Deutsche Börse erzielt 2006 neuen Rekord bei Umsatz und Ergebnis

Die Deutsche Börse AG hat das Geschäftsjahr 2006 mit dem besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Laut den vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen am Mittwoch vorgelegt hat, stiegen die Umsatzerlöse in 2006 um 14 Prozent auf 1.854,2 Mio. € (2005: 1.631,5 Mio. €). Zusätzlich sind dem Unternehmen 150,7 Mio. € an Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft zugeflossen (2005: 112,7 Mio. €). Aufgrund dieses starken Umsatzwachstums in allen Marktbereichen und eines wirkungsvollen Kostenmanagements stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Wertminderungsaufwand für Geschäfts- oder Firmenwerte (EBITA) überproportional um 45 Prozent auf 1.029,1 Mio. € (2005: 710,9 Mio. €). Der Konzern-Jahresüberschuss für das Jahr 2006 erreichte 668,7 Mio. €, nach 427,4 Mio. € im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie (unverwässert), bezogen auf 99,4 Mio. durchschnittlich in Umlauf befindliche Aktien, stieg deutlich um 68 Prozent auf 6,73 € (2005: 4,00 €). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse Reto Francioni sagte: „Die vorläufigen Zahlen zeigen, dass wir Umsatz und Ergebnis in 2006 gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich steigern konnten. Darüber hinaus haben wir in 2006 die Weichen für weiteres organisches Wachstum in allen Geschäftsbereichen gestellt. Der starke Jahresauftakt bestärkt uns in der Zuversicht, auch im Geschäftsjahr 2007 neue Rekordmarken bei Umsatz und Ertrag erzielen zu können.“

Das starke vierte Quartal hat zu dem Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2006 maßgeblich beigetragen: Die Umsatzerlöse stiegen um 14 Prozent auf 466,4 Mio. € (Q4/2005: 408,8 Mio. €). Dagegen lagen die Kosten von 310,0 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahresquartals (Q4/2005: 306,3 Mio. €), trotz des erheblich gestiegenen Geschäftsvolumens und der damit verbundenen Zusatzkosten, zum Beispiel für Provisionsaufwendungen aus dem Bankgeschäft, und trotz erhöhter Rückstellungen zur Bedienung des Aktienoptionsprogramms aufgrund des deutlichen Kursanstiegs. Das EBITA belief sich somit auf 225,7 Mio. € – ein Plus von 26 Prozent (Q4/2005: 178,9 Mio. €). Der Gewinn je Aktie (unverwässert) stieg im vierten Quartal auf 1,50 € (Q4/2005: 0,96 €).

Der Vorstand der Deutschen Börse schlägt eine Erhöhung der Dividende von 2,10 € auf 3,40 € je Aktie vor. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent, die im Rahmen der im Mai 2005 vorgestellten Leitlinien des fortlaufenden Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur liegt. Aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung im Jahr 2006 will die Deutsche Börse noch vor der Hauptversammlung am 11. Mai 2007 Aktien in einer Größenordnung von 125 Mio. € zurückkaufen. Zusammen mit der vorgeschlagenen Dividende von 3,40 € je Aktie für 2006 ergäbe sich dann ein Gesamtbetrag des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur bis einschließlich Mai 2007 von rund 1,9 Mrd. €. Darüber hinaus will die Gesellschaft bis zum Ende des ersten Quartals 2007 aus dem Eigenbestand der Gesellschaft 2 Mio. Aktien einziehen. Mit diesem Schritt reduziert sich die Anzahl der ausstehenden Aktien der Gesellschaft auf 100,0 Mio. Aktien, von 111,8 Mio. Aktien vor Auflegung des Programms im Jahr 2005.

Finanzvorstand Mathias Hlubek sagte: „Das hervorragende Ergebnis ermöglicht uns weitere Aktienrückkäufe von rund 125 Mio. € noch vor der diesjährigen Hauptversammlung. Durch die konsequente Umsetzung unseres fortlaufenden Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur verteilt sich das Ergebnis für 2006 nur noch auf durchschnittlich 99,4 Mio. in Umlauf befindliche Aktien, nach rund 111,8 Mio. Aktien vor Auflegung des Programms in 2005.“

Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung will die Deutsche Börse eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durchführen und den Aktionären im Zuge dieser Maßnahme für jede bestehende Aktie zusätzlich eine neue Aktie, so genannte Gratisaktie, geben. Mit diesem Schritt soll die Liquidität im Handel mit Aktien der Deutschen Börse weiter gefördert werden. Zur Durchführung der Maßnahme müssten die Aktionäre in der Hauptversammlung einem entsprechenden Vorschlag zustimmen. Details über die technische Durchführung will die Deutsche Börse noch bekannt geben.

Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr 2006

Im Segment Xetra stiegen die Umsatzerlöse in 2006 aufgrund der deutlich höheren Handelsaktivität im Handelssystem Xetra sowie im Parketthandel um 27 Prozent auf 314,1 Mio. € (2005: 247,7 Mio. €). Die Zahl der Transaktionen auf Xetra stieg um 32 Prozent auf 107,7 Mio. (2005: 81,3 Mio. Transaktionen). Im Parketthandel stieg die Zahl der Schlussnoten um 22 Prozent auf 33,8 Mio. (2005: 27,7 Mio. Schlussnoten). Das EBITA des Segments Xetra stieg um 59 Prozent auf 179,0 Mio. € (2005: 112,6 Mio. €). Der starke Anstieg der Profitabilität ist insbesondere auf die hohe Skalierbarkeit des Geschäfts und weiterhin striktes Kostenmanagement zurückzuführen.

Im Segment Eurex hat sich die Handelsaktivität gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent erhöht und erreichte mit 1.527 Mio. gehandelten Kontrakten (2005: 1.249 Mio.) ein neues Rekordniveau. Zu diesem Wachstum haben am stärksten die Aktienindexprodukte beigetragen, die im Berichtsjahr um 46 Prozent gewachsen sind. Auf Basis des starken Wachstums der gehandelten Kontrakte stiegen die Erlöse des Segments Eurex um 19 Prozent auf 597,8 Mio. € (2005: 503,5 Mio. €). Bei niedrigeren Kosten als im Vorjahr steigerte Eurex das EBITA überproportional um 55 Prozent auf 392,7 Mio. € (2005: 253,9 Mio. €). Der Verkauf von 70 Prozent der U.S. Futures Exchange LLC an Man Group plc wirkte sich positiv auf das Ergebnis des Segments Eurex aus: Im Rahmen der Transaktion wurde im dritten Quartal 2006 ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von rund 24 Mio. € verbucht.

Ein höheres Volumen der verwahrten Wertpapiere und die gestiegene Anzahl von Abwicklungstransaktionen bestimmten das Geschäft des Segments Clearstream. Im Verwahrgeschäft erhöhte sich der für die Depotentgelte maßgebliche Gegenwert der insgesamt bei Clearstream verwahrten Wertpapiere um 11 Prozent auf 9.696 Mrd. € (2005: 8.752 Mrd. €). Im Abwicklungsgeschäft von Clearstream stieg die Zahl der Abwicklungstransaktionen insgesamt um 17 Prozent auf 62,9 Mio. (2005: 53,9 Mio.). Das Segment Clearstream steigerte seine Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 11 Prozent auf 700,3 Mio. € (2005: 630,5 Mio. €) und die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft um 34 Prozent auf 150,7 Mio. € (2005: 112,7 Mio. €). Das EBITA erhöhte sich um 39 Prozent auf 324,3 Mio. € (2005: 233,4 Mio. €). Möglich wurde dies durch die Tatsache, dass die Kosten gegenüber dem Vorjahr nur leicht, die Umsatzerlöse und die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft dagegen stark gewachsen sind.

Market Data & Analytics erzielte in 2006 einen Umsatz von 148,1 Mio. €. Dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2005: 130,0 Mio. €). Umsatztreiber war die gestiegene Nachfrage nach Echtzeithandelsdaten. Das EBITA stieg um 29 Prozent auf 58,7 Mio. € (2005: 45,5 Mio. €). Trotz leicht gestiegener Kosten aufgrund von Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr auf Basis der gestiegenen Umsatzerlöse deutlich verbessert werden.

Im Segment Information Technology ist eine strukturelle Veränderung gegenüber dem Vorjahr zu berücksichtigen. Zum 1. Oktober 2005 wurde die entory AG und ihre Tochtergesellschaften an die Softlab GmbH veräußert. Bereinigt um die Umsatzerlöse des entory-Teilkonzerns stiegen die externen Umsatzerlöse um 17 Prozent auf 93,9 Mio. € (2005 inklusive entory: 119,8 Mio. €). Der Anstieg beruht maßgeblich auf den höheren Transaktionsvolumina auf den betriebenen IT-Plattformen. Die aus dem Geschäft mit anderen Segmenten innerhalb der Gruppe Deutsche Börse erzielten internen Um­satzerlöse blieben dagegen mit 344,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr fast unverändert (2005: 340,6 Mio. €). Das EBITA des Segments Information Technology stieg 2006 um 3 Prozent auf 93,8 Mio. € (2005: 91,1 Mio. €).

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