Preiskampf der Autoversicherungen

Bei den Prämien klafft ein Loch

Kunden verlangen leistungsfähige Servicelogistik

Die Prämieneinnahmen der deutschen Autoversicherer werden im laufenden Jahr erstmals in den roten Bereich absinken: 2,5 Prozent weniger Prämien als im Vorjahr fließen in die Kassen der Kfz-Versicherung, so die Jahresendberechnung des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft. Eine Trendwende, so die Verbandsspitze auf der GDV-Mitgliederversammlung Mitte November in Berlin, ist wohl auch im kommenden Jahren nicht in Sicht.

Die Ursachen für den Prämienrückgang sind weniger in der flauen Autokonjunktur zu suchen als in dem vehement aufgekommenen Wettbewerb dieser ehedem so fest gefügten Branche untereinander. „Der Preiskampf mit bis zu 10 Prozent Prämiensenkungen allein in 2005 bietet deutliche Indizien eines tief greifenden Wandels in der Angebotsstruktur auf diesem Markt“, erklärte Albrecht Kiel, Vorstandsvorsitzender des Autospezialversicherers Direct Line, gegenüber pressetext. Mit den konventionellen Geschäftsmodellen könne man ein stimmiges Preis-Leistungsverhältnis auf Dauer nicht mehr herstellen.

Die Nagelprobe sei der 30. November dieses Jahres. Zu diesem Termin können Deutschlands Autofahrer ihre Kfz-Versicherung wechseln und sich nach dem für sie günstigsten Angebot umtun. Die Preisunterschiede und Service-Leistungen, so die Einschätzung von Direct Line, seien beträchtlich. Die durch die Benzinverteuerung rasant gestiegenen Autokosten dürften den Anstoß geben, mehr als in der Vergangenheit die konkurrierenden Angebote zu vergleichen und das günstigste zu ermitteln. „Der Entscheidungskorridor bis zum 30. November steht unter den Vorzeichen hoch belasteter privater Haushaltsbudgets. Dies wird die Kundenmobilität in der Autoversicherung signifikant erhöhen“, so Kiel.

Daraus folgert Direct Line, dass tradierte Entscheidungsmuster der deutschen Autofahrer umschlagen und eine neue Marktdynamik entstehe. Die strukturelle Tendenz zu Direkt- und Online-Anbietern werde von den Marktexperten des GDV bestätigt. „Es kommt ja nicht von ungefähr, dass wir in diesem Jahr, in dem die Branche einen Prämienrückgang verzeichnet, wieder ein zweistelliges Wachstum vorweisen. Und wir sehen in dem enger werdenden Markt auch gegen den allgemeinen Trend weiterhin überdurchschnittliche Wachstumschancen, weil wir als Direktversicherer über einen Wettbewerbsvorsprung in den Geschäftsmodellen der Zukunft verfügen“, erklärte Kiel. Der Trend zu neuen Tarifformen und Wettbewerbsstrukturen in Deutschland und Europa resultiere vor allen Dingen aus den sich wandelnden Serviceansprüchen, die über Telefon und Internet geleistet werden müssten. „Nicht der einzelne Knotenpunkt um die Ecke sichert die ständige Verfügbarkeit, sondern ein umfassendes Partnerschaftsnetz von Spezialisten“, so die Schlussfolgerung von Kiel.

Media Contact

Gunnar Sohn pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.gdv.de https://www.verti.de/

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