Russland verbessert das Investitionsklima

Pressebericht der Handelsblatt Jahrestagung „Russland“ (27. und 28. April 2006, Berlin)


Während der deutsch-russischen Konsultationen von Bundeskanzlerin Angela Merkel im sibirischen Tomsk diskutierten auf der 2. Handelsblatt-Jahrestagung Russland (27. und 28. April 2006, Berlin) rund 120 Unternehmensvertreter über Lösungsansätze im praktischen Geschäft mit und in Russland. Alexander Petrow, Gesandter Botschaftsrat der Botschaft der Russischen Föderation, verwies in seinem Grußwort auf die rasanten Fortschritte in seinem Land. Mit Lichtgeschwindigkeit habe Russland in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufbau betrieben. Petrow räumte zwar Risiken in seinem Land ein, befand aber den Umgang deutscher Medien mit Russland als zu hart. Die schwierigen Rahmenbedingungen und vielfältigen Herausforderungen, denen sich der russische Präsident stellen müsse, dürften nicht übersehen werden. Tragfähig würden die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland letztendlich durch das Verhältnis der Menschen.

Die wirklich großen Namen seien noch nicht in Russland vertreten, stellte der Russland-Experte Dr. Gerd Lenga (Haarmann Hemmelrath, Moskau) mit Blick auf die deutsch-russischen Gespräche in Tomsk fest. Vielmehr bewiesen mittelständische Unternehmen, wie man erfolgreich in Russland agieren könne. Relativ betrachtet, könne man die Entwicklungen in Russland sehr positiv bewerten, absolut seien aber auch Probleme zu berücksichtigen. Besonders der Mergers & Acquisitions-Markt (M&A) wachse rasant, stellte Lenga fest. Er warnte davor, die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen zu unterschätzen. Die Kenntnis des deutschen und des russischen Rechts- und Steuerrahmens seien für ein Engagement in Russland unerlässlich.

„Greenfield-Investitionen sind sehr teuer und werden immer teurer“, stellte der Russland-Experte weiter fest. Infrastrukturen seien schwierig und kostenintensiv aufzubauen, da man mit monopolistischen Strukturen zu kämpfen habe. Die Entscheidung, ob man eine Brownfield oder Greenfield-Lösung für ein Engagement in Russland wähle, soll man von der Zeit abhängig machen, die zur Verfügung stehe, um die Gewinnzone zu erreichen. In der Regel seien Brownfield-Investitionen beratungsintensiver, aber schneller umzusetzen, meinte er.

Der stellvertretende Chefredakteur der russischen Zeitschrift „Mergers & Acquisitions“, Dimitrij Putilin, beschrieb die beachtlichen Unternehmensentwicklungen im russischen M&A-Markt. Der M&A-Anteil lag im Jahr 2004 bei vier Prozent und 2005 bei 4,4 Prozent. In Europa lag die Quote bei sechs Prozent, in den USA bei sieben Prozent, führte Putilin weiter aus. Der russische Markt sei zwar auf einem guten Wert und in Osteuropa führend, aber im Vergleich zu Europa und USA noch nicht ausreichend. Probleme machte er besonders bei der Übertragung von Eigentumsrechten fest. Hier müsse das Gesetz angepasst werden, um die Prozesse zu beschleunigen.

Kritisch bemerkte er, dass bis jetzt nur wenige Branchen am Markt für Fusionen und Übernahmen teilgenommen hätten. 2005 habe es keine Abschlüsse im Banken- und Energiesektor gegeben. Einige Geschäftsabschlüsse in 2006 stimmten bereits optimistisch, dass sich mehr Branchen an Übernahmen beteiligten. Besonders die Nahrungsmittelindustrie, der Handel und auch der Bankensektor würden beginnen, durch Übernahmen ihre Strukturen zu verbessern. Als entscheidend für die positive Entwicklung im Bankenbereich nannte Putilin die WTO-Verhandlungen. Kritisch beurteilte er die Übergänge von Privateigentum in Staatseigentum. Der Anteil grenzüberschreitender Übernahmen sei ebenfalls noch nicht groß genug. Bei grenzüberschreitenden Geschäften erwarte man jedoch in den nächsten Jahren einen deutlichen Anstieg. Schon heute würden immer mehr russische Unternehmen im Ausland Geschäfte abwickeln, allerdings unter schwierigen Zoll- und Exportbedingungen, da Russland noch kein WTO-Mitglied ist.

