Rund 50 Prozent der Unternehmen verkaufen ihre Leistungen auch ins Ausland

Dienstleister der Informationsgesellschaft – Im dritten Quartal 2005 berichten knapp drei Viertel der Dienstleister der Informationsgesellschaft, dass sie sich auf ihren heimischen Märkten auch gegen ausländische Konkurrenz behaupten müssen.

Mit jeweils mehr als 80 Prozent ist der Anteil der Unternehmen, die mit ausländischen Firmen konkurrieren, in der Telekommunikation, in der Forschung und Entwicklung, bei EDV-Dienstleistern und -Vermietern sowie in der technischen Beratung und Planung überdurchschnittlich hoch. Am geringsten ist der Anteil der Unternehmen, die angeben, dass sie auch mit ausländischen Firmen konkurrieren, bei den Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, mit knapp zehn Prozent.

Dies ist Ergebnis einer Konjunkturumfrage bei Dienstleistern der Informationsgesellschaft, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Vereine Creditreform, Neuss, im September und Oktober 2005 durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich rund 1.000 Unternehmen. Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen EDV-Dienste und -Vermietung, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).

Die Exportfähigkeit der vom Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft angebotenen Dienstleistungen zeigt sich aber nicht nur an der Präsenz ausländischer Anbieter am deutschen Markt, sondern auch an der Exporttätigkeit deutscher Dienstleister. So geben im dritten Quartal 2005 etwa 50 Prozent der Unternehmen dieses Wirtschaftszweigs an, dass sie ihre Dienstleistungen ins Ausland verkaufen. Am höchsten ist der Anteil exportierender Unternehmen im dritten Quartal 2005 mit knapp 70 Prozent in der Forschung und Entwicklung. Auch bei den EDV-Dienstleistern und -Vermietern sowie bei den Telekommunikationsdienstleistern exportieren überdurchschnittlich viele Unternehmen die eigenen Leistungen ins Ausland (jeweils mehr als 65 Prozent). Am geringsten ist der Anteil der exportierenden Firmen wiederum bei den Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern mit knapp acht Prozent. In allen Branchen des Wirtschaftszweigs ist der Anteil der exportierenden Unternehmen geringer als der Anteil der Unternehmen, die berichten, dass sie am deutschen Markt mit ausländischen Firmen konkurrieren. Am größten ist dieser Unterschied in der Werbebranche. Hier geben knapp drei Viertel der Unternehmen an, dass sie auf ihren Heimatmärkten mit ausländischen Firmen im Wettbewerb stehen. Dagegen sind nur etwa ein Viertel von ihnen selbst im Ausland tätig.

Um sich im Wettbewerb mit in- und ausländischen Konkurrenten zu behaupten, setzen die Dienstleister der Informationsgesellschaft weiterhin stark auf Produktinnovationen, also auf das Angebot neuer oder wesentlich verbesserter Dienstleistungen. Der Anteil der Unternehmen, die zwischen Herbst 2004 und Herbst 2005 Produktinnovationen durchgeführt haben, beträgt mehr als 60 Prozent. Den höchsten Anteil an Produktinnovatoren gibt es bei den Telekommunikationsdienstleistern. In den Branchen Unternehmensberatung, technische Beratung und Planung sowie im IKT-Handel liegt der Anteil der Produktinnovatoren bei jeweils weniger als 50 Prozent. Neben Produktinnovationen bieten auch Prozessinnovationen, also der Einsatz neuer oder wesentlich verbesserter Technologien in der Dienstleistungserstellung, die Möglichkeit, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Im dritten Quartal 2005 geben mehr als 70 Prozent der Dienstleister der Informationsgesellschaft an, dass sie zwischen Oktober 2004 und Oktober 2005 mindestens eine Prozessinnovation eingeführt haben. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 10 Prozentpunkte gestiegen. Den höchsten Anteil an Prozessinnovatoren weisen die Telekommunikationsdienstleister auf. Aber auch bei den von der schlechten Baukonjunktur hart getroffenen Architekten spielen Prozessinnovationen eine bedeutende Rolle.

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