Genossenschaftlicher FinanzVerbund und KfW Bankengruppe verbriefen neue Assetklasse

Erste Multi-Seller-Verbriefung von kleingewerblichen, grundpfandrechtlich besicherten Immobiliendarlehen aus Deutschland

Die DG HYP, DZ BANK und KfW stehen kurz vor Abschluss einer neuen Multiseller-Transaktion des genossenschaftlichen FinanzVerbundes. Erstmalig wird eine Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS)-Transaktion durchgeführt, bei der kleingewerbliche, grundpfandrechtlich besicherte Immobiliendarlehen aus Deutschland in der bewährten Multiseller-Struktur verbrieft werden. Die Darlehen stammen zu 94 % von der DG HYP (690 Mio. Euro) sowie zu 6 % von Volksbanken und Raiffeisenbanken (45 Mio. Euro).

Bei dieser Transaktion mit dem Namen „PROSCORE-VR 2005-1“ können zum ersten Mal die Risiken aus den Portfolien verschiedener Kreditinstitute des genossenschaftlichen FinanzVerbundes aus dem kleingewerblichen Immobiliensektor gebündelt und nationalen und internationalen Investoren angeboten werden. Arrangeur und Lead Manager dieser Transaktion ist wie bei den vergangenen Transaktionen die DZ BANK. Die DG HYP berät die Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der Zusammenstellung der zu übertragenden Kreditportfolien und führt diese zu einem Gesamtportfolio zusammen. Die Struktur dieser vierten Multiseller-Verbriefung ist vergleichbar mit der Struktur der PROVIDE-VR auf der KfW-Plattform. Damit leisten DG HYP, DZ BANK und KfW erneut einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Absicherung von Risiken aus Immobiliendarlehen in Deutschland und erweitern damit das bisherige Angebot um eine weitere Assetklasse.

Bei der Auswahl des Referenzportfolios wurde auf die Einhaltung strenger Auswahlkriterien geachtet. So gibt es bei keinem Darlehen im gesamten Pool seit April 2001 Zahlungsrückstände von mehr als 10 Tagen, das Darlehensvolumen aggregiert auf Darlehensobjekt sowie Kreditnehmer beträgt maximal 2,5 Mio. Euro, zudem sind im Pool ausschließlich erstrangig besicherte Darlehen enthalten. Das zu Grunde liegende hochgranulare statische Referenzportfolio umfasst 3.072 kleingewerbliche Immobilienforderungen mit einem Gesamtvolumen von 735 Mio. Euro. Als weitere Qualitätsmerkmale sind die breite geographische Streuung der Objektstandorte, der hohe Anteil an (teilweise) eigengenutzten Immobilien (59,44 % des Poolvolumens), das hohe Seasoning von 6,95 Jahren sowie der durchschnittliche LTV von lediglich 54,38 % zu nennen.

In der Struktur der Transaktion wurden voraussichtliche regulatorische Anforderungen unter Basel II schon jetzt so weit wie möglich berücksichtigt, um auch dann die Eigenkapitalentlastung zu gewährleisten. Die Transaktion valutiert am 8. Juli, somit entspricht sie auch den Anforderungen der zum 1.7. in nationales Recht umzusetzenden EU-Prospektrichtlinie. Bei der Verbriefung übernimmt die KfW zunächst das Ausfallrisiko der zugrunde liegenden Kreditportfolien der DG HYP und der beteiligten Volksbanken und Raiffeisenbanken. Anschließend wird das Risiko unter Federführung der DZ BANK am internationalen Kapital- und Swapmarkt ausplatziert; vom Gesamtvolumen werden rund 25 % (183 Mio. Euro) in Form von Credit Linked Notes (CLNs) unter Einschaltung eines Special Purpose Vehicle (PROSCORE-VR 2005-1 PLC) abgesichert. Das verbleibende Risiko in Höhe von ca. Mio. 551 Euro wird über einen Credit Default Swap (CDS) abgedeckt.

Die Tranchen A+ bis E konnten bei deutlicher Überzeichnung erfolgreich am Kapitalmarkt platziert werden. Die Bewertung der am Kapitalmarkt emittierten CLNs erfolgte durch die beiden Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s.

PROSCORE-VR 2005-1 dokumentiert die von der DG HYP, DZ BANK und KfW vorangetriebene Fortentwicklung innovativer und strukturierter Finanzinstrumente. Zielsetzung ist es, den Volksbanken und Raiffeisenbanken weiterhin zukunftsweisende Möglichkeiten zur aktiven Kreditrisikosteuerung, zur Optimierung des Eigenkapitals und zur günstigen Refinanzierung an die Hand zu geben. Die Zusammenarbeit im Immobilienkreditgeschäft zwischen Unternehmen des genossenschaftlichen FinanzVerbundes, den Kreditgenossenschaften und anderen Marktteilnehmern erfährt durch diese neue Assetklasse wiederum eine Erweiterung ihrer Handlungsspielräume.

Media Contact

Jürgen Stegbauer presseportal

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de http://www.dzbank.de

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