Neuer strategischer Investor beim Telematik-Spezialisten Definiens AG

DaimlerChrysler Venture wird strategischer Investor beim Telematik-Spezialisten Definiens AG

        DaimlerChrysler investiert gemeinsam mit drei weiteren Investoren rund sechs Millionen Euro in Definiens AG

        Definiens entwickelt dezentrale generische Kommunikations-Plattform für Fahrzeug-Fahrzeug Kommunikation

        Erstanwendung Decentralized Traffic Routing (DTR) bietet dezentrale Routenoptimierung und Stauvermeidung

        DaimlerChrysler nutzt Definiens-Lösung in Telematik-Forschung

Stuttgart/München – Die DaimlerChrysler Venture GmbH (DCV), ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der DaimlerChrysler AG, hat sich gemeinsam mit Süd Venture Capital, Techno Venture Management und einem weiteren Kapitalgeber an der Definiens AG beteiligt. Die vier Investoren stellten dem Münchner Softwarespezialisten in seiner zweiten Finanzierungsrunde rund sechs Millionen Euro Kapital zur Verfügung. Ziel des strategischen Investments von DaimlerChrysler ist, die innovative Lösung der Definiens AG auch in die umfassenden Telematik-Forschungsaktivitäten von DaimlerChrysler zu integrieren.

Definiens hat sich insbesondere auf Software-Lösungen in den Segmenten Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation und Wissensmanagement spezialisiert. Definiens entwickelt eine dezentrale, generische Kommunikations-Plattform, auf deren Basis als erste Anwendung Decentralized-Traffic-Routing (DTR) ­- dezentrale Routenoptimierung in Echtzeit – realisiert wird. Die Lösung liefert Autofahrern präzise Informationen zum optimalen Routenverlauf und zur aktuellen Verkehrslage ohne zeitliche Verzögerung. Dabei ist DTR unabhängig von stationären Sensoren oder zentralen Einrichtungen wie Satelliten. Das System gewährleistet sowohl innerhalb als auch außerhalb von Städten eine dynamische Routenoptimierung und kann somit auch zur Vermeidung von Staus oder sogar von Unfällen beitragen. So kann etwa eine unmittelbare Warnung vor einem bevorstehenden Stauende das Risiko für Auffahrunfälle stark eingrenzen.

Internet-Infrastruktur auf Rädern
Ein Chip im Auto, der mit serienmäßigen Navigationssystemen eingebaut wird, kommuniziert direkt mit anderen Fahrzeugen in der Umgebung, die ebenfalls über einen DTR-Chip verfügen. Das System ist in der Struktur vergleichbar mit dem stationären Internet, mit einem großen Vorteil: Es handelt sich durch die Fahrzeugintegration um mobile Übertragungsknoten anstatt um stationäre Server. Der Informationsaustausch erfolgt über freie Radiofrequenzen, so dass keine Kosten für die Datenübertragung entstehen. Mit dieser Technologie wendet sich Definiens an die Automobilindustrie und Hersteller von Navigationsgeräten.

Dr. Marianne Tümpen, Geschäftsführerin von DaimlerChrysler Venture: „Wir sind überzeugt, dass die Definiens-Technologie den Markt grundlegend verändern und unsere weitreichenden Erfahrungen in der Telematik-Forschung hervorragend ergänzen wird. Dezentrale Kommunikation ist für uns das Zukunftskonzept schlechthin, weil damit erstmals eine direkte Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation möglich wird. Schnelle und präzise Informationen zur Verkehrslage sind ein Thema, das Millionen von Autofahrern angeht – je dichter die Verkehrsräume, desto höher das Marktpotenzial. Für Westeuropa, Japan und die USA sind wir, was die Wachstumsperspektiven des Unternehmens angeht, deshalb sehr zuversichtlich.“

Die Telematik-Forschung von DaimlerChrysler ist bereits mit der Projektleitung in zwei Gemeinschaftsprojekten zur Inter-Fahrzeug-Kommunikation betraut, an denen auch andere Firmen und Institute mitwirken. Dr. Ralf G. Herrtwich, Leiter der Telematik-Forschung bei DaimlerChrysler: „Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation bietet für uns eine Möglichkeit, neue Assistenzsysteme zur Erhöhung der Fahrzeugsicherheit und  zur Verbesserung der Mobilität unserer Kunden zu schaffen. Die von Definiens verfolgten Lösungen sind für uns ein interessanter Baustein, wenn es darum geht, diese Systeme zu realisieren.“

Von der Forschungseinrichtung zum Unternehmen
Seit der Gründung als Delphi2 Creative Technologies GmbH 1994 finanzierte zunächst die Bundesstiftung Umwelt das heutige Unternehmen Definiens. Unter diesem Dach entwickelte ein hochkarätiges Forscher-Team die ‚Cognition Network‘ Technologie, mithilfe derer menschliches Denken mit einem revolutionären Ansatz modellhaft nachgebildet wird und die, geschützt durch eine Vielzahl von firmeneigenen Patenten, die Basis sämtlicher Produkte und Lösungen der Definiens AG darstellt. Zu den Gründern von Definiens zählt der Physik-Nobelpreisträger Gerd Binnig, der neben den Investoren und anderen Business Angels auch Anteile an dem Unternehmen hält. Im September 2000 firmierte das Unternehmen um zur Definiens AG. Thomas Grevel, der mehr als 20 Jahre lang in leitenden Positionen bei Unternehmen wie Intergraph und Candle tätig war, konnte gleichzeitig mit der ersten Finanzierungsrunde im Frühjahr 2000 als Vorstandsvorsitzender (CEO) gewonnen werden. Im Mai 2001 wurde die Definiens Imaging GmbH gegründet, die als Tochterunternehmen auf gleicher Technologiebasis Software und Lösungen zur digitalen Analyse von Bilddaten für Geo-, Medizin- und Biotechnologie-Anwendungen entwickelt und vertreibt. 

Media Contact

Andreas Vill Presse-Information

Weitere Informationen:

http://www.media.daimlerchrysler.com

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