Kapitalmarkt-Aktivitäten der KfW: Der Mittelstand gewinnt

Die KfW hat zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts 2006 bislang mehr als 51 Mrd. EUR über Anleihen in insgesamt 23 Währungen an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. „Mit unserer sehr breiten Aufstellung bezüglich Währungen und Produkten haben wir uns bei AAA-Investoren weltweit als Emittentin erster Wahl etabliert“, sagte Dr. Günther Bräunig, der seit 1. Oktober 2006 als Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe für die Kapitalmarkt-Aktivitäten des Förderinstituts verantwortlich ist, anlässlich der heutigen Kapitalmarkt-Pressekonferenz in Frankfurt.

Mit einem Anteil von 41 % bildet der Euro die wichtigste Währung der KfW-Mittelaufnahme, während der US-Dollar mit 30 % an zweiter Position steht. Britisches Pfund und Japanischer Yen folgen mit jeweils 11 % und 6 %. Die verbleibenden restlichen 12 % (rund 6 Mrd. EUR) wurden in weiteren 19 Währungen aufgenommen. Die Benchmark-Programme in EUR und USD, die rund 43 % (22 Mrd. EUR) der Mittelaufnahme ausmachen, bilden einen wichtigen Schwerpunkt der KfW-Refinanzierung. 45 % wurden über andere öffentliche Anleihen und der Rest über Privatplatzierungen refinanziert.

„Wir beobachten weltweit Interesse der Investoren nach Währungsdiversifikation und profitieren davon dank unserer seit Jahren vorangetriebenen globalen Aufstellung. In diesem Jahr haben wir auch unsere Aktivitäten in den aufstrebenden Märkten Asiens ausgebaut „, erläuterte Bräunig. In Malaysia hatte die KfW dieses Jahr ihre erste Ringgit-Anleihe begeben und darüber hinaus ein lokales Emissionsprogramm eingeführt.

Für 2007 kündigte Bräunig einen Refinanzierungsbedarf in Höhe von 55 Mrd. EUR an, wobei die Benchmark-Programme die wichtigste Säule der KfW-Refinanzierung bleiben. „Wir sind flexibel hinsichtlich Laufzeiten und Volumen, und treffen unsere Emissionsentscheidungen unter Berücksichtigung des Marktumfelds. Investorennachfrage und Performance der Anleihen stehen im Vordergrund“, erläuterte Bräunig die strategische Ausrichtung der Benchmark-Programme; im EUR bleibt es bei einem Mindestvolumen von 3 Mrd. EUR pro Anleihe, im USD sollen mindestens 2 Mrd. USD bzw. 1 Mrd. USD für Laufzeiten über 5 Jahre angeboten werden. Die KfW wird darüber hinaus in den USA ihre Marketingaktivitäten für ihr US-MTN-Programm verstärken, da sie das dortige große Marktpotential für sich nutzen möchte.

In den Emerging Markets Asiens erwartet die Bank ein starkes Wachstum in den kommenden Jahren und möchte sich daher in diesen Märkten als Emittentin frühzeitig positionieren.

Aktuell wird insbesondere in Thailand und China an möglichen ersten lokalen Emissionen der KfW gearbeitet.

Bei den Privatisierungsaktivitäten betreffend Deutsche Post AG und Deutsche Telekom AG signalisierte Bräunig Kontinuität. „Wir werden auch im nächsten Jahr die Möglichkeit von Verkäufen prüfen, d. h. es bleibt bei unserer Philosophie der Marktverträglichkeit von Transaktionen und der Orientierung an adäquaten Kapitalmarktfenstern“, erläuterte das Vorstandsmitglied.

Im europäischen Verbriefungsmarkt ist Deutschland mittlerweile zu einem wichtigen Akteur aufgestiegen, wozu die KfW entscheidend beigetragen hat. In den letzten sechs Jahren hat das Förderinstitut über seine Programme in über 60 Transaktionen ein Volumen an Mittelstands- und Wohnungsbaudarlehen von über 100 Mrd. EUR verbrieft. „In diesem Jahr ist die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland eindeutiger 'Gewinner', die neben den gewerblichen Immobilien den Schwerpunkt der deutschen Verbriefungsaktivitäten ausmacht: Mit annähernd 10 Mrd. EUR wird allein unsere PROMISE-Plattform (für Mittelstandskredite) einen Spitzenwert seit ihrer Einführung Ende 2000 erzielen“, prognostizierte Bräunig.

Auch für 2007 hat sich die KfW die intensive Begleitung des deutschen Verbriefungsmarktes auf die Fahnen geschrieben. Als Förderinstitut unterstützt sie die Ausreifung dieses Marktes durch ihre Plattformen und durch ihr Engagement in der TSI GmbH, in der Bräunig auf Wunsch der Gesellschafter den Vorsitz des Gesellschafterbeirats übernommen hat. Darüber hinaus fördert die KfW gezielt innovative ABS-Transaktionen mittels eigener Investition aus ihrem ABS-Mittelstandsportfolio.

Die Veränderung in der Mittelstandsfinanzierung hin zu kapitalmarktbasierten Finanzierungen wird von der KfW begrüßt, da der Mittelstand damit Zugang zu einem größeren Kreditangebot und besseren Konditionen erhält. „Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe als Förderinstitut, dafür zu sorgen, dass die gesamte Bandbreite des Mittelstands von den neuen Finanzierungsformen profitiert“, erläuterte Bräunig. Daher hat sich die KfW für 2007 auch zum Ziel gesetzt, Transaktionen mit Portfolien kleinerer Kreditinstitute bzw. Portfolien, denen Kredite an kleinere Mittelständler zugrunde liegen, im nächsten Jahr zu unterstützen. Darüber hinaus will sie sich verstärkt in den neuen Märkten in Mittel- und Osteuropa engagieren, da die Kreditvergabe dort rapide wächst.

Media Contact

Nathalie Drücke presseportal

Weitere Informationen:

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