Börsen-Bericht / Börsen trotzen schlechten Nachrichten

Gebannt warteten viele Börsianer in dieser Woche auf die neuen Konjunktursignale aus Amerika. Die Hoffnung, dass die US-Konjunktur ihre Talsohle erreicht habe, wurde mit der Bekanntgabe des Verbrauchervertrauens enttäuscht. Dieser Index fiel auf den niedrigsten Stand seit Anfang 1994. Auch die wirtschaftlichen Aussichten haben sich weiter eingetrübt. Die amerikanischen Börsen reagierten zunächst mit Kursabschlägen auf den unerwartet deutlichen Rückgang des Hauptwachstumsmotors „Privater Verbrauch“. Die Verunsicherung der Aktienmärkte war aber nicht von Dauer. Die Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsproduktes für das dritte Quartal 2001 führte, unterstützt von einigen positiven Unternehmensdaten, wieder zu einem Anstieg vieler Kurse. Optimisten sehen sich nun bestätigt, denn die Sorge vor einem starken Einbruch der amerikanischen Konjunktur scheint unbegründet zu sein. Das gefallene Verbrauchervertrauen ist wohl in erster Linie auf die psychologischen Auswirkungen der Terroranschläge zurückzuführen und sollte daher bald wieder steigen. Für die Commerzbank spiegelt sich im derzeitigen Kursverlauf die anhaltende Unentschlossenheit der Anleger wider: Stimmungen, nicht Fakten prägen das Börsengeschehen. Angesichts der vielfach günstigen Bewertungen empfiehlt die Commerzbank, Positionen vor allem unter den Blue Chips wie IBM oder AOL Time Warner aufzubauen.

Die Veröffentlichung der amerikanischen Konjunkturdaten bestimmte auch das Geschehen an den Rentenmärkten und führte zu einem Kursanstieg. Die Ankündigung des US-Schatzamtes, in Zukunft keine 30-jährigen Anleihen mehr zu begeben, löste zusätzlich einen Run auf diese Papiere aus.

Deutliche Worte kamen von der EZB. Sie erwartet für das zweite Halbjahr 2001 außerordentlich schwache Konjunkturdaten und heizte damit die Zinssenkungsfantasie weiter an. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 4,35%. Die Commerzbank geht weiterhin davon aus, dass alle wirtschaftlichen Unsicherheiten bereits in den Kursen berücksichtigt sind und rät deshalb privaten Anlegern, das erreichte Kursniveau für Gewinnmitnahmen bei Langläufern zu nutzen. Für eine Wiederanlage empfiehlt sie Pfandbriefe und ausgewählte Unternehmensanleihen mit einer Restlaufzeit von bis zu vier Jahren. Besonders Papiere der Tabakindustrie scheinen aussichtsreich, beispielsweise die 4,5-prozentige Anleihe von Philip Morris mit Laufzeit bis April 2006, die aktuell einen Vorsprung von 90 Basispunkten gegenüber Bundesanleihen aufweist.

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