GmbH – Deutschland
Proplan Ltd. – Zypern
Foundation for Women Entrepreneurs – Malta
METRICS, Ingegneria della Comunicazione – Italien
Business School Ostrava plc. – Tschechien
ATS Consulting – Griechenland
Kompetansemegleren AS (Skillbroker Ltd.) – Norwegen
Transsilvanische Universität von Brasov – Rumänien
Komarnock College – Schottland
Kontakt:
INI-Novation GmbH
Dr. Marion Mienert
Rundeturmstraße 10
64283 Darmstadt
Telefon: 0 61 51/1 55-5 92
E-Mail: marion.mienert@ini-novation.com
Die INI-Novation GmbH
Die INI-Novation GmbH ist ein Beratungsunternehmen auf den Gebieten des Innovationsmanagements, der Forschungsverwertung und der Vermarktung neuer Technologien. Als Technologievermittlerin verfügt

INI-Novation über Expertise in verschiedenen Technologiebereichen. Zu den Kunden gehören Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen und KMU ebenso wie einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die beabsichtigen, ihre Technologien und Geschäftsmodelle erfolgreich zu vermarkten.

Die INI-Novation GmbH ist ein Spin-off der INI-GraphicsNet Stiftung, der Dachorganisation des INI-GraphicsNet. Die INI-GraphicsNet Stiftung unterstützt als Unterauftragnehmerin das Projekt SofE.

Kurzprofil INI-GraphicsNet:

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy und IMEDIA, Inc. in Providence, Rhode Island (USA), den Omaha Graphics and Media Laboratories (OGM Labs) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen Euro.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

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