Kapitalmarkt-Aktivitäten der KfW: Kontinuität und innovative Transaktionen prägen das erste Halbjahr 2006

Mit einem Emissionsvolumen von 14 Mrd. EUR stellen die in Euro begebenen Anleihen der KfW rund 40 % der Mittelaufnahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Neuland betrat die KfW im Januar mit der Emission einer 5 Mrd. schweren EUR-Benchmark-Anleihe, die erstmals mit 15-jähriger Laufzeit begeben wurde. Eine weitere EUR-Benchmark-Anleihe mit dreijähriger Laufzeit wurde über ebenfalls 5 Mrd. EUR emittiert. Unter ihrem USD-Programm hat die KfW im ersten Halbjahr bereits Emissionen in allen drei Benchmark-Laufzeiten – also drei, fünf und 10 Jahren – begeben; darüber hinaus wurde im USD erstmals ein Zerobond im Globalformat über 3 Mrd. USD emittiert, der aufgrund seiner 30-jährigen Laufzeit vor allem von US-Investoren gezeichnet wurde. Insgesamt wurde in USD ein Gegenwert von 11 Mrd. EUR aufgenommen, was einem Anteil von 32 % an der bisherigen Mittelaufnahme entspricht.

Der Fremdwährungsanteil an der Refinanzierung des ersten Halbjahres 2006 beträgt insgesamt 60 %. Die KfW hat Anleihen in 22 verschiedenen Währungen emittiert, darunter erstmals in Botswanischen Pula, Ägyptischen Pfund und Neuen Rumänischen Leu. Diese Währungen stellen eine attraktive Ergänzung im Produktangebot der KfW dar; Investoren nutzen sie vor allem zur Beimischung in ihren Portfolios, um über das in diesen Währungen höhere Zinsniveau die Rendite ihres Gesamtportfolios zu verbessern. Durch ihr Angebot an Anleihen in unterschiedlichsten Währungen und Strukturen erreicht die KfW eine stetig wachsende Zahl von internationalen Investoren. „Diese Entwicklung wird sich fortsetzen“, kündigte Hans W. Reich, Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe, an. „Die für uns teilweise noch exotisch anmutenden Kapitalmärkte, zum Beispiel in Asien, sind Wachstumsmärkte und werden für die Refinanzierung der KfW an Bedeutung gewinnen“. Ein besonderes Highlight war im Mai 2006 die erste KfW-Emission in Malaysische Ringgit. Damit hat die KfW einen ersten Schritt auf dem Weg gemacht, in der Zukunft regelmäßig auf lokalen asiatischen Kapitalmärkten präsent zu sein.

Den für 2006 verbleibenden Refinanzierungsbedarf in Höhe von 15 bis 20 Mrd. EUR wird die KfW über den bewährten Mix aus Instrumenten ihrer drei Refinanzierungssäulen – Benchmark-Programme, andere öffentliche Anleihen sowie Privatplatzierungen – an den Kapitalmärkten beschaffen.

Mit der Privatisierung von Anteilen an Post und Telekom für die Bundesregierung hat die KfW in den letzten Jahren bis heute für weitere eindrucksvolle Auftritte am Kapitalmarkt gesorgt. Zuletzt hatte die KfW im April 2006 rd. 4,5 % der Telekom-Anteile an den US-Finanzinvestor Blackstone verkauft und damit auch zu einer veränderten Wahrnehmung dieser Investorengruppe in Deutschland beigetragen. „Wir haben die größten Platzierungen strukturiert, waren oftmals „first mover“ und zum richtigen Zeitpunkt am Markt, und haben für die jeweiligen Investorengruppe das richtige Produkt angeboten“, beschrieb Reich das Vorgehen der KfW bei der Privatisierung.

Auch die Verbriefungsaktivitäten der KfW verzeichneten einige Neuerungen: die mit den Plattformen PROMISE und PROVIDE erzielte Standardisierung der Verbriefung erlaubt es der KfW, ihr Förderinstrumentarium auf effiziente Weise für andere Kreditarten erfolgreich einzusetzen. So wurden im ersten Halbjahr 2006 u.a. erstmals ein Portfolio osteuropäischer Mittelstandsdarlehen (Roof CEE 2006-1) sowie ein Portfolio von Darlehen an ostdeutsche Wohnungsunternehmen (primus MULTI HAUS 2006) über die KfW verbrieft. Mit primus MULTI HAUS wurde eine neue Asset-Klasse geschaffen.

Über die KfW-Plattformen wurde seit Ende 2000 Portfolien ein Gesamtvolumen von rund 90 Mrd. EUR verbrieft. Mit PROMISE konnte die KfW maßgeblich zur Schaffung eines liquiden Sekundärmarktes für Mittelstandskredite beitragen und in der Konsequenz die Kreditvergabe an diese dem Förderinstitut so wichtige Zielgruppe nachhaltig unterstützen.

Um den „access to finance“ für den Mittelstand weiter zu verbessern, hat die KfW Ende 2005 ihr „ABS-Mittelstandsportfolio“ aufgelegt. Mit diesem Programm, das ein Volumen von 2 Mrd. EUR aufweist, unterstützt die KfW als Anker-Investor innovative und anspruchsvolle Verbriefungen von Mittelstandsportfolien. Rund eine halbe Milliarde EUR hat sie unter diesem Programm bis heute investiert.

„Die Förderung des Verbriefungsmarktes für mittelständische Kreditrisiken bleibt ein Schwerpunkt der KfW mit dem Ziel, den Reifegrad von ABS-Produkten in diesem Marktsegment weiter zu erhöhen“, formulierte Reich den Ausblick. „Für die Kreditversorgung des kleinen Mittelstandes wird mittelfristig von entscheidender Bedeutung sein, dass Kreditprodukt und Verbriefung eng aufeinander abgestimmt sind. Es zeigen sich in Deutschland erste Ansätze.“

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Nathalie Drücke presseportal

Weitere Informationen:

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