Bundesfamilienministerin gibt Startschuss für Kampagne des Marburger Bundes

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, hat als Schirmherrin heute den Startschuss für die bundesweite Kampagne des Marburger Bundes „Für ein familienfreundliches Krankenhaus“ gegeben. Ziel der Initiative der Ärztegewerkschaft ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Arztberuf in deutschen Krankenhäusern zu erleichtern und die Karrierechancen junger Ärztinnen mit Kindern zu verbessern.

Im Mittelpunkt stehen flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsangebote. „Die Kampagne des Marburger Bundes ist ein guter Impuls, um die Balance von Familie und Beruf in den Krankenhäusern zu verbessern. Von zufriedenen und motivierten Ärztinnen und Ärzten profitieren auch die Patienten am meisten“, so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Dass schon zum Start rund 100 Krankenhäuser in Deutschland mit dabei sind, sei ein sehr gutes Zeichen. Die teilnehmenden Unternehmen könnten sich als attraktive Arbeitgeber profilieren und Standortvorteile im Wettbewerb der Kliniken sichern.

„Der Marburger Bund setzt mit seiner Kampagne die richtigen Signale gegen den in der Medizin bereits deutlich spürbaren Fachkräftemangel und die Abwanderung junger Ärzte ins Ausland“, sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in der Auftaktveranstaltung. „Familienfreundlichkeit sichert Zukunftsfähigkeit, das gilt nicht nur für Krankenhäuser. Die Medizin ist jedoch ein Paradebeispiel dafür, was in den nächsten Jahrzehnten auch auf andere Branchen zukommt. Der Wettbewerb um die klugen jungen Köpfe wird sich bald verstärken. Da haben Arbeitgeber, die heute in Familienfreundlichkeit investieren, die Nase vorn. Junge qualifizierte Fachkräfte ziehen dahin, wo sie gut arbeiten und gleichzeitig gut mit ihren Kindern leben können. Mit dem schnell wachsenden Unternehmensprogramm 'Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen' hat das Bundesfamilienministerium eine Plattform für Arbeitgeber geschaffen, die vorausschauend auf eine familienbewusste Personalpolitik setzen und dabei voneinander lernen wollen.“

Derzeit bleiben rund 3.200 Arztstellen in deutschen Krankenhäusern unbesetzt, während gleichzeitig nach Schätzungen der Kassenärztlichen Vereinigung rund 12.000 deutsche Ärztinnen und Ärzte im Ausland arbeiten. Die Gesamtzahl der Medizinstudierenden ist zwischen 1993 und 2003 um über 12.000 gesunken. Der Anteil der weiblichen Studentinnen ist aber kontinuierlich auf fast 65 Prozent gestiegen. Die Zahl der Medizinerinnen, die ganz auf Kinder verzichten, wächst. Rund 80 Prozent der Studierenden halten es für schwierig, Kinder mit dem Arztberuf zu vereinbaren. Häufig genannte Gründe für das Ausweichen junger Ärztinnen und Ärzte in andere Berufsfelder oder die Arbeit im Ausland sind ungünstige Rahmenbedingungen in deutschen Kliniken wie lange Arbeitszeiten, mangelnde Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung sowie fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten (Umfrage der Bundesvertretung der Medizinstudierenden, 2005). Eine Erhebung des Deutschen Ärztinnenbundes (2005) ergab, dass nur sieben Prozent aller deutschen Krankenhäuser über eigene Kinderbetreuungsangebote verfügen.

Mit dem Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen“ unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften Arbeitgeber, die auf eine familienbewusste Personalpolitik setzen. Im zugehörigen Netzwerk können engagierte und interessierte Unternehmen und Institutionen ihre Erfahrungen austauschen, Kooperationspartner finden und von den Besten lernen. Dem erst im Sommer 2006 gestarteten Netzwerk haben sich bereits rund 500 Betriebe und Verbände aus allen deutschen Bundesländern angeschlossen.

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