Putilin verwies auch auf die Risiken in Russland. „Jedes Großgeschäft erfordert eine Abstimmung mit den Behörden“, sagte er. „Es geht nicht nur um Genehmigungsverfahren, sondern wir möchten sie auch kennen lernen, wenn wir mit Ihnen Geschäfte machen“, sagte der Redakteur. Es gäbe Schlüsselpersönlichkeiten und deren Bekanntschaft sei keine Frage der Korruption, sondern eine Mentalitätsfrage, führte der russische M&A-Experte aus. Konflikte ergäben sich immer wieder aus gefälschten Gerichtsentscheidungen. Besonders bei Übernahmen würde oft mit gefälschten Unterlagen agiert, stellte er fest. Allerdings könne man positive Entwicklungen in der russischen Gesetzgebung festmachen, die mit einer strengeren Strafverfolgung versuche, dieses Geschäftsgebaren zu bekämpfen.

„Russland boomt“, stellte der Russland-Experte Dr. Uwe Kumm (Roland Berger Strategy Consultants, Moskau) fest. Die wirtschaftliche Stabilität werde weiter anhalten, da man die Inflation mit sieben Prozent im Griff habe und die hohen Rohstoffexporte Russland große Währungsreserven beschert hätten. Große politische Veränderungen durch die Präsidentschaftswahlen 2008 erwartet der Russland-Berater nicht. Die Zukunft Russlands hänge vielmehr davon ab, ob es gelingen werde, die Rohstoff-Abhängigkeit zu verringern und auch in anderen Branchen Fuß zu fassen. Die Rolle Russlands im internationalen Geschäft dürfe angesichts von 144 Millionen Menschen nicht unterschätzt werden, sagte er weiter. Insgesamt stiegen die Investitionen in Russland deutlich an. Da allerdings deutsche Investitionen prozentual abgefallen seien, plädierte Kumm für ein stärkeres Engagement größerer deutscher Unternehmen. Russland sei dabei nicht nur als Absatzmarkt ein interessanter Standort, sondern auch als Produktionsstandort.

Besonders im Automobilbereich, in der Telekommunikation und im Handel gäbe es interessante Investitionsmöglichkeiten. „Der Einzelhandel wächst mit zehn Prozent und das nicht nur Moskau“, stellte Kumm fest. Besonders russische Einzelhandelsketten dehnten sich aus und es sei ein baldiger Konsolidierungsprozess zu erwarten. Da rund sechzig Prozent des russischen Einzelhandels nicht modern abgewickelt würden, prognostizierte er große Potenziale für europäische Einzelhandelsketten sowie für deren Dienstleister und Logistiker.

Positiv beurteile der Roland-Berger-Berater auch die Entwicklungen auf dem viel gescholtenen russischen Bankensektor. Der hier begonnene Konzentrationsprozess wirke sich bereits positiv aus und habe die hemmende Praxis der kurzfristigen Kreditvergabe verbessert. „Eine Finanzkrise sehe ich nicht“, sagte er. Große Potenziale prognostizierte Kumm für die Bauindustrie, sobald die schon lange angekündigten Infrastrukturprojekte umgesetzt würden. Über die Automobilindustrie urteilte er ebenfalls optimistisch: „Die Automobilindustrie könnte die vierte Kraft der russischen Wirtschaft werden.“

Als Vertreter des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel der Russischen Föderation sprach Jurij Sergejewitsch Ljubimow über anstehende Veränderungen im russischen Unternehmensrecht. „Russland erlebt stürmische Zeiten,“ stellte er zunächst fest und verwies darauf, dass noch vor wenigen Jahren eine solche Entwicklung unvorstellbar gewesen wäre. Russland müsse sein Unternehmensrecht, sein Aktienrecht und sein Zivilrecht in sehr kurzer Zeit modernisieren.

