Börsenbericht: Besonnene Reaktion der Märkte nach Londoner Anschlägen

Die Anschläge in London haben die zuvor vergleichsweise ruhigen und eher richtungslosen Aktienmärkte nur vorübergehend in Panik gestürzt. Der DAX, mit Versicherungstiteln an der Spitze, verlor zwar am Donnerstag zeitweise fast 4% seines Werts. Doch konnten sich die Kurse im weiteren Tagesverlauf deutlich erholen, insbesondere auch wegen der besonnenen Reaktion der Wall Street, an der die Kurse gegen Sitzungsende sogar leicht im Plus lagen. Die Situation scheint insofern nicht vergleichbar mit den Anschlägen von Madrid im März 2004. Damals fiel der DAX innerhalb von zehn Handelstagen um 8% und brauchte danach acht Tage, um diese Verluste wieder aufzuholen.

Das fundamentale Umfeld der Börse ist weiter intakt. So sind die Aktien des DAX mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 13 günstig bewertet, und die Gewinnkurve vieler Unternehmen zeigt weiter nach oben. Zuletzt waren auch die Konjunkturdaten wieder besser: Der Commerzbank-Frühindikator „Early Bird“ etwa zeigte im Juni erstmals seit drei Monaten einen Anstieg und deutet auf eine wirtschaftliche Belebung im 2. Halbjahr hin. Es ist deshalb zu erwarten, dass nach einigen Tagen der Unsicherheit an den Märkten die Zuversicht der Anleger zurückkehrt. Aktien sollten deshalb in gemischten Portefeuilles übergewichtet bleiben.

Die europäischen Rentenmärkte profitierten in einer ersten Reaktion auf den Terror von ihrer Position als sicherer Hafen. Parallel zu den Aktienmärkten beruhigte sich das Geschehen aber bald wieder. Insgesamt veränderten sich die Renditen im Wochenverlauf kaum. Zwischenzeitlich waren sie sogar kräftig gestiegen wegen der etwas freundlicheren Wirtschaftsdaten, die die verbreitete Erwartung einer Zinssenkung durch die EZB dämpften. Nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte ist mit einem solchen Schritt nicht zu rechnen, andererseits ist auch die Gefahr einer Zinserhöhung gering. Am wahrscheinlichsten ist derzeit vielmehr das Szenario unveränderter Leitzinsen – möglicherweise bis zum Ende des nächsten Jahres. Dennoch besteht wegen der anhaltenden Konjunkturerholung für die nächsten Monate ein kleines Kursrisiko bei langlaufenden Anleihen. Die Bank empfiehlt deshalb unverändert Papiere mit mittlerem Anlagehorizont.

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