FischTour M-V – Universität Greifswald und Landwirtschaftsministerium entwickeln touristisches Konzept für die Fischwirtschaft

Das Institut für Geographie und Geologie an der Universität Greifswald wird in Zusammenarbeit mit der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern in Rostock in den kommenden Monaten ein touristisches Konzept für die Integration der Fischwirtschaft des Landes in den Tourismus entwickeln. Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei fördert das Projekt, das bis Ende 2007 läuft, mit 180.000 Euro aus dem Förderinstrument zur Ausrichtung der Fischerei (FIAF) der Europäischen Union.

„Einer der Erfolgsfaktoren des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern ist der Gewässer- und Fischreichtum. Wir wollen vorhandene Potenziale feststellen und neue alternative Einnahmemöglichkeiten im Bereich Tourismus für die Fischer erschließen“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD). Das Spektrum reiche dabei vom Fischereimuseum bis zu Nutzung von künstlichen Riffen in der Ostsee, wie sie vor Nienhagen bei Rostock entstanden sind. „Der Wassertourismus mit seinem hohen Stellenwert hat vielfältige Anknüpfungspunkte mit dem Wirtschaftssegment Fischerei. Die Verbindung von Fischwirtschaft und Tourismus bietet für beide Interessengruppen attraktive Perspektiven“, erklärte Projektleiterin Prof. Monika Rulle von der Universität Greifswald.

Der Vorteil der Fischwirtschaft liegt darin, dass sie einen starken regionalen Bezug hat und daher der in neuerer Zeit von Touristikern geforderten Authentizität entspricht. Zudem spielen die Aspekte des Lernens und Erlebens im aktuellen Tourismus eine zunehmend größere Bedeutung. So könnten verschiedene Veranstaltungen, die einem besseren Verständnis von Aquakulturen oder dem Ökosystem Meer dienen, spannende Anknüpfungspunkte für Touristen an die Fischwirtschaft sein. „Es existieren zwar einzelne Bemühungen, touristisch-fischereinahe Dienstleistungen anzubieten, doch fehlt auf Landesebene bislang ein einheitliches Konzept mit langfristigen Strategien, Handlungsempfehlungen und Erfolg versprechenden Ideen. Der Bündelung unterschiedlicher Aktivitäten messen wir eine besondere Bedeutung bei“, unterstrich Tourismusexpertin Rulle.

In einem ersten Schritt sollen die unterschiedlichen Akteure und Experten in Workshops zusammengeführt und die touristischen Trends und Rahmenbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern analysiert werden. Dabei wird die ganze Palette an möglichen Vermarktungsformen zur Sprache kommen. Diese umfasst beispielsweise den Verkauf von Fischspezialitäten in Urlaubsorten, den Angeltourismus an Binnen- und Küstengewässern, Informationszentren der Aquakultur wie in Stralsund und geplant in Waren (Müritz), „Ferien beim Fischer“, Ausflugsfahrten „Fischerei hautnah“, Bildungsangebote „Von großen und kleinen Fischen“ sowie Entdeckungstouren in die traditionsreiche Geschichte der Fischerei, das Kennenlernen der Erlebniswelten in der Tiefe des Meeres und Produkte der „Schönheit aus der tiefen Quelle der Natur“.

Der erste Themenworkshop findet bereits im Juni 2006 statt und ist für alle Interessenten offen, die sich an dem Projekt beteiligen wollen. Ende des Jahres soll ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden.

Das Institut für Geographie und Geologie verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Verknüpfung von theoretischem Wissen mit aktuellen Trends und Strukturen im Tourismus. Besonders in den Bereichen Maritimer Tourismus, Verträglichkeit touristischer Nutzungen in Küstengebieten und im Gesundheitstourismus war und ist das Institut gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft erfolgreich aktiv.

Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie
Prof. Dr. Monika Rulle
Dipl.-Ing. Friederike Schüle
Makarenkostraße 22, 17487 Greifswald
T +49 3834 864487 oder 86-45 33
F +49 3834 86-45 42
E rulle@uni-greifswald.de

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
Forsten und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern
V.i.S.d.P.: Iris Uellendahl
Paulshöher Weg 1, 19061 Schwerin
T +49 385 588-6003
F +49 385 588-6022
E i.uellendahl@lm.mvnet.de

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Constanze Steinke idw

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