Die wichtigsten Veränderungen beträfen das russische Unternehmensrecht. Er erinnerte daran, dass Russland sich wirtschaftlich anders entwickelt habe als Europa. Erst vor rund zehn Jahren seien die öffentlichen Unternehmen privatisiert worden. Das bestehende russische Unternehmensrecht spiegele aber nicht die neue Realität wieder. Ljubimow verwies darauf, dass es 2005 rund 2,5 Millionen juristische Personen in Russland gab sowie ein geschlossenes und offenes Aktienrecht. Das offene Aktienrecht sei der deutschen GmbH sehr ähnlich. Das russische Unternehmensrecht kämpfe mit hohen administrativen Hürden bei Kapitalerhöhungen und bereite auch weitere kaufmännische Schwierigkeiten, stellt er fest. Problematisch beurteilte der russische Ministeriums-Vertreter auch das niedrige Eingangskapital bei Gründung einer juristischen Person. Um hier einen weiteren Missbrauch zu verhindern, suche man nach besseren Möglichkeiten für das haftende Kapital. Eine Umorganisation der juristischen Personen zöge allerdings Veränderungen im Zivilrecht nach sich. Der gesetzliche Rahmen für die Übernahme von Unternehmen müsse ebenfalls weiter reformiert werden, sagte er. Die Transparenz müsse verstärkt und weitere Schutzmaßnahmen eingeführt werden. Eine Regelung bei den Personengruppen müsse ebenso gefunden werden wie ein Regelung zur Einschränkung von Monopolen.

„Wir haben vorgeschlagen, auch die Bedingungen für Großgeschäfte anzupassen“, führte Ljubimow die Bemühungen seines Ministerium weiter aus. Die harten Konflikte, die zurzeit vor Gerichten bei der Umstrukturierung von Kapital ausgefochten werden, wirkten sich sehr negativ auf das Investitionsklima aus. Darum habe sein Ministerium vorgeschlagen, die Behandlung solcher Konflikte in Zukunft vor Wirtschaftsgerichten auszutragen und nicht weiter vor Zivilgerichten. „Wir müssen die Gesetze mehr der Praxis anpassen“ betonte der russischen Wirtschaftspolitiker. Unter anderem verwies er auf nötige Änderungen in der Dividenden-Politik und auf eine Stärkung der Interessen der kontrollierenden Aktionäre gegenüber den Minderheitsaktionären. Weitere Themen sind laut Ljubimow die Organisation privatwirtschaftlicher und staatlicher Partnerschaften, die Erarbeitung von Ausfuhrbestimmungen und die Zuweisung der Mittel in den Investitionsfonds. Durch die Novelle über Konzessionsabkommen sollen Unternehmen Zugang zu Branchen bekommen, die ihnen früher verschlossen waren, wie zum Beispiel Mautautobahnen, Flughäfen oder die kommunale Wohnungswirtschaft. Mit diesem bereits vor der Duma vorgelegten Gesetzesentwurf werde es möglich, Projekte teils staatlich und teils privat durchzuführen. Auch in der Forst- und Wasserwirtschaft, die derzeit noch Volkseigentum seien, würden Möglichkeiten gesucht, kaufmännische Strukturen einzuführen. Als einen „Meilenstein für den WTO-Beitritt“ nannte Ljubimow die Vorschläge zum Schutz des geistigen Eigentums. Das Wirtschaftsministerium bereite hier Vorschläge vor, die besonders Video- und Audio-Produktionen einer neuen Strafgesetzgebung unterwerfen und auch die Produktpiraterie eindämmen sollen. Der Schutz von Internet-Domänen solle ebenfalls gestärkt werden. Weitere wesentliche Reformen kündigte er für das Justiz- und Gerichtssystem am. Ziel sei es, die Korruption weiter einzudämmen und Gerichtsbeschlüsse transparenter zu machen. „Wir planen ernstzunehmende Änderungen im Gesetz, um das Investitionsklima in unserem Land zu verbessern“, schloss Ljubimow.

