Lkw-Maut darf nicht zur Preistreiberei führen

„Weder Transportgewerbe noch Handel dürfen die Mauteinführung zum Anlass nehmen, um darüber hinaus gehende Preissteigerungen im großen Stil vorzunehmen. Vielmehr darf die Maut nur in der tatsächlich gezahlten Höhe über den Handel an die Endverbraucher durchgereicht werden.“ Dies erklärt Gerhard Riemann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), zum Start der Lkw-Maut heute in Berlin.

Mehr als drei Viertel aller Lkw-Transportleistungen werden mit Fahrzeugen der Schadstoffklasse Euro II durchgeführt. Damit liegt die Mautbelastung für die meisten deutschen Transportunternehmen zwischen 11 und 12 Cent pro Autobahnkilometer. „Wenn der Handel die tatsächlich gezahlten Mautbeträge erstattet, ist dies ein faires Angebot“, so Riemann weiter.

Preiserhöhungen für die Endverbraucher sind unausweichlich, da der Bundesverkehrsminister seine Zusage, eine Entlastung durch eine Senkung der Mineralölsteuer herbeizuführen, nicht gehalten hat. Der Wegfall der Eurovignette entspricht nur einer Entlastung von einem Cent pro Autobahnkilometer. Ebenso hat der Bundesverkehrsminister die Forderung des BGA, ein Zahlungsziel von 30 Tagen für die Mautschuld einzuführen, ignoriert. Transportunternehmen müssen somit obendrein die Maut vorfinanzieren, bis sie diese wieder durch die Auftraggeber erstattet bekom-men. Zu den Finanzierungskosten kommen noch administrative Kosten zur Weiterberechnung der Maut hinzu. Die Maut führt so zu spürbaren Teuerungen der Transportkosten. Der zu erwartende Effekt der Lkw-Maut entspricht etwa einem Preisanstieg für Dieselkraftstoff auf Autobahnen um rund 40 Prozent.

„Transportgewerbe und Handel sitzen in einem Boot. Um die Qualität der Logistikdienstleistungen in Deutschland auf hohem Niveau zu halten, darf es daher nicht zu einem Preiskrieg zu Lasten des einen oder anderen kommen“, so der BGA-Verkehrsexperte abschließend.