Europäische Fondsmanager im Aufwind

McKinsey stellt siebten European Asset Management Survey vor. Deutsche Fondsgesellschaften verbessern ihr Ergebnis durch Kostensenkungen

Deutschlands Fondsmanager litten in 2004 weiter unter der Aktienmüdigkeit vieler Anleger. Im Gegensatz zu anderen europäischen Asset Managern verzeichneten die deutschen Anlageexperten im vergangenen Jahr nur ein geringes Volumenwachstum. Sowohl beim Nettozufluss von Anlagegeldern als auch beim Wachstum durch Performance-Effekte rangierten sie 2004 in Europa nur im Mittelfeld. Spitzenreiter sind einmal mehr die Briten. Dies sind die Ergebnisse des siebten European Asset Management Surveys der internationalen Unternehmensberatung McKinsey & Company. Die Topmanagement-Consultants befragten dazu 110 führende Fondsgesellschaften in rund 20 europäischen Ländern. Die Teilnehmer verwalten Anlagegelder von mehr als 4,3 Billionen EUR, das sind etwa 65% des Gesamtmarktes.

Insgesamt schätzt McKinsey das Gesamtanlagevolumen in Europa im Jahr 2004 auf 7,4 Billionen EUR, das sind 9% mehr als im Jahr davor. Das Wachstum fiel jedoch wegen geringerer Nettozuflüsse im Retail-Segment deutlich niedriger aus als 2003. Damals war das Anlagevolumen um 14% gestiegen. Der überwiegende Teil des Zuwachses ist auf Performance-Effekte zurückzuführen. Mit 11% fiel das Wachstum im institutionellen Geschäft wiederum zweistellig aus, während im Retail-Segment nur eine Wachstumsrate von 7% gegenüber 12% im Vorjahr erreicht werden konnte. Der Trend geht weiterhin zu Produkten mit geringerem Risiko. Während neue Produkte bei den institutionellen Kunden immer beliebter werden, üben sich Retail-Kunden in größerer Vorsicht.

„Für 2005 zeichnet sich ein positiver Trend bei Nettozuflüssen, Asset-Wachstum und Profitabilität ab. Es könnte der Branche gelingen, das Niveau gegenüber dem Vorjahr weiter zu steigern“, sagt Martin Huber, Partner aus dem deutschen Büro von McKinsey und Leiter der europäischen Asset Management Practice der Unternehmensberatung.

Die durchschnittliche Profitabilität der europäischen Fondsgesellschaften stieg 2004 um 9% auf 13,9 Basispunkte. Sie liegt aber immer noch deutlich unter dem 1999 erreichten Spitzenwert von 25 Basispunkten. Angesichts stagnierender Erlöse ist der Profitabilitätszuwachs in erster Linie auf eine Verbesserung der Kostensituation zurückzuführen.

Nachdem die Kosten der europäischen Fondsgesellschaften in den letzten Jahren stetig gestiegen waren und sich 2003 schließlich bei 20 Basispunkten stabilisiert haben, sind die Kosten 2004 auf 19,2 Basispunkte gesunken. Viele Anbieter zum Beispiel in Skandinavien und Deutschland haben 2004 so von Restrukturierungsmaßnahmen profitiert, die sie bereits vor einiger Zeit einleiteten. Einige Länder können diesem allgemeinen Trend nicht folgen. In Frankreich und der Schweiz sind die Kosten mehr oder weniger stabil geblieben, während in Großbritannien ein Anstieg festzustellen war.

Erfolgreiche Fondsgesellschaften setzen auf Kostendämpfung und Kundenorientierung. McKinsey-Partner Huber: „Es sind eindeutige Fortschritte festzustellen. Allerdings gibt es keinen Anlass, sich auf den Erfolgen auszuruhen. Die europäischen Asset-Manager müssen nach Wegen suchen, sich im Wettbewerb weiter zu differenzieren, wenn sie erfolgreich bleiben wollen. Dies gilt auch für den Wettbewerb gegen Anbieter von Zertifikaten oder Lebensversicherungen, um nur zwei Beispiele zu nennen.“

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