Selbst große deutsche Ackerbaubetriebe liegen im internationalen Vergleich hinten

Selbst große ostdeutsche Ackerbaubetriebe auf guten Standorten haben höhere Produktionskosten als wichtige internationale Mitbewerber. Dies zeigt der erste Cash Crop Report des International Farm Comparison Network (IFCN), der soeben veröffentlicht wurde.


Das International Farm Comparison Network (IFCN) ist ein weltweiter Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Beratern und Landwirten, der von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) koordiniert wird. Das IFCN dient der Erforschung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft. Der Aufbau des IFCN im Bereich Ackerfrüchte (cash crops) wird von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) in Berlin unterstützt. Untersucht werden insbesondere die Produktionskosten im Bereich des Ölsaatenanbaus, der die Ackerfrüchte Raps, Sonnenblumen, Sojabohnen und Senf umfasst. Das IFCN stellt seine Ergebnisse fortan jährlich in einem Bericht vor. Herzstück des ersten Berichts ist ein internationaler Betriebsvergleich mit 25 typischen Ackerbaubetrieben aus 12 Ländern.

Der internationale Produktionskostenvergleich zeigt, dass die Betriebe in Europa und besonders in Deutschland ihre Produktionskosten senken müssen, um international wettbewerbsfähig zu werden. Ferner wird klar deutlich, dass zurzeit die Betriebe in Süd-Amerika die geringsten Produktionskosten bei Ölsaaten aufweisen und die Ukraine aufgrund von geringen Produktionskosten auf den Ackerbaubetrieben ein erhebliches Potenzial besitzt.

Der IFCN Cash Crop Report 2005 enthält zusätzlich zu den Untersuchungsergebnissen auch ackerbauliche Informationen über die Länder und Regionen, in denen die einzelnen typischen Ackerbaubetriebe liegen. Außerdem werden zwei Sonderstudien zu den Auswirkungen der jüngsten EU-Agrarreform und den Anpassungen von Marktfruchtbetrieben in Frankreich und Deutschland in dem Bericht zusammengefasst dargestellt.

Der in englischer Sprache verfasste IFCN Cash Crop Report 2005 kann bei der FAL angefordert oder kostenlos direkt aus dem Internet herunter geladen werden (http://www.ifcnnetwork.org/03_PL/Inhalt_crop01b.html).

Kontaktadresse:
Dr. Frank Plessmann
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Betriebswirtschaft
Bundesallee 50, 38116 Braunschweig
Tel: 0531 596 5170
E-Mail: frank.plessmann@fal.de

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Margit Fink idw

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