Aktienmarkt: DAX bleibt in Favoritenrolle

Der Geist von Turin scheint zunehmend auch auf den deutschen Aktienmarkt auszustrahlen. Getreu dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ wäre in den letzten Monaten jeder vorzeitige Ausstieg eine Fehlentscheidung gewesen. Trotz zuletzt eher gemischter Nachrichtenlage und zum Teil schwacher Vorgaben von anderen internationalen Börsenplätzen ließen sich die deutschen Indizes nicht von ihrem aufwärts gerichteten Weg abbringen.

Damit stellt sich zunehmend die Frage, ob der DAX und die noch schnelleren Familienmitglieder MDAX und TecDAX im weiteren Jahresverlauf dem hohen Anfangstempo Tribut zollen müssen. Auch wenn vereinzelte Kurskapriolen wie bei den Solarwerten durchaus Kennzeichen einer Übertreibungsphase tragen, dürften sich Ängste vor einem Kursrückgang auf breiter Front als verfrüht erweisen. Die deutschen Standardwerte befinden sich dank zahlreicher Restrukturierungsprogramme in exzellentem Fitnesszustand. Gemessen an den für das laufende Jahr prognostizierten Margen nähert sich der DAX 30 den bisherigen Rekordwerten des Jahres 2000. Die erreichten Erfolge erfahren zunehmend auch internationale Würdigung. Immer mehr Investoren „entdecken“ den Investmentstandort Deutschland, aufgrund der immer sichtbarer werdenden Turnaround-Story. Beispiele wie zuletzt VW belegen dies.

Angesichts des bereits erreichten Margenniveaus wird die Luft für weitere Verbesserungen allerdings zunehmend dünner. Zukünftige Gewinnsteigerungen werden somit verstärkt von konjunkturellem Rückenwind abhängig sein. Die Prognosen führender Wirtschaftsinstitute wiesen diesbezüglich zuletzt in die richtige Richtung und auch innerhalb der Bevölkerung und Unternehmen ist eine spürbare Stimmungsverbesserung feststellbar. Allerdings muss der in den Stimmungsindikatoren ablesbare Aufwärtstrend in den kommenden Monaten auch mit harten Daten unterfüttert werden, um weitere signifikante Kursanstiege zu rechtfertigen.

Nach den fulminanten Kursgewinnen der vergangenen Monate sollten temporäre Rückschläge einkalkuliert werden. So wird beispielsweise die schärfer werdende Rhetorik im Streit um das iranische Atomprogramm von den Aktienmarktakteuren gegenwärtig noch weitgehend ausgeblendet. Auch das wieder mit etwas mehr Gelassenheit gesehene Thema Inflation könnte vor dem Hintergrund jüngster Daten wieder eine stärkere Gewichtung erfahren.

Auf Jahressicht stellen sich die Perspektiven des deutschen Aktienmarktes aber unverändert positiv dar. Trotz der im internationalen Vergleich überproportionalen Kursgewinne weisen die deutschen Standardtitel im internationalen Vergleich nach wie vor ein günstiges Bewertungsniveau auf. Der bereits erarbeitete Vorsprung bei der Kursentwicklung könnte somit im weiteren Jahresverlauf sogar noch ausgebaut werden. Mit Blick auf den Zieleinlauf zum Jahresende bleibt der DAX damit einer der Favoriten auf die „Goldmedaille“.

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Dr. Stefan Steib presseportal

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