Weltwirtschaft 2006: Risiko Ölpreis

China und Indien weiter auf Wachstumskurs – Europa stagniert

Die Weltwirtschaft hat im laufenden Jahr eine gute Performance hingelegt und wird ihren Wachstumskurs auch 2006 fortsetzen. Davon gehen jedenfalls die Experten der Beraterfirma Deloitte in ihrem aktuellen „Global Economic Outlook 2006“ aus. Obwohl sich der hohe Ölpreis bisher nicht übermäßig stark auf die Industriestaaten ausgewirkt hat, zählt eine weitere Steigerung des Ölpreises zu den größten Risiken für die Weltwirtschaft im kommenden Jahr. Darüber hinaus macht Deloitte auch Terrorismus, eine mögliche Pandemie sowie militärische Konflikte in Schlüsselregionen wie dem Nahen Osten als künftige Bedrohungen für die Weltwirtschaft aus.

Bis dato haben laut der Studie vor allem die USA, China, Russland und Indien ein kräftiges Wachstum hingelegt. Sogar das seit Jahren stagnierende Japan hat sich im Sog des enormen chinesischen Wachstums aus seinem Tief herausgearbeitet. In Europa verzeichnete die Studie dagegen Licht und Schatten. Während einige der größten Länder des Kontinents wie Deutschland und Frankreich stagnieren, können vor allem die neuen EU-Staaten mit satten Zuwächsen aufwarten.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch die Experten von PricewaterhouseCoopers (PwC). Demnach hinkt Westeuropa den im Aufschwung befindlichen Ländern Osteuropa hinterher.Deutschland werde im kommenden Jahr vor allem dank anhaltend schwacher Binnennachfrage ein Wachstum von 1,5 Prozent verbuchen. PwC-Vorstand Norbert Winkeljohann sieht dennoch Anlass zur Hoffnung. „Hier und da ist bereits eine gewisse Belebung zu verspüren“, so der Experte gegenüber pressetext.

Bereits seit mehreren Jahren leiden die größten europäischen Volkswirtschaften unter hoher Arbeitslosigkeit und geringen Wachstumsraten. Schuld daran ist laut den Deloitte-Experten vor allem die Überregulierung insbesondere des Arbeitsmarktes. Sollten wirkliche Reformschritte bezüglich Arbeits- und Produktmarkt sowie Änderungen in der Finanzpolitik ausbleiben, scheine dem Großteil Europas auch im kommenden Jahr relativ geringes Wachstum und eine hohe Arbeitslosenrate vorherbestimmt, heißt es in der Studie.

Rosigere Aussichten gibt es dagegen für Indien und China, für die Deloitte im kommenden Jahr mit weiterem Wachstum rechnet. China, das sich in den vergangenen Jahren in die wirtschaftliche Weltspitze katapultiert hat, muss allerdings kurzfristig mit einer leichten Abkühlung des rasanten Wachstumskurses rechnen. Längerfristig sollten die Wachstumsraten aber wieder anziehen, wenn die wirtschaftlichen Reformen zur Entfaltung kommen. So könnte eine Aufwertung des Yuans die Binnennachfrage stimulieren und die Abhängigkeit vom Exportgeschäft verringern.

Von einer solchen Aufwertung würde wiederum auch Indien profitieren. Der Subkontinent hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Outsouring-Macht gemausert. Die IT-Branche steigerte ihren Gesamtumsatz zwischen 1999 und 2004 von 8,2 Mrd. Dollar auf 28,2 Mrd. Dollar. Analysten rechnen mit einem weiteren Aufschwung. Deloitte rechnet für die indische Gesamtwirtschaft zwar auch mit anhaltend starkem Wachstum, die Wachstumsraten sollen aber hinter denen Chinas zurück bleiben.

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Jörn Brien pressetext.deutschland

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