Niedrige Kosten und hohe Liquidität bei IPOs in Frankfurt

Unternehmen zahlen weniger für einen Börsengang oder eine Kapitalerhöhung an der Deutschen Börse als an anderen europäischen Börsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Professoren Christoph Kaserer und Dirk Schiereck im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums am Montag vorgestellt haben. Investoren profitieren laut dieser Vergleichsstudie von den geringen Transaktionskosten, die das Ergebnis der hohen Liquidität an der Deutschen Börse sind.

„Die niedrigen Kapitalkosten und die hohe Liquidität machen Frankfurt für deutsche und internationale Unternehmen zum attraktiven Listingplatz“, sagte Rainer Riess, der bei der Deutschen Börse für den Kassamarkt zuständig ist.

Die Gesamtkosten für einen Börsengang liegen in Frankfurt mit 8,7 Prozent deutlich niedriger als in London mit 11,7 Prozent. Dieser Kostenvorteil bedeutet für die Börsenneulinge signifikant niedrigere Kapitalkosten bei einem Listing in Frankfurt. Auch die hohe Handelsaktivität in Frankfurt wird durch die Ergebnisse der Studie belegt: So ist das durchschnittliche, tägliche Handelsvolumen pro Prime Standard Unternehmen mit 31 Mio. Euro signifikant höher als der Londoner Main Market, der ein durchschnittliches Volumen von 6,3 Mio. Euro aufweist. Der Entry Standard erreicht ein fast doppelt so hohes Volumen wie AIM.

Der Entry Standard, den die Deutsche Börse im Oktober vergangenen Jahres eingeführt hat, hat sich mittlerweile als alternativer Zugang zum Kapitalmarkt für kleine und mittlere Unternehmen fest etabliert. Der Entry Standard dient als Einstiegssegment, weil er Unternehmen einen schnellen und kosteneffizienten Zugang mit niedrigen rechtlichen Anforderungen bietet. Mit mittlerweile 71 deutschen und ausländischen Unternehmen hat sich das Segment zum größten alternativen Markt Kontinentaleuropas entwickelt. Bereits drei Unternehmen sind in die Segmente General und Prime Standard aufgestiegen und nutzten damit den Entry Standard als Eingangstor zur Weiterentwicklung am Kapitalmarkt.

Zur Unterstützung von Unternehmen beim Börsengang hat die Deutsche Börse jetzt das Praxishandbuch Börsengang herausgeben, das ebenfalls am Montag in Frankfurt vorgestellt wurde. Das Handbuch bietet eine umfassende und aktuelle Informationsquelle für die Praxis zum Thema Börsengang. Die Fachbeiträge kommen von führenden deutschen Kapitalmarktexperten, die Themen von der Vorbereitung der unternehmensinternen Infrastruktur über die Wahl des geeigneten Marktsegments bis hin zur Gestaltung der Finanzkommunikation in der Zeit nach dem Börsengang behandeln.

Das Deutsche Eigenkapitalforum organisiert die Deutsche Börse gemeinsam mit der KfW Mittelstandsbank. Das Forum hat sich zur gößten Kapitalmarktveranstaltung Europas entwickelt. An den drei Veranstaltungstagen präsentieren sich mehr als 200 börsennotierte und 50 nicht-börsennotierte Gesellschaften. Die Deutsche Börse und die KfW Mittelstandsbank veranstalten das Deutsche Eigenkapitalforum seit 1996 zweimal jährlich.

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