Irish Stock Exchange verlängert Xetra-Vertrag vorzeitig

Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher Börse und Irish Stock Exchange

Deutsche Börse, CrestCo und ISE kooperieren beim Aktien-Clearing

Ferscha: „Deutsche Börse bietet zum ersten mal Clearing-Dienstleistungen für Märkte außerhalb der Unternehmensgruppe an“

Die Deutsche Börse AG wird auch künftig das Handelssystem der Irish Stock Exchange (ISE) betreiben. Das haben die beiden Unternehmen am Donnerstag bekannt gegeben. Die ISE hat den Xetra-Vertrag mit der Deutschen Börse, der Ende 2005 ausläuft, vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2010 verlängert. CrestCo wird wie bisher für das Settlement irischer Wertpapiergeschäfte zuständig sein. Neben der ISE ist CrestCo der Settlement-Anbieter der London Stock Exchange, von virt-x und von LCH.Clearnet. Darüber hinaus will die ISE die bestehende Zusammenarbeit mit der Deutschen Börse und CrestCo weiter ausbauen: Die drei Partner wollen gemeinsam einen Zentralen Kontrahenten (Central Counterparty, kurz CCP) für den irischen Aktienmarkt anbieten. Kunden der ISE profitieren dabei von einer Verbesserung der Handels- und Nachhandelsinfrastruktur im irischen Markt. Deutsche Börse und ISE haben bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, die finalen Vertragsgespräche sind noch nicht abgeschlossen.

Eurex Clearing AG, die als CCP für die FWB Frankfurter Wertpapierbörse (Frankfurt Stock Exchange) und die internationale Terminbörse Eurex die komplette Clearing-Lösung bietet, wird das Risikomanagement für den Handel irischer Aktien im Xetra Orderbuch übernehmen. CrestCo will künftig Clearing-Services – zum Beispiel Trade Validation und Netting – für den irischen Markt anbieten, wie bereits heute für den britischen Markt. Dabei sollen die Geschäfte automatisch von Xetra über den CCP an Crest weitergeleitet werden. Dadurch können alle Teilnehmer im irischen Aktienmarkt ihre bisherige Infrastruktur für den Aktienhandel und das Settlement weiter nutzen. Die Aufsichtsbehörden, die den Verbesserungen zustimmen müssen, sind über die Pläne informiert.

„Die vorzeitige Vertragsverlängerung unterstreicht unsere langjährige erfolgreiche Kooperation mit der Irish Stock Exchange sowie die Zuverlässigkeit und Attraktivität unseres elektronischen Handelssystems Xetra“, sagte Rudolf Ferscha, Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG und verantwortlich für Trading und Clearing Services. „Durch die Partnerschaft mit der ISE bietet die Deutsche Börse zum ersten Mal Clearing-Dienstleistungen für Märkte außerhalb der Gruppe Deutsche Börse an. Die erweiterte Partnerschaft mit der ISE unterstreicht die Qualität unserer Outsourcing- und Technologie-Expertise“, so Ferscha.

„Durch die Partnerschaft mit der Deutschen Börse hat der irische Aktienmarkt in den letzten Jahren sehr stark profitiert,“ sagte Brian Healy, Director für Handel und Marktaufsicht bei der ISE. „Durch den Einsatz des Xetra-Systems der Deutschen Börse ist das Handelsvolumen um über 130 Prozent gestiegen. Darüber hinaus haben wir durch das Xetra-System den irischen Aktienmarkt internationalisiert. Mittlerweile handeln mehr als ein Drittel unserer Teilnehmer von außerhalb Irlands. Die Einführung des CCP in Irland ist ein logischer und wichtiger Schritt. Durch die Post-Trade Anonymität wird die Preisbildung an unserem Aktienmarkt weiter verbessert und die Funktion der Börse als Liquiditätszentrum für den Handel irischer Aktien gefestigt.“

Die ISE in Dublin ist nach der Wiener Börse die zweite Börse, die den Betrieb ihres Handelssystems an die Deutsche Börse übertragen hat und ihren Aktienmarkt autonom als Segment auf Xetra organisiert.

Mit der CCP Funktionalität erweitert die ISE die bisher zweistufige Prozesskette des Kassamarktes – Handel und Settlement – um das Clearing. Eurex Clearing wird Gegenpartei für Aktiengeschäfte: Kommt ein Geschäft zustande, tritt Eurex Clearing in das Geschäft ein und wird zur Zentralen Gegenpartei für Verkäufer und Käufer. Die Einführung eines Zentralen Kontrahenten bringt wesentliche Vorteile für die Handelsteilnehmer: Durch die so genannte ’Post-Trade-Anonymität’ bleibt jede Transaktion auch in der Abwicklung vollständig anonym. Darüber hinaus profitieren Marktteilnehmer auf Grundlage des bestehenden Risk-Based-Marginings der Eurex Clearing AG von einem zentralisierten Risikomanagement mit zeitnaher Ermittlung und Bereitstellung der Risikopositionen und Margin-Anforderungen. Darüber hinaus trägt der Zentrale Kontrahent das Risiko, dass ein Kontrahent seine Verpflichtungen aus einer Wertpapiertransaktion nicht mehr erfüllen kann.

Als internationaler Outsourcing- und Technologie-Partner betreibt die Deutsche Börse mit Xetra seit November 1999 die Handelsplattform für die Wiener Börse und seit Juni 2000 für die ISE in Dublin. Außerdem läuft der Stromhandel an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig komplett mit der Technologie der Deutschen Börse. Die Shanghai Stock Exchange, die den größten chinesischen Aktienmarkt betreibt, wird künftig die Xetra-Technologie als Kern ihrer neuen Handelsplattform nutzen. Eurex Clearing ist eine Tochtergesellschaft der weltgrößten Terminbörse Eurex, der gemeinsamen Tochtergesellschaft von Deutscher Börse und SWX Swiss Exchange.

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