Im Rahmen der Diskussionsrunde der 2. Handelsblatt Jahrestagung „Russland“ berichteten Dr.-Ing. Ralf Bendisch (Landmaschinenwerk OOO Claas, Krasnodar), Peter R. Bercher (Erismann Gruppe, Breisach), Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Heiner Hamm (Knauff Gruppe, Iphofen) sowie Christian Harten (Henkel Group Russia, Moskau) und Peter O. Kölle (HypoVereinsbank AG, München) über ihre Erfahrungen mit Russland als Absatzmarkt und Produktionsstandort.

Dr.-Ing. Ralf Bendisch (Landmaschinenwerk OOO Claas) beschrieb zunächst die Gründe von Claas, ein eigenes Fertigungswerk in Russland zu errichten. Russland habe nicht nur einen sehr großen Getreidemarkt, sondern auch viele überalterte Maschinen, die durch moderne westliche Geräte ersetzt werden müssten. Rund 4000 Maschinen von Claas würden bereits heute in Russland eingesetzt. Lange habe man nach einem richtigen Standort für eine Produktionsstätte in Russland gesucht und sich wegen des hervorragenden Investitionsklimas für die Region Krasnodar im Süden der Russischen Föderation entschlossen. Bendisch lobte die hohe Verbindlichkeit der Versprechungen und Vereinbarungen in Russland und betonte die Bedeutung eines Investitionsvertrages, um in Russland erfolgreich arbeiten zu können. Dieser regele keine wirtschaftlichen Dinge, schaffe aber die Grundlage für Zusagen. „Wenn es keinen Vertrag gibt, dann passiert in Russland auch nichts“, sagte er. Dieser Vertrag habe es ermöglicht, Land zu kaufen und zu bauen, sagte er. Gerne würde Claas auch stärker russische Zulieferer einbinden, aber noch sei nicht das notwendige Know-how vorhanden. Das Ausbildungsniveau sei insgesamt sehr hoch, allerdings fehle es an Sprachkenntnissen und technischem Sachwissen. Bendisch lobte die gute Rechtsgrundlage für Investoren in Krasnodar und die Unterstützung durch die Verwaltung. Kritisch verwies er allerdings auf die übermäßige Aufmerksamkeit von Kontrollinstituten und die scheinbare Willkür bei Zöllen, da Russland kein WTO-Mitglied sei.

„Der russische Tapetenmarkt ist der Größte der Welt und darum haben wir uns seit der Öffnung des russischen Marktes mit einem Engagement auf diesem Markt beschäftigt“, stellte Peter R. Bercher (Erismann Gruppe, Breisach) fest. Um sich unabhängig von den fünf bis acht russischen Importeuren zu machen, habe sich die Erismann Gruppe schnell entschlossen, eine eigene Tapeten-Produktionsstätte in Russland aufzubauen. Das zunächst geplante Joint Venture mit einem russischen Partner habe allerdings einige Schwierigkeiten mit sich gebracht und sei letztendlich gescheitert, da der Partner durch die Finanzierungsprüfung gefallen sei. Die Gründung der hundertprozentigen Tochter OOO Erismann habe sich um so erfreulicher entwickelt, führte Bercher weiter aus. Auch er betonte die große Bedeutung eines Investitionsvertrages, um erfolgreich in Russland agieren zu können. Eine gute Verhandlungsbasis schütze letztendlich auch vor Korruption, sagte er. Die Erfahrungen von Claas mit übermäßigen Kontrollinstrumenten konnte Bercher nicht teilen, auch wenn die russische Bürokratie noch nicht dem westlichen Standard entspreche. Das Lohniveau läge in Russland über dem polnischen und vor allem Frauen seien zuverlässige Arbeitskräfte, führt er weiter aus. Insgesamt sei Erismann mit der Investition in Russland sehr zufrieden, auch wenn die Rohstoffversorgung mit Papier noch nicht optimal sei und der Logistik-Aufwand sehr hoch sei, schloss Bercher.

„Nach den Reformen von Putin ist das Investieren in Russland wesentlich leichter“, stellte Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Heiner Hamm (Knauff Gruppe) weiter fest. Die Bauindustrie wachse und es bestehe ein enormer Renovierungsbedarf. Hamm berichtete von den langjährigen Erfahrungen des Baustoffunternehmens Knauff in Russland. Die Knauff Gruppe betreibe heute insgesamt 22 Unternehmen in Russland. Zu 99,9 Prozent seien die Produktionsstätten in den Händen der Knauff Gruppe, die neun Marketing-Gesellschaften gehören der Knauff Gruppe bereits zu 100 Prozent. Man sei bemüht, auch die restlichen Aktionäre abzufinden, da es immer wieder zu organisatorischen Problemen mit den Aktionärsversammlungen gekommen sei. Durch eine Beteiligung an einer russischen Papierfabrik sowie durch den Kauf einer Gips-Mine sei das Rohstoff-Problem für die Herstellung von Gipsbauelementen gelöst. „Man braucht eine klare Konzeption, muss Vertrauen schaffen und braucht einen langen Atem“, betonte Hamm weiter. „Sie müssen Qualität produzieren und nicht billig sein!“ Hamm lobte besonders das gut geschulte russische Personal und die hohe Motivation der russischen Hochschulabsolventen. Wie Bercher betonte Hamm die Leistungen der Frauen und verwies auf das relativ hohe Lohnniveau. Durch die Gründung von siebzehn Schulungszentren habe die Knauff Gruppe gezielt in die Ausbildung der Mitarbeiter investiert und durch eine Verknüpfung mit Universitäten den Berufszweig Trockenbauer in Russland aufgebaut und so einen guten Marketing-Effekt erzielt. Abschließend zeigte sich Hamm mit den Investitionen seines Unternehmens in den russischen Markt äußerst zufrieden und kündigte weitere Investitionen in osteuropäische Ländern an.

Christian Harten (Henkel Group Russia) begründete das Investment von Henkel ebenfalls mit der Absicht, den russischen Markt zu besetzen. Mit sieben Produktionsstandorten sei Henkel in der Zwischenzeit in Russland vertreten. „Logistik ist ein Thema, da man große Strecken zwischen den Produktionsstätten überwinden muss“, stellte Harten zu den Herausforderungen des russischen Marktes fest. Schlechte Erfahrungen habe auch Henkel mit einem Joint Venture gemacht und sich sehr schnell wieder daraus rausgekauft, sagte er. Die Normen in Russland seien zum Teil strenger als Deutschland, besonders in Steuerfragen. „Es ändert sich nicht das Gesetz, sondern die Interpretation“ führte er weiter aus und immer häufiger stehe man vor Gericht. „In Russland ist nichts mit links zu machen“, sagte er.

Peter O. Kölle (HypoVereinsbank AG) beschrieb die Möglichkeiten für Banken auf dem russischen Markt. Auch die HypoVereinsbank sei auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten nach Russland gegangen, sagte er. Eine Greenfield-Lösung sei für die HypoVereinsbank zu teuer gewesen und so habe man sich an einer alten Beteiligung an einer russischen Bank langsam hochgearbeitet. Als schwierig beurteilte Kölle ein Joint Venture in Russland, da die Gesetzgebung in Russland noch zu wünschen übrig ließe und eigentlich seiner Zeit voraus sei. In Bezug auf schwer nachvollziehbare Steuerforderungen sagte er: „Lieber zuviel Steuern als zu wenig Steuern zahlen. Zurzeit ist es richtig im Trend, Steuern zu zahlen.“ Kölle verwies auch auf die überdurchschnittlich hohen Gehälter hochqualifizierter Russen. „Wenn sie Geld sparen wollen, dann stellen sie Deutsche ein“, stellte er fest.

Der zweite Tag der Handelsblatt Jahrestagung „Russland“ griff praktische Fragen der Unternehmensbewertung, der Due Dilligence, der Vertragsgestaltung, der Gewährleistung und Haftung sowie steuerliche Brennpunkte auf. Einen Einblick in die politische Stabilität und Sicherheit Russlands gab Gennadij Wladimirowitsch Gudkow (Volkspartei Russland, Komittee für Sicherheit der Staatlichen Duma). Als Resümee der Russland-Konferenz fasste der Chefredakteur des Handelsblatts, Bernd Ziesemer zusammen: „Es gibt überall auf der Welt Bürokratie, nur eben andere“.

Die 3. Handelsblatt Jahrestagung „Russland“ findet am 1. und 2. März 2007 in Berlin statt.

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Dr. phil. Nadja Thomas
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