Aktienmärkte ohne klare Richtung

Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich in dieser Woche deutlich schwächer. Offenbar stehen die Börsen noch im Bann der amerikanischen Zinserhöhung von Ende Juni. Sorgen bereiten aber auch der wieder steigende Ölpreis mit der daraus möglicherweise folgenden Beschleunigung der Teuerungsraten, die Vorgänge um den Ölkonzern Yukos in Russland sowie die ersten, teilweise als enttäuschend empfundenen Daten amerikanischer Unternehmen über das zweite Quartal. So belasteten die Zahlen des Internetanbieters Yahoo und die Warnungen von Peoplesoft und Siebel weltweit den gesamten Technologiesektor. Der DAX rutschte im Gefolge wieder deutlich unter die 4.000er-Marke, an deren Überwinden er damit zum wiederholten Mal gescheitert ist.

Ungeachtet der Ängste des Marktes signalisieren die jüngsten Konjunkturmeldungen in Deutschland, wie Auftragseingänge und Industrieproduktion im Mai, ein Anhalten des wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Commerzbank-Volkwirte bleiben deshalb zuversichtlich und erwarten einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2% in diesem Jahr. Da sich charttechnisch die Situation bei vielen Einzelwerten eingetrübt hat, sollten Privatanleger daran denken, bei Aktien, die in den vergangenen Wochen deutlich besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten haben, Gewinne mitzunehmen und sich bei Neuengagements zunächst eher zurückhalten.

Die Kurse an den Rentenmärkten haben sich zuletzt kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen verharrt bei 4,2%. Unterstützend wirkten der wieder erstarkende Euro sowie Äußerungen des Bundesbank-Präsidenten, der einer baldigen Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank eine Absage erteilte. Doch trotz der jüngsten Ruhephase bleibt der Aufwärtstrend bei den Renditen im Euroraum nach Meinung der Commerzbank-Experten intakt. Dafür sprechen sowohl die höhere Verzinsung von US-Treasuries, die international den Trend vorgeben, als auch die fortgesetzte wirtschaftliche Belebung bei zunehmenden Risiken für die Preisstabilität. Daher wird die EZB nicht umhin kommen, die Leitzinsen auf Jahressicht um etwa 75 Basispunkte anzuheben. Privatanleger sollten weiterhin kurze Laufzeiten oder variabel verzinsliche Anlagen bevorzugen.

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