Deutschland wieder Weltmeister beim Export von Umweltschutzguetern

Umweltschutzgueter im Wert von 35 Milliarden US-Dollar ins Ausland geliefert


Umweltschutzgueter „made in Germany“ geniessen international einen guten Ruf. Die aktuellen, jetzt vorliegenden, Zahlen aus dem Jahr 2003 belegen: Deutschland hat potenzielle Umweltschutzgueter im Wert von 35 Milliarden US-Dollar ins Ausland geliefert. Mit einem Welthandelsanteil von knapp 19 Prozent haben deutsche Unternehmen damit erstmals seit zehn Jahren wieder knapp die Nase vorn, gefolgt von den USA und Japan. Dies belegen Zwischenergebnisse eines Forschungsprojektes, die das Niedersaechsische Institut fuer Wirtschaftsforschung im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) ermittelt hat. Der groesste Anteil der Exporte entfaellt auf Produkte der Mess-, Steuer- und Regeltechnik – wie zum Beispiel Geraete zum Messen der Waermemenge.

Bundesumweltminister Juergen Trittin und der Praesident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Andreas Troge begruessten die Untersuchungsergebnisse. Trittin: „Ohne eine anspruchsvolle und vorausschauende Umweltpolitik waeren diese Erfolge nicht moeglich gewesen. Die erfreulichen Entwicklungen beim Export von Umweltschutzguetern sind nicht nur gut fuer den internationalen Umweltschutz. Sie nuetzen auch der heimischen Wirtschaft und sichern in Deutschland Arbeitsplaetze.“ Troge: „Fuer ein hoch entwickeltes Land – wie Deutschland – ist es wichtig, seine Wettbewerbsvorteile – die Entwicklung innovativer Techniken – zu nutzen. Deutsche Unternehmen konnten seit dem Jahr 2000 den Welthandelsanteil an potenziellen Umweltschutzguetern kontinuierlich steigern.“

Potenzielle Umweltschutzgueter – wie Pumpen, Leitungen, Mess-Steuer- und Regelgeraete – koennen Umweltschutzzwecken dienen, aber auch andere Funktionen erfuellen. Das Konzept der potenziellen Umweltschutzgueter geht zurueck auf eine Konvention, die Forschungsinstitute in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt in den neunziger Jahren entwickelt haben und das seitdem fuer Studien zur technologischen Leistungsfaehigkeit verwendet wird.

Die meisten Erfindungen in der Umweltschutztechnik stammen aus Deutschland. Mit 23 Prozent aller jaehrlich beim Europaeischen Patentamt angemeldeten Umweltschutzpatente, liegt Deutschland noch vor den USA (22 Prozent) und Japan (19 Prozent). International erfolgreich sind vor allem Unternehmen in den Sparten Luftreinhaltung, Laermschutz und Recycling.

Die positive Entwicklung zeichnet sich schon seit einigen Jahren ab. Deutsche Unternehmen konnten seit dem Jahr 2000 den Welthandelsanteil an potenziellen Umweltschutzguetern kontinuierlich steigern. Keinem anderen Land ist dies in aehnlich erfolgreicher Weise gelungen. Waehrend in Deutschland mittlerweile fuenf Prozent der Exporte des verarbeitenden Gewerbes potenzielle Umweltschutzgueter sind, liegt der Durchschnitt in den OECD-Laendern bei 3,8 Prozent.

Prof. Troge: „Die Zahlen des Projektes verdeutlichen: Anspruchvolle Umweltpolitik sichert dauerhaft die Wertschoepfung in Deutschland. So hat der in Deutschland fruehzeitig begonnene Klimaschutz der Wirtschaft internationale Wettbewerbsvorteile gebracht. Erfolgreiche Umweltpolitik stimuliert Innovationen, die vielfach auch international uebertragbar sind. Dagegen hat Deutschland im Imitations- und Kostenwettbewerb eher geringe Chancen.“

Bundesumweltminister Juergen Trittin: „Die Nachfrage nach ressourcensparenden Techniken wird weltweit enorm steigen. Die Oel- und Benzinpreisentwicklung, mit der wir heute konfrontiert sind, ist hier nur ein erstes Wetterleuchten kuenftiger Entwicklungen. Die im technischen Bereich liegenden Potenziale fuer Umweltschutz, Wirtschaftswachstum und Beschaeftigung sind nicht hoch genug einzuschaetzen. Um Sie zu erschliessen, muessen wir, wie bei den Erneuerbaren Energien, im eigenen Land die Anwendung moderner umwelt- und ressourcenschonender Techniken demonstrieren. Dazu brauchen wir auch weiterhin eine anspruchvolle Umweltpolitik. Weltmeister sein ist schoen und gut. Weltmeister bleiben, das ist wichtiger!“

Das Forschungsprojekt „Wirtschaftsfaktor Umweltschutz“ bearbeitet die Projektgemeinschaft Deutsches Institut fuer Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, Niedersaechsisches Institut fuer Wirtschaftsforschung (NIW), Hannover und das Fraunhofer-Institut fuer System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe. Bei den dargestellten Schaetzungen handelt es sich um Zwischenergebnisse, fuer die das NIW federfuehrend verantwortlich ist.

Wichtige Kennzahlen des Exports finden Sie unter:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2005/kennzahlen-export.pdf

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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