www.frauenlohnspiegel.de – Die Internetseite mit Daten und Fakten zur Einkommenssituation von Frauen

„Die Daten des Frauenlohnspiegels sollen dazu beitragen, mehr Transparenz bei Löhnen und Gehältern zu schaffen und speziell die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zu beleuchten“, sagt Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs. Denn noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. Ihr durchschnittliches Monatseinkommen liegt rund 22,5 Prozent unter dem der Männer. Dies ergibt eine Online-Befragung des WSI-Tarifarchivs, an der sich inzwischen rund 60.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt haben. Ihre Auskünfte liefern auch die Daten für den Frauenlohnspiegel. Frauen (und Männer) können jetzt im Internet überprüfen, welche Löhne und Gehälter in einzelnen Berufen tatsächlich gezahlt werden und ob die Frauen dasselbe Einkommen wie ihre männlichen Kollegen erhalten. Auf der Internetseite www.frauenlohnspiegel.de gibt es dazu einen Gehalts-Check mit Daten zu den tatsächlich gezahlten Vergütungen in über 130 Berufen.

Das Ergebnis ist ernüchternd: In den meisten Berufen liegen die durchschnittlichen Bruttomonatseinkommen der Frauen deutlich unter dem der Männer. Einige Beispiele (siehe auch die Tabelle im Anhang dieser Pressemitteilung):

– Eine Chemikerin verdient monatlich im Durchschnitt rund 3.980 € brutto und liegt damit rund 850 € unter dem Verdienst ihrer männlichen Kollegen.

– Ein Industriekaufmann erhält monatlich im Schnitt 3.155 € und damit rund 430 € mehr als die Industriekauffrauen mit 2.723 €

– Bei den Einzelhandelskaufleuten beträgt der Unterschied zwischen den Frauen mit monatlich 1.997 € und den Männern mit rund 2.246 € rund 249 €.

– Auch bei den Webdesignern liegen die Frauenverdienste mit 2652 € deutlich unter denen der Männer mit 3.228 €

– Bei Callcenter-Agents betragen die Monatsverdienste der Männer 2.387 €, die der Frauen hingegen nur 1.853 €

– Kellnerinnen und Serviererinnen liegen mit 1.525 € rund 290 € hinter ihren Kollegen mit 1.817€

Was sind die Gründe? Vielfach können die kürzere Berufserfahrung und häufigere Berufsunterbrechung, die geringere Zahl von Führungspositionen für Frauen und die partiell noch geringere Qualifikation einen Teil Gehaltsunterschiede erklären. „Hinzu kommt aber auch eine nach wie vor existierende Lohndiskriminierung: Immer wieder bekommen Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer“, so Bispinck.

An der Online-Befragung zu den Einkommens- und Arbeitsbedingungen können sich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligen. Es handelt sich insofern nicht um eine repräsentative Befragung einer begrenzten Gruppe („Stichprobe“) von Beschäftigten. Die große Zahl von TeilnehmerInnen gewährleistet jedoch verlässliche Orientierungsgrößen.

Die Online-Umfrage wird fortgeführt. Wer sich daran beteiligt, kann eine Reise für zwei Personen nach Südafrika gewinnen. Der Preis wird im Januar 2007 ausgelost